Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
Aber das waren nicht alle, stimmt’s?
Nein. Er hob die Hand und bot auf ein seltsames Bild.
Ich habe mit anderen Werwölfen getanzt, weil wir dasselbe Bedürfnis hatten. Ich kann dir nicht sagen, wie sie ausgesehen, geschweige denn, wie sie gerochen haben. Ich zögerte, konnte es mir aber nicht verkneifen und fügte hinzu: Weißt du noch, was du vor einiger Zeit gesagt hast? Dass einer geilen Werwölfin jeder Schwanz recht ist? Ich glaube, das stimmt .
So grob habe ich mich nicht ausgedrückt.
Vielleicht nicht, aber du hast es so gemeint.
Er hob wieder die Hand. Ich glaube, du hast gesagt, dass du diesen Zustand noch nie erreicht hättest.
Da habe ich wohl gelogen.
Und ich habe gedacht, dass du zumindest an der Stelle die Wahrheit gesagt hättest.
Ich bin eine Werwölfin. Wir sind doch alle verlogene Huren, nicht wahr?
Er blickte mich eine Weile mit seinem ausdruckslosen Vampirgesicht an, dann schüttelte er nur den Kopf und wandte den Blick ab.
Die Auktion ging weiter. Quinn ersteigerte zwei Bilder und ein Essen für zwei in einem schicken Restaurant. Ich langweilte mich zusehends. Wenn das ein typischer Abend im Leben der Reichen war, dann fand ich das nicht sehr reizvoll.
Endlich war die Versteigerung zu Ende, und der Nachtisch wurde serviert. Ich begann zu essen, dann entdeckte ich Mrs. Hunt, die am Arm ihres Ehemannes auf dem Weg zur Tür war.
»Zeit für uns zu gehen«, sagte Quinn und legte seine Hand auf meinen Arm, während er sich rasch von unseren Tischnachbarn verabschiedete.
Was machen wir denn?
Wir folgen ihnen.
Wir holten meinen Mantel von der Garderobe und liefen in die Halle. Hier war es deutlich kühler und ich zitterte. Wir haben klare Anweisungen.
Uns bleibt noch eine halbe Stunde, bevor wir zurück zum Flughafen müssen. Ich will sehen, wo sie hingehen.
Nach einem so fröhlichen Abend wahrscheinlich direkt nach Hause. Die Hunts waren anscheinend bereits verschwunden. Wir nahmen den anderen Aufzug und fuhren nach unten.
Es ist ungewöhnlich, dass sie eine solche Veranstaltung so früh verlassen.
Ich schlüpfte in meinen Mantel und knöpfte ihn schnell zu. Vielleicht ist der General spitz.
Er warf mir einen ausdruckslosen Blick zu und sagte nichts. Ich verkniff mir ein Grinsen. Es machte wirklich Spaß, ihn zu ärgern.
Der Fahrstuhl hielt, und die Türen glitten auseinander. Die Hunts waren bereits durch den Haupteingang hinausgegangen und liefen die Treppen hinunter. Wir eilten hinter ihnen her und warteten kurz, bis sich die automatischen Schiebetüren öffneten und uns hinaus ließen.
Die Nachtluft war eisig, insbesondere an den freien Körperstellen. Ich verschränkte die Arme und versuchte meine zitternden Beine unter Kontrolle zu bekommen. Auf der untersten Stufe blieb Quinn stehen und rief schnell seinen Fahrer an.
Die Hunts steuerten den ersten Wagen in einer Schlange wartender Taxen an. Der General hielt seiner Frau die Tür auf. Plötzlich spürte ich ganz deutlich, dass Gefahr im Verzug war. Ich rang nach Atem. Durch die Luft tönte ein warnendes Kreischen. Etwas Tödliches raste auf uns zu.
Ich warf mich seitlich gegen Quinn und stieß ihn um. Er fluchte, legte aber instinktiv die Arme um mich und schützte mich mit seinem Körper. Als wir auf den Boden krachten, stöhnte er und riss die Augen auf. Etwas brannte an meinem Ohr. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie eine Glastür zu Bruch ging.
Jemand hatte auf uns geschossen.
Eine Frau kreischte, ein durchdringender panischer Schrei.
Mit zugeschnürter Kehle drehte ich mich herum.
Martin Hunt lag auf dem Boden, sein Gesicht war ein Brei aus Blut und Knochen.
Quinn schob mich von sich herunter, und ich rappelte mich auf die Beine hoch. »Es sind zwei Schützen«, sagte er. »Einer befindet sich auf dem Gebäude direkt gegenüber, der andere auf dem rechten.«
»Ich nehme den.« Während ich meine Pumps von mir warf, deutete ich auf das Gebäude vor uns.
Er nickte und verschmolz mit der Nacht. Ich griff meine Absätze, dann rannte ich mit Vampirgeschwindigkeit über die Straße und in das Bürogebäude. Ich drang in den Verstand des Wachmannes ein und löschte mein Bild aus seinem Gehirn, während ich das erste Treppenhaus ansteuerte.
Es gab zweifellos mehr als eine Treppe, aber ich musste jetzt so schnell wie möglich zum Dach kommen. Dort konnte ich die Fährte des Attentäters aufnehmen.
Ich rannte hinauf. Und weiter hinauf. Meine Beine schmerzten, meine Lunge brannte, und mein Magen
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