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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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die große, kahle Wolfstöle sie mit einem melancholischen Gesichtsausdruck betrachtete.
    Sie bedeutete ihm mit einer Handbewegung, dass er zu ihr kommen solle. »Fess!«
    Trotz ihrer massigen Muskeln bewegte sich die Wolfstöle mit eleganter Anmut, als sie den Raum durchquerte und mit gebeugtem Kopf vor Harley niederkniete.
    »Euer Majestät.«
    Harley streckte die Hand aus und zwang den Mann hastig, wieder aufzustehen, beunruhigt durch die unterwürfige Art der Wolfstöle. Respekt war ja schön und gut, aber sie würde sich nie daran gewöhnen, dass so große Raubtiere vor ihr katzbuckelten.
    »Bitte nicht«, murmelte sie. »Ich heiße Harley.«
    Widerstrebend nickte Fess, nicht erfreut über ihre Weigerung, sich an die Tradition zu halten. Offenbar war er eine Wolfstöle der alten Schule.
    »Wenn das Euer Wunsch ist.«
    Sie runzelte die Stirn, als sie die großen Blutergüsse und die entzündeten Verbrennungen sah, die seine nackte Brust verunstalteten.
    »Sie sind verletzt …«
    »Es wird wieder heilen.«
    Sein dumpfer, teilnahmsloser Ton machte Harley darauf aufmerksam, dass seine schlimmsten Verletzungen nicht körperlicher Natur waren.
    Er brauchte Salvatore.
    Zum Teufel, sie alle brauchten Salvatore. Einschließlich ihr selbst.
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, verlangte sie. »Wie hat Briggs Sie in den Schuppen gebracht?«
    »Ich führte die anderen gerade aus den Höhlen, wie Ihr es befohlen habt, als Briggs uns fand.«
    »Das war vorherzusehen. Er hat ein Talent dafür, immer am falschen Ort zu sein.«
    »Er …« Fess leckte sich mit gequälter Miene die Lippen. »Er sagte, er müsse dafür sorgen, dass Salvatore ihm folgen würde.«
    Na ja, wenigstens wusste sie jetzt, warum Briggs die Wolfstölen im Schuppen gelassen hatte. Sie waren entbehrlich gewesen, nachdem Salvatore eingetroffen war.
    »Sie waren ein Köder.«
    »Ja.« Sein Blick glitt kurz zu den anderen Wolfstölen, die sich immer noch auf der Kirchenbank zusammendrängten. »Wir konnten ihn nicht bekämpfen. Er dringt in unsere Köpfe ein und bringt uns dazu, irgendwelche Dinge zu tun.«
    Harley berührte ihn beruhigend und war überrascht, als sie feststellte, dass sie die ungeheure Wut und Verwirrung fühlen konnte, die die Wolfstöle quälten.
    »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf, Fess«, sagte sie sanft. »Sie konnten nichts tun.«
    »Ich selbst mache mir Vorwürfe«, knurrte er und ballte die Hände zu Fäusten. »Ich habe meinen Herrn immer wieder im Stich gelassen. Ich bin unwürdig, sein Diener zu sein.«
    Harley runzelte die Stirn, und ihr Mitgefühl wich Frustration. Okay, Fess und die anderen Wolfstölen waren durch die Hölle gegangen. Sie hatte es begriffen. Aber gerade jetzt war Salvatore darauf angewiesen, dass sie stark waren.
    Und das würden sie auch sein.
    Ohne nachzudenken, hob sie die Hand und schlug Fess so hart ins Gesicht, dass sein Kopf nach hinten geschleudert wurde.
    »Aufhören!«
    Fess knurrte tief in der Kehle, und an die Stelle des Schamgefühls in seinen trüben Augen trat aufflammender Ärger.
    Gott sei Dank.
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Ob es die Wahrheit ist oder nicht, Salvatore braucht seine Krieger, keinen Haufen von Jammerlappen, die sich selbst bemitleiden«, fuhr sie ihn an.
    Bei ihrer grausamen Anschuldigung zuckte er zusammen und hob eine fleischige Hand, um sich damit über seinen kahlen Kopf zu reiben.
    »Ihr sagtet, dass Salvatore uns den Befehl erteilt hatte zu gehen.«
    »Ja, das hat er gesagt.«
    »Dann versteht er offensichtlich, dass wir nutzlos sind.«
    »Er macht sich Sorgen, dass Briggs die Kontrolle über Sie übernehmen könnte.«
    »Weil wir schwach sind.«
    »Um Gottes willen, das reicht jetzt!« Harley trat auf Fess
zu, bis sie nur einen Zentimeter von ihm entfernt stand. Die Wolfstöle mochte doppelt so groß sein wie sie und dreimal so viel wiegen, aber Harley war eine Rassewölfin, und sie würde ihm immer überlegen sein, was die Stärke betraf. »Salvatore braucht uns.«
    »Was können wir tun?«, fragte Fess. »Wenn wir uns Briggs nähern, wird er uns gegen Salvatore einsetzen.«
    Das war nun keine Neuigkeit mehr. Harley war sich der Gefahr bewusst, die für die Wolfstölen bestand, wenn sie in der Nähe der Blockhütte blieben. Das war der einzige Grund dafür, dass sie nicht zu Salvatores Rettung eilten. Aber sie war nicht bereit, einfach nur herumzusitzen und Däumchen zu drehen.
    »Wir müssen nicht in seiner Nähe sein. Salvatore ist der König. Kann er Sie nicht

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