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Waffenschmuggel

Waffenschmuggel

Titel: Waffenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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sagen Sie mir noch einmal: Ihre Abmachung mit Lukey war genauso, wie Sie es mir erzählt haben? Sie hatten mit der Lieferung dieses Kriegsmaterials nichts zu tun und wissen daher nicht, welche Vereinbarungen für diese Lieferungen getroffen worden sind. Stimmt das? Machen Sie mir nichts vor, Mr. Nilsen. Ich muß das wissen. Ist das die ganze Wahrheit?«
    »Das ist sie.«
    Hallett seufzte. »Das ist ein Jammer.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Der Militärgouverneur will Sie nur unter der Bedingung freilassen, daß Sie ihm sagen, wie und wann das Zeug geliefert werden soll, damit er es abfangen und beschlagnahmen lassen kann.«
    »Aber das ist verrückt. Wie könnte ich es ihm sagen? Solange der Scheck nicht in Singapur eingelöst worden ist, gehört das Zeug ja Lukey noch gar nicht.«
    »Das wird man Ihnen nicht glauben.«
    »Aber das wird man mir glauben müssen!«
    »Von ›müssen‹ kann keine Rede sein.«
    »Major Sutan wird ihnen sagen, daß ich nichts weiß. Voychinski ebenfalls.«
    »Ein Verräter und ein Abenteurer? Warum sollten sie solchen Leuten Glauben schenken?«
    Greg schwieg einen Augenblick. Dann nickte er. »Ich verstehe. Es sieht aus, als müßten meine Frau und ich eine ganze Zeit hierbleiben.«
    Hallett äußerte sich nicht dazu. »Wieviel Geld hatten Sie bei sich?«
    Greg sagte es ihm.
    »Gut, dann will ich versuchen, das freizubekommen. Solange Sie in Untersuchungshaft gehalten werden, können Sie für eine bequemere Zelle bezahlen und sich Essen von draußen kommen lassen.«
    »Werde ich meine Frau sprechen können?«
    »Ich bezweifle es, aber ich werde mich erkundigen.«
    »Ich weiß nicht, ob Mrs. Lukey Geld bei sich hatte. Wenn wir diese Vergünstigungen auch für sie erwirken können, will ich gern dafür aufkommen.«
    »Das werde ich mit dem englischen Konsul besprechen. Aber jetzt zu Ihnen. Sie werden vom Gouverneur persönlich verhört werden. Sein Name ist General Iskaq, und am liebsten würde er Sie zusammenschlagen. Er wird es nicht tun, weil er weiß, daß ich in Medan und Djakarta einen Skandal machen würde, wenn er es täte. Aber denken Sie daran und reizen Sie ihn nicht. Wissen Sie, was Xenophobie ist?«
    »Ja.«
    »Nun, der General ist davon besessen. Nehmen Sie sich also in acht. Sagen Sie ihm die Wahrheit. Er wird Ihnen zwar nicht glauben, aber lassen Sie sich dadurch nicht beirren. Der Scheck ist Ihr bestes Argument.«
    »Wieso das?«
    »Ihre Aussage, daß die Transaktion nicht abgeschlossen und es daher auch nicht zu Vereinbarungen über die Lieferung gekommen sei, wird durch den Scheck erhärtet. Erzählen Sie ihm von der erforderlichen zweiten Unterschrift. Sagen Sie ihm, er soll, wenn er Ihnen nicht glaubt, den Scheck dem indonesischen Konsulat in Singapur schicken und versuchen, ihn einzulösen, so wie er ist. Fragen Sie ihn, ob er Sie für dumm genug hielte, Lukey die Waren zu überlassen, bevor Sie Ihr Geld bekommen hätten.«
    »Er kennt Lukey?«
    »Selbstverständlich, Lukey ist ein Betrüger. Vor zwei Jahren hat die Ölgesellschaft wegen Unterschlagung Anklage gegen ihn erhoben, ihm aber nichts nachweisen können. Der Gouverneur ließ ihn deportieren.«
    »Ich verstehe.«
    »Noch etwas. Lassen Sie sich nicht in eine politische Diskussion ein. Sie hatten das Zeug zu verkaufen. In Singapur ist man an Sie herangetreten. Sie haben geglaubt, einen Agenten der Zentralregierung vor sich zu haben.«
    »Sagten Sie nicht, daß ich bei der Wahrheit bleiben sollte?«
    »Die hiesige Kommunistische Partei wird versuchen, die Sache propagandistisch auszuschlachten. Man wird versuchen, Sie als amerikanischen Spion hinzustellen, und behaupten, wir konspirierten heimlich mit den Aufständischen, während wir Freundschaft mit der Zentralregierung vortäuschten. Je weniger Sie Anlaß zu derartigen Zwecklügen geben, um so besser.«
    »Wie soll ich das Treffen mit Major Sutan erklären?«
    Sie konnten draußen auf dem Korridor näherkommende Schritte hören. Hallett sprach schneller.
    »Sie hielten ihn für einen korrupten Regierungsbeamten, der versuchte, eine heimliche Provision für sich aus dem Handel herauszuschlagen. Spielen Sie den Ahnungslosen. Das dürfte Ihnen eigentlich nicht schwerfallen.« Er gab Greg ein Zeichen, still zu sein. »Rauchen Sie, Mr. Nilsen?« fuhr er dann laut fort.
    »Nein.«
    »Ich werde Ihnen dennoch ein paar Zigaretten schicken. Sie sind hier die Währung. Hier haben Sie eine Packung für den Anfang. Alkohol ist leider nicht erlaubt, fürchte

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