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Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin

Titel: Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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das Hotel herum zwitscherte kein einziger Vogel, obwohl diese Pflanzen eigentlich gern von Vögeln aufgesucht wurden. Ich ließ den Blick über die Baumwipfel neben den Hütten gleiten. Meine Haut kribbelte, ich hatte ein ungutes Gefühl.
    »Hörst du das?«, fragte ich, als Rhoan die Tür des Transporters aufschob.
    »Was?«, fragte er und warf mir einen Seitenblick zu.
    »Genau das meine ich. Es ist so unnatürlich still.«
    »Wir sind in den Bergen, nicht in der Stadt.« Trotzdem sah er sich kurz um und kniff leicht die Augen zusammen. »Vielleicht gehst du besser hinein, während ich mich umsehe.«
    »Wenn ich an die Kreaturen denke, die Kade und mich verfolgt haben, bleiben wir besser zusammen.«
    »Riley …«
    »Von wegen Riley. Du hast die Orsinis nicht gesehen, sondern ich. Und glaub mir, diesen Bestien willst du nicht allein begegnen.«
    »Orsinis? Was zum Teufel sind Orsinis?« Er griff in den Transporter und reichte mir einige kleine Laserwaffen und ein Messer. Das war offenbar meine Bewaffnung.
    »Merkwürdig aussehende bärenähnliche Wesen mit widerlichen Krallen und riesigen Zähnen.«
    »Aha. Nun, wenn du sie überlebt hast, werde ich das wohl auch schaffen.«
    »Sie wollten mich lebend, Rhoan.« Jedenfalls vor meiner erfolgreichen Flucht aus dem Lager. »Wahrscheinlich
haben die Orsinis mich genau deshalb nicht gleich getötet, als ich aus meiner Zelle entkommen bin.«
    Wenn sie mich tatsächlich nur wieder einfangen wollten, hatten sich ihre Bemühungen allerdings ziemlich mörderisch angefühlt.
    »Glaubst du, es ist so still, weil diese Wesen hier herumschleichen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe kein gutes Gefühl.«
    Er schnallte seine Waffen um und hängte sich ein Lasergewehr über die Schulter. »Gehen wir auf die Jagd.«
    Ich zögerte, aber nur kurz. Rhoan lächelte grimmig. »Bist du sicher, dass du schon bereit bist?«
    Er meinte nicht die Jagd auf die Orsinis oder was sich dort draußen sonst noch versteckte. Ich senkte den Blick und schnallte mir die Waffen um. »Mir bleibt ja wohl kaum eine Wahl.«
    »Man hat immer die Wahl, egal in welcher Situation.«
    Ich schnaubte leise. »Ach ja? Hatte ich auch eine Wahl, als man mir das noch nicht zugelassene Fruchtbarkeitsmittel eingeflößt hat? Habe ich einen Einfluss darauf, wie es auf mich wirkt? Und sollte es tatsächlich bei mir wirken, kann ich dann frei entscheiden, ob ich Wächter werden will oder nicht?«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Nein, ist es nicht.« Ich hatte mir das Messer und eine Laserpistole umgeschnallt. Den zweiten Laser, ein kleines Modell, hielt ich in der Hand. Ich muss zugeben, dass es mich beruhigte, dieses kühle Metall auf meiner Haut zu spüren. Ich richtete mich auf und begegnete dem Blick meines Bruders. »Ich muss zurück zu diesem Gefängnis
und herausfinden, was sie dort treiben. Nicht zuletzt für meinen eigenen Seelenfrieden.«
    Er suchte meinen Blick und seufzte leise. »Du bist wirklich unglaublich stur.«
    »Ich habe bei den Besten gelernt«, erwiderte ich nun breit lächelnd.
    Er schüttelte den Kopf, schloss die Tür des Lieferwagens und ging nahezu lautlos auf die Bäume hinter dem Apartment-Hotel zu. Ich folgte ihm, lauschte auf den Wind und andere Geräusche, oder vielmehr, das Fehlen anderer Geräusche, während ich in den Bäumen und Schatten nach einem Hinweis auf die Orsinis suchte.
    Nichts.
    Kein Geräusch, keine Bewegung, kein missgestalteter Bär oder irgendein anderes Wesen, hässlich oder nicht. Das Unterholz strahlte etwas Seltsames, fast Ruhiges aus, und das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, zerrte eindeutig an meinen Nerven.
    Wir gingen einmal das gesamte Gelände ab und kontrollierten sämtliche Gebäude, bis wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt erreichten. »Du solltest dich jetzt besser etwas ausruhen.«
    »Rhoan …«
    »Riley, du siehst aus wie der wandelnde Tod. Lass mich einfach meinen Job machen, und hör zur Abwechslung einmal auf, mit mir zu streiten.«
    Ich stieß die Luft aus und nickte. Ich musste wirklich schlafen. Allerdings bezweifelte ich stark, dass ich dazu in der Lage sein würde. Schließlich würde ich in knapp zwei Stunden zu dem Ort zurückkehren, an dem mir acht
Tage meines Lebens geraubt worden waren. Aber das war nicht der Grund, weshalb ich mich sträubte, in Richtung Apartment zu gehen. Es war die Ruhe. Das schleichende Gefühl, dass etwas in der Nähe war.
    »Was meinst du? Wieso ist Kade bei dieser Mission dabei?«, fragte ich stattdessen,

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