Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
Feigling, dass du dich in den Schatten verbergen musst?«
Die Kälte nahm zu, und die Gefahr war fast mit Händen zu greifen. Dann bewegten sich die Schatten direkt vor ihr, und allmählich wurde der Vampir sichtbar.
Laylah taumelte und fühlte sich, als habe ihr jemand einen Schlag in den Magen verpasst.
Alle Vampire waren schön. Und sexy.
Unverschämt, unanständig sexy.
Aber dieser hier …
Laylah vergaß fast zu atmen und ließ ihren Blick über die edlen Gesichtszüge gleiten, die die polynesische Abstammung des Mannes verrieten. Seine schräg gestellten Augen leuchteten in einem honigfarbenen Ton, und sein pechschwarzes Haar war an den Seiten abrasiert, während in der Mitte ein Irokesenschnitt übrig geblieben war, dessen Strähnen ihm bis über die breiten Schultern reichten.
Als sie den Blick weiter senkte, wurde ihre ungeheure Erregung nur noch größer.
Dieses lästige Geschöpf trug nicht mehr als Khakishorts, wodurch sein wundervoller Körper fast völlig zur Schau gestellt wurde. Laylahs Finger zuckten doch tatsächlich, als sie das Bedürfnis spürte, über die glatten Muskeln seiner Brust zu streichen. Oder über seinen flachen Bauch.
Der Dämon, der sich zweifellos ihrer hil f losen Reaktion auf seine sinnliche Schönheit bewusst war, trat viel zu dicht an sie heran und strich mit den Fingern lässig über ihren Hals.
»Hat dir noch niemand von den Gefahren erzählt, die sich ergeben, wenn man einen Vampir provoziert?«, fragte er leise.
Laylah lief ein Schauder über den Rücken, aber sie zwang sich, seinem hypnotisierenden Blick nicht auszuweichen.
»Hast du vor, mich auszusaugen?«
Seine Lippen zuckten. »Erzähle mir von dem Kind.«
»Nein.«
»Ist es deines?« Er ließ seine Finger zu dem Puls wandern, der unten an ihrer Kehle hämmerte. Auf seinem schönen Gesicht zeigte sich ein Ausdruck intensiver Konzentration. »Nein. Es ist nicht deines. Du bist so rein wie ein Engel.«
Echte Angst erfüllte nun Laylahs Herz. Verdammt sollte dieser Blutsauger sein, der sich in alles einmischte.
»Lass mich in Ruhe!«, keuchte sie.
Die Honigaugen verdunkelten sich, und es war ein gefährlicher Hunger darin zu erkennen. Laylah war sich nicht sicher, ob nach Blut oder nach Sex.
Vielleicht traf beides zu.
»Ein wunderschöner Engel«, meinte er heiser und schlang die Arme um sie, um sie heftig an seinen starken Körper zu ziehen. »Und ich habe zu lange gewartet, um von dir zu kosten.«
Laylah war nicht imstande, ihre Panik noch länger zu unterdrücken. Ihre unberechenbaren Kräfte setzten ein, und die elektrische Au f ladung, die in der Luft lag, ließ den Vampir überrascht einen Satz nach hinten machen.
»Ich habe gesagt, lass mich in Ruhe!«, fauchte sie.
Die goldenen Augen verengten sich. »Soso, du willst also die Spröde spielen.«
»Ich will überhaupt nicht spielen«, fauchte sie. »Was willst du von mir?«
»Ursprünglich war es meine Absicht, dich gefangen zu nehmen, um dich vor die Kommission zu bringen.«
Bei der Drohung zuckte sie zusammen, und ihre Kräfte ließen abrupt nach. Sie hatte sich seit zwei Jahrhunderten vor den offiziellen Anführerinnen und Anführern der Dämonenwelt versteckt gehalten. Zu den Orakeln gebracht zu werden, aus denen die Kommission bestand, war nichts Geringeres als ein Todesurteil.
»Ich habe nichts getan, womit ich eine solche Bestrafung verdienen würde«, versuchte sie zu bluffen.
»Allein deine Existenz verdient es, bestraft zu werden«, gab der Vampir ruhig zurück. »Dschinnmischlinge sind verboten.«
Laylah unterdrückte die vertraute Wut über diese ungeheure Ungerechtigkeit. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu diskutieren, ob sie für die Sünden ihrer Eltern ausgelöscht werden sollte oder nicht.
»Du hast gesagt, das wäre ursprünglich deine Absicht gewesen«, sagte sie mit belegter Stimme. »Hast du deine Meinung geändert?«
Der Vampir setzte ein gefährliches Lächeln auf, während er die Hand ausstreckte, um den Rand des tiefen Ausschnitts ihres Oberteils mit dem Finger nachzuzeichnen. Seine Berührung hinterließ eine Spur reiner Wonne.
»Sagen wir, ich bin bereit, unsere Reise aufzuschieben, wenn sich mir ein geeigneter Anreiz bietet.«
»Anreiz?«
»Soll ich es dir tatsächlich demonstrieren?«, murmelte er und streifte mit seinen Lippen sanft über ihren Mund.
»Nein …«, stieß sie hervor und versuchte das durchdringende Verlangen zu leugnen, das ihr Herz umklammert hielt.
Gott. Sie war so
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