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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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metallisches Klirren war zu hören; das Schiff gab ein Geräusch von sich, als würde eine
    Stimmgabel über Beton geschleift; dann hörte es wieder auf.
    Die Männer betraten die Luftschleuse und entriegelten die Außenluke, den Geräuschen nach zu urteilen. Kältere Luft schoss herein, und Brun fror an den Fußknöcheln. Sie hörte laute Geräusche von dem anderen – Schiff, das musste es sein
    … und die Männer gingen hinüber.
    Die Männer, die sie an Bord gebracht hatten, tauchten erneut auf und trugen jetzt eine Art hellbraune Uniform anstelle der Druckanzüge; sie banden Brun los und zerrten sie in eine aufrechte Haltung. Falls sie sich jetzt losreißen konnte, solange die noch glaubten, sie wäre geschwächt… aber drei weitere tauchten an der Luftschleuse auf. Zu viele, entschied Bruns Verstand, noch während ihr Körper sich loswinden wollte. Zu viel von der Droge, wurde ihr klar, als ihre Muskeln sich wei-gerten, sie auf das Tempo zu bringen, an das sie gewöhnt war.
    Na ja, wenn sie nicht kämpfen konnte, dann konnte sie
    wenigstens die Augen offen halten. Hellbraune Uniformen, eng sitzende Hemden über etwas weiteren Hosen und Stiefeln.
    Braune Lederstiefel, stellte sie fest, als sie hinabblickte. Am Hemdkragen ein fünfzackiger Stern in einem Ring.
    Sobald sie durch die Luftschleuse war, entdeckte sie das Emblem des Boros Consortiums auf dem Schott –also war sie 184
    an Bord der Elias Madero. Die Männer beförderten sie schnell den Korridor entlang – der breit genug war für einen kleinen Laderoboter –, vorbei an Luken mit Symbolen und Schildern, bei denen Brun das Gefühl hatte, sie müsste sie kennen. Vorbei an einer Bordküche, deren programmierbarer Essensprozessor summte, vorbei an einer Turnhalle … zur Brücke. Dort fühlte sie sich sofort an die Brücke erinnert, auf der sie früher mal dem zweiten Maat die Nase gebrochen hatte…
    Aber der Mann, der im Zentrum der Brücke stand, war kein Handelskapitän.
    Es musste der Befehlshaber sein. Er trug die gleiche Uniform wie die anderen, aber der umringte Stern an seinem
    Hemdkragen war größer und in Gold statt Silber ausgeführt.
    Brun erwiderte seinen Blick mit allem Trotz, den sie nur aufbrachte. Er blickte an ihr vorbei die Eskorte an.
    »Habt ihr die Papiere?« Er sprach mit demselben Akzent wie die anderen.
    »Jap.« Einer der anderen trat mit Bruns ID-Paket vor.
    »Sie ist es eindeutig. Wir haben das Netzhautmuster und alles geprüft.«
    »Das war gute Arbeit, Jungs.« Der Kommandant warf einen Blick auf Bruns Papiere und dann auf sie selbst. »Kein Funken Anstand, aber was kann man von dieser Sorte schon erwarten?«
    Die anderen Männer lachten leise. Brun bemühte sich, den Knebel auszuspucken; sie wusste genau, was sie dieser … dieser Person gern gesagt hätte. Der Kommandant trat näher heran.
    »Du bist die Tochter dieses so genannten Sprechers. Du bist es gewöhnt, deinen Willen zu bekommen, genau wie dein Daddy.
    Naja, alles hat mal ein Ende.« Er wartete einen Augenblick lang 185
    und fuhr fort: »Wahrscheinlich denkst du, dass dein Daddy dich hier herausholen wird, wie er dich schon aus jeder anderen Patsche geholt hat. Du denkst vielleicht, dass er diesen Regulär Space Service schickt…« Er verhöhnte die Flotte mit seinem Tonfall. » … um dich zu retten. Aber so wird es nich' laufen.
    Wir wollen das Geld deines Daddys nicht. Wir haben keine Angst vor der Macht deines Daddys. Sie werden dich nicht finden. Niemand wird dich finden. Du gehörst jetzt uns.«
    Er sah grinsend an ihr vorbei, und die anderen lachten leise.
    »Dein Daddy und dieser Rat der Familien, sie glauben, sie hätten das Recht, für alle Welt Gesetze zu machen, aber das haben sie nicht. Freie Männer brauchen sich nicht um das zu scheren, was Perverse und Frauen sagen. So hat Gott das Universum nicht geschaffen. Wir sind freie Männer, jawohl, und unsere Gesetze leiten sich aus dem Wort Gottes her, wie es von den Propheten verkündet wurde!«
    Brun hätte ihm am liebsten entgegengeschrien: Sie werden dich vernichten!, aber sie brachte keinen Ton hervor. Trotzdem dachte sie es: Das kannst du nicht machen! Damit kommst du nicht durch! Man wird mich suchen und dich in Fetzen schießen!
    Er griff nach ihrem Gesicht, und als sie den Kopf wegdrehte, packte er sie mit beiden Händen an den Ohren und zwang sie, ihn anzusehen. »Nun, dein Daddy versucht es vielleicht – oder da er wissen wird, dass wir dich in der Hand haben, bringt er vielleicht so viel

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