Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
umkreiste die Hütte und suchte mit seinen überlegenen animalischen Sinnen die Gegend nach einem Hinweis auf irgendeine Gefahr ab.
Erwartungsgemäß hatte die Anwesenheit von Werwölfen die örtliche Tierwelt abgeschreckt, und der nächste Mensch war kilometerweit entfernt, aber es existierten einige niedere Dämonen in der Umgebung. Ein Rudel Höllenhunde durchschnüffelte das Unterholz. Ein Baumgeist tanzte durch die Zweige. In der Ferne hielt sich eine Hexe auf.
Nichts davon konnte eine Bedrohung darstellen.
Und das bedeutete, dass Briggs’ Falle magischer Natur sein musste.
Naturalmente . Dieser wertlose Hund würde einen Ehrenkodex nicht einmal dann erkennen, wenn er ihm in den Allerwertesten bisse.
Salvatore akzeptierte, dass er nichts Physisches bekämpfen würde, verwandelte sich wieder zurück in seine menschliche Gestalt und schlich durch den überwucherten Garten, um durch ein Fenster zu spähen.
Er konnte eine kleine Küche mit einem abgenutzten Linoleumboden und Küchenschränken erkennen, die früher einmal in einem scheußlichen Gelb gestrichen worden waren. Die Küchenausstattung war entfernt oder gestohlen worden, sodass nur noch zerbrochene Leitungen und freiliegende Drähte übrig geblieben waren.
Salvatore schnitt eine Grimasse. Selbst ohne Briggs war dieser Ort eine Todesfalle. Er konnte nur hoffen, dass der Strom abgestellt worden war.
Wie aufs Stichwort erfüllte plötzlich Kerzenlicht das Wohnzimmer auf der anderen Seite der Küche, wodurch erkennbar wurde, dass ein ramponiertes Sofa und ein dazu passender Sessel die einzigen im Raum befindlichen Möbelstücke waren. Obgleich es großzügig erschien, diesen vermodernden Plunder als Möbelstücke zu bezeichnen. Passender wäre »postapokalyptischer Albtraum« gewesen.
Salvatore kniff die Augen zusammen, als plötzlich der dunkle Umriss einer verhüllten Gestalt zu erkennen war. Briggs. Wie praktisch. Das war doch genau der Widerling, nach dem er gesucht hatte.
Salvatore erklomm die Hintertreppe, trat die Tür ein und durchquerte rasend schnell die leere Küche. Wenn es dort eine Falle gab, dann sollte es eben so sein. Sich auf Zehenspitzen durch das Haus zu bewegen würde ihm auch nicht helfen.
Er gelangte ins Wohnzimmer und steuerte direkt auf Briggs zu, wo ihn schließlich die Falle erwartete.
Eine kalte Brise kribbelte auf Salvatores nacktem Körper, dann schlangen sich unsichtbare Fesseln um ihn und schleuderten ihn mit so viel Wucht gegen eine Wand, dass ganze Brocken Putz von der Zimmerdecke fielen.
Salvatore ächzte vor Schmerz, doch er geriet nicht in Panik.
Briggs mochte in der Lage sein, einen Teil seiner schwarzen Magie zu beschwören, aber seine Stärke musste mit dem Tod des Dämonenlords nachlassen, während Salvatores Macht niemals größer als jetzt gewesen war.
Wie um zu beweisen, dass er recht hatte, schob Briggs die Kapuze seines Umhangs zurück, und sein Gesicht kam zum Vorschein, das kaum mehr war als ein Totenschädel, mit herunterhängenden Stücken grauen Fleisches und blutroten Augen, aus denen ein fanatischer Hass hervorblitzte. Cristo . Salvatore war bereits echten Zombies begegnet, die besser aussahen als dieser Werwolf.
Und dieser Gestank … Salvatore erschauerte vor Abscheu.
»Ihr lernt niemals dazu, nicht wahr, Salvatore?«, spottete Briggs und näherte sich Salvatore, bis er direkt vor ihm stand.
»Das hat nichts mit Lernen zu tun.« Salvatore ignorierte den Schmerz und zwang sich zu lächeln. »Ich fürchte Euch einfach nicht.«
Zorn flammte auf dem stark abgemagerten Gesicht des anderen Werwolfes auf, bevor es ihm gelang, seine selbstgefällige Fassung zurückzugewinnen.
»Ich wusste, dass diese Arroganz Euren Untergang bedeuten würde.«
Salvatore zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wird das irgendwann der Fall sein, aber nicht heute Nacht.«
Briggs hielt direkt vor ihm an. »Das werden wir sehen.«
»Was werdet Ihr tun, Briggs? Euer Herr und Meister ist verschwunden, und ohne seine Kräfte habt Ihr nicht die geringste Chance, mich zu besiegen.«
Der andere Werwolf lachte und deutete mit der Hand auf Salvatores Körper, der gegen die Wand gedrückt wurde.
»Offenkundig verfüge ich durchaus über Ressourcen.«
»Ihr könnt mich hier nicht auf unbestimmte Zeit festhalten. Wenn Ihr also nicht noch einen anderen Dämonenlord im Keller versteckt haltet, seid Ihr in ernsthaften Schwierigkeiten.« Er kniff die Augen zusammen. »Ich habe jedoch eine Frage.«
»Ihr wollt wissen, aus
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