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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ist.«
    Sie drehte den Kopf, um ihn ansehen zu können. »Sag mir die Wahrheit, Ias.«
    Er stieß einen resignierten Seufzer aus. »Ja, es gibt Zeiten, in denen ich alles für eine Chance geben würde, wieder normal zu sein. Für einen Moment wieder menschlich zu sein, essen und etwas fühlen zu können. Aber ich bin dankbar, dass ich wenigstens diese Zeit mit dir verbringen kann. Du gibst mir beinahe das Gefühl, wieder menschlich zu sein. Zumindest näher an diesem Zustand, als ich es seit langer, langer Zeit war.«
    Sie küsste seine stoppelige Wange und genoss das Gefühl auf ihren Lippen. »Ich wünschte, es könnte für immer sein.«
    »Ich weiß, aber das erinnert mich an einen Begriff, den Acheron immer verwendet.«
    »Und zwar?«
    »Er nennt es ›Schmerzmanagement‹. Man versucht, seinen Schmerz über etwas mit der Freude aufzuwiegen, die einem dieser Moment gerade geschenkt hat.«
    »Und funktioniert es?«
    Alexion schnaubte abfällig. »Nicht so richtig. Zumindest für mich nicht. Bei Acheron offenbar schon, denn es sieht so aus, als arrangiere er sich die meiste Zeit recht gut damit.«
    Sie runzelte die Stirn. »Es gibt also Dinge, die Ash schmerzen? Welche denn?«
    »Du würdest dich wundern.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie. »Was schmerzt dich am meisten?«
    Sein Blick schien sie zu durchbohren. »Dass du nicht vor neuntausend Jahren geboren wurdest.«
    Tränen schossen ihr in die Augen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass er so etwas sagen würde. »Ich wünschte auch, wir wären uns zu Lebzeiten begegnet«, flüsterte sie.
    »Allerdings hättest du mich damals höchstwahrscheinlich getötet.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte sie gekränkt.
    Ein verschmitztes Funkeln lag in seinen grünen Augen. »Immerhin hast du mich schon zweimal niedergestochen, seit wir uns kennen; das ist nicht gerade eine viel versprechende Statistik, finde ich.« Er schüttelte den Kopf. »Irgendetwas scheint mit mir nicht zu stimmen, wenn all die Frauen, die ich liebe, versuchen, mich zu töten.«
    Danger war nicht sicher, wen seine Worte mehr verblüfften. »Wie war das?«
    Unvermittelt löste er sich von ihr und machte Anstalten aufzustehen.
    Danger hielt ihn zurück. »Rede mit mir, Ias.«
    »Nenn mich nicht Ias, Danger. Ich bin nicht mehr dieser Mann.«
    »Nein, sondern der Mann, den ich in mein Bett gelassen habe, und eines kann ich dir versichern – das kommt nicht allzu oft vor. Die meisten haben es nicht mal ins Haus geschafft.« Obwohl er aufstehen wollte, hielt sie ihn weiter fest. »Und jetzt sprich zu Ende.«
    »Es spielt keine Rolle, wie ich empfinde. Oder was ich denke. Unsere gemeinsame Zeit ist begrenzt.«
    »Nein, Alexion. Für mich spielt es sehr wohl eine Rolle. Ich will die Wahrheit hören. Das habe ich verdient.«
    Ein bekümmerter Schatten legte sich über sein Gesicht. »Aber was nützt die Wahrheit? Ich frage dich ernsthaft – was nützt sie uns beiden?«
    Doch sie ließ sich nicht beirren. Sie musste wissen, ob seine Worte ernst gemeint gewesen waren. »Liebst du mich?«
    Er wandte den Blick ab. Und das war die Antwort.
    Danger ließ ihn los. Eine Flut an Gefühlen brach über sie herein. Sie hätte nie gedacht, dass ein Mann das je zu ihr sagen würde. Niemals.
    Am erstaunlichsten jedoch war, dass sie genau dasselbe für ihn empfand. Ein warmes, überwältigendes Gefühl der Liebe, das sie mit Freude und Angst zugleich erfüllte.
    Sie zog ihn an sich und lehnte den Kopf gegen seine Schulter. »Ich liebe dich auch, Alexion.«
    Sie spürte, wie sich seine Kinnmuskeln anspannten.
    »Wir werden diese Beziehung aber niemals leben können. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Und wenn die Zeit kommt, werde ich dich küssen und Auf Wiedersehen sagen. Ich werde dich nicht anflehen, bei mir zu bleiben, und es dir damit noch schwerer machen. Das verspreche ich dir.«
    Alexion schwieg. Doch in Wahrheit wollte er etwas ganz anderes tun.
    Er wollte …
    Verdammt, Acheron.
    Doch am meisten verfluchte er sich selbst. Wäre er nicht so dumm gewesen, so kurz nach seinem Pakt mit Artemis zu seiner Ehefrau zurückzukehren, hätte er noch die Chance, wieder menschlich zu werden.
    Acheron hätte etwas für einen Handel um seine Seele in der Hand gehabt …
    Doch hätte er andererseits nicht unbedingt zu seiner Frau zurückkehren wollen, hätte Acheron niemals die Vereinbarung mit Artemis geschlossen, die es allen Dark Huntern gestattete, ihre Freiheit zurückzuerlangen.
    Und eines

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