Wage den Schritt ins Glueck
schrecklich dumm vor. „Um ein Haar hätte dein Kopf Bekanntschaft mit der Vase hier gemacht“, erklärte sie aufgebracht.
Rafe betrachtete sie. Edens Wangen waren gerötet, das Haar fiel ihr golden schimmernd über die Schultern. Trotz des formlosen Pyjamas, den sie trug, erfüllte ihr Anblick Rafe mit Zärtlichkeit und Verlangen.
„Es scheint bei dir zur Gewohnheit zu werden, ungebeten bei mir hereinzuplatzen“, fuhr sie ihn an. „Wie bist du hier reingekommen? Sag bloß nicht, die Haustür sei offen gewesen. Ich weiß, dass ich sie abgeschlossen habe.“
Er ließ seinen Türschlüssel vor ihrer Nase baumeln. „Genau genommen wohne ich hier“, unterrichtete er Eden nachsichtig, als sie ihn verständnislos ansah.
Sie atmete tief durch. „Seit wann heißt du denn Hank Molloy?“
„Hank ist der Geschäftsführer einer Tochterfirma der Santini Corporation, die das Haus gemietet hat. Soweit ich hörte, bist du meine Wirtschafterin. Willkommen an Bord.“
Was für ein teuflischer Plan! Sie hatte gewusst, dass die Sache einen Haken hatte!
In schwarzen Jeans und einer glatten Lederjacke sah Rafe unwiderstehlich aus, und Eden musste ihre ganze Willenskraft aufwenden, um hart zu bleiben. „Hoffentlich hast du einen guten Grund für diesen Betrug. Du hast mich mit einem faulen Trick dazu gebracht, den Vertrag zu unterschreiben“, hielt sie ihm vor.
Er lächelte geduldig. „Es waren sogar mehrere.“
„Würdest du die Güte haben, sie mir zu nennen?“
„Eine praktische Demonstration ist überzeugender.“ Blitzschnell war Rafe bei ihr, zog sie an sich und küsste sie.
Widerstand war unmöglich, der verführerische Duft seines Aftershaves und seine Körperwärme hüllten sie ein, und er hielt sie so fest umfangen, dass sie spüren konnte, wie heftig sein Herz pochte. Er küsste sie, bis ihre Lippen geschwollen waren und sie willenlos in seinen Armen lag. Dann hielt er sie etwas lockerer und streifte ihren Mund sanft mit seinem. Verzweifelt klammerte Eden sich an ihn. Sie musste sich eingestehen, dass ihr Schutzwall schon beim ersten Angriff zusammengebrochen war.
„Warum verfolgst du mich?“, flüsterte Eden, als Rafe sie freigab, und legte schützend die Arme um sich. „Was willst du?“
Die Antwort war einfach, dennoch wollte sie es einfach nicht hören. Rafe betrachtete ihre bebenden Lippen und verspürte Gewissensbisse. Vielleicht sollte er sie ziehen lassen, einfach gehen und vergessen, wie glücklich sie miteinandergewesen waren. Aber er hatte sich vier Jahre von ihr ferngehalten und gelitten …
„Ich verfolge dich nicht, cara mia. Du wohnst in meinem Haus, schläfst in meinem Bett – bildlich gesprochen“, setzte er hinzu, als sie auffahren wollte.
„Willst du mir allen Ernstes weismachen, ich hätte die Stelle hier einem Zufall zu verdanken?“, fragte sie schneidend.
Rafe zuckte die Schultern und lächelte belustigt. „Aber nein. Ich habe das Ganze sogar sehr sorgfältig geplant. Trotzdem konnte ich nicht einmal sicher sein, dass dein Immobilienmakler dich anspricht, nachdem ich ihn gebeten hatte, sich nach einer passenden Wirtschafterin umzusehen.“
Eden wusste nicht, ob sie ihn ohrfeigen oder in Tränen ausbrechen sollte. Sie hatte vergessen, wie gern Rafe sie neckte, wie lustig er war und wie oft sie miteinander gelacht hatten. Aber daran wollte sie jetzt lieber nicht denken.
„Gloria kann mich ersetzen“, erwiderte sie kühl. „Hier bleibe ich auf keinen Fall.“ Wütend eilte sie davon, stürmte die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf und riss den Koffer unter dem Bett hervor. Als Eden ihre Sachen verstaut hatte und ungeduldig am Reißverschluss des Gepäckstücks zerrte, erschien Rafe an der Tür.
„Du weißt doch wohl, dass es regnet?“, fragte er nachsichtig.
„Das ist mir egal.“ Das Gewitter hatte seinen Höhepunkt erreicht, der Regeln prasselte gegen die Scheiben. „Lieber gehe ich in das Unwetter hinaus, als noch eine Minute länger mit dir unter einem Dach zu bleiben.“ Rafe versperrte ihr den Weg, doch Eden versuchte, ihn wegzuschieben. „Ich will unserer Beziehung keine zweite Chance geben! Was ist daran so schwer zu verstehen?“
Erstaunlicherweise brauste Rafe auch jetzt nicht auf. „Das hier“, erwiderte er leise, und diesmal waren seine Lippen sanft, sein Kuss so zärtlich, dass ihr Tränen über dieWangen liefen. Er umfasste ihr Gesicht und hielt einen Moment inne, als er die Tropfen an seinen Fingern spürte. Er hob den Kopf nicht, sondern küsste
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