Wage den Schritt ins Glueck
würdest gern eine Rose am Kleid tragen“, sagte er leise und bewunderte Edens makellose Schultern. „Aber ich weiß nicht, wohin ich sie stecken soll.“
Er war ihr viel zu nah und so aufregend lebendig, Eden fühlte sich ihm nicht gewachsen. Das wurde ihr bewusst, während sie ihm nervös die Blüte abnahm. „Ich stecke sie mir vorn an“, schlug sie vor und versuchte, die Nadel an ihrem tief ausgeschnittenen Oberteil zu befestigen.
Kurzentschlossen nahm Rafe ihr die Blüte ab und schob sie in die Mulde zwischen ihren Brüsten.
„Glückliche Rose“, neckte er Eden, und sie konnte nicht länger kühl bleiben. Na gut, sie liebte ihn, verzehrte sich nach ihm, und er wusste es. Damit musste sie fertig werden.
Das Musical bot ein wahres Feuerwerk internationaler Stars auf, und Eden war hingerissen. Während des anschließenden Abendessens unterhielt Rafe sie mit lustigen Begebenheiten aus seinem Leben im Rennzirkus. Dadurch entdeckte sie den Mann neu, in den sie sich vor fünf Jahren verliebt hatte. Er war geistreich und charmant und schien entschlossen, das Gespräch nicht auf die Vergangenheit zu bringen, was Eden nur recht sein konnte. Sie wollte das Hier und Jetzt genießen. Das Gestern war enttäuschend und schmerzlich, die Zukunft unsicher. Doch im Momenthabe ich Rafes ungeteilte Aufmerksamkeit, dachte sie glücklich.
Erst spät holte die Limousine sie wieder vom Restaurant ab. Eden war froh, dass sie im Hotel übernachteten und nicht nach Wellworth fahren mussten. Die weichen Polster des Mercedes waren verführerisch, sodass sie die Augen schloss. Dass ihr Kopf an Rafes Schulter lag, bemerkte sie nicht. Benommen blinzelte sie, als ihr bewusst wurde, wie er sich über sie beugte und ihr etwas zuflüsterte. Träumte sie noch, oder hatte er sie wirklich zart geküsst?
Auf den Stufen zum Hoteleingang beobachtete Rafe, wie Eden zu überspielen versuchte, dass sie leicht hinkte.
„Du bist müde, cara mia , und hast einen langen Tag hinter dir. Sicher sehnst du dich danach, ins Bett zu gehen.“ Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hob Rafe sie hoch.
„Lass mich runter – alle können uns sehen!“ Ihr blieb jedoch nichts anderes übrig, als sich Halt suchend an seine Schultern zu klammern.
Er lachte leise. „Den Portier und die Empfangsdame kann man wohl kaum als ‚alle‘ bezeichnen. Gib es zu, dein Bein schmerzt, die Stufen machen dir zu schaffen. Und daran bin ich schuld, weil ich dich überfordert habe.“
Wenn auch auf andere Weise, dachte sie seufzend und kämpfte gegen den Impuls an, sein Gesicht zu streicheln. Rafe setzte sie auch nicht ab, während sie im Aufzug ins oberste Stockwerk hinauffuhren. Dort trug Rafe sie über den Korridor zu ihrer Suite und setzte sie sanft auf der Couch ab.
„Meinst du, du kannst dich allein ausziehen?“, fragte er fürsorglich.
Ihr schoss das Blut in die Wangen. Zieh du mich aus … ganz langsam. „ Sicher. Es geht mir gut“, versicherte sie ihm lächelnd.
„Möchtest du noch einen Schlummertrunk?“ In geschmeidigem Gang schritt Rafe zur Bar, und Eden konnte den Blicknicht von ihm abwenden. Er hatte das Jackett abgelegt, und das Spiel seiner durchtrainierten Muskeln unter dem Seidenhemd erregte sie. Wie sehnte sie sich danach, ihn zu berühren, seine Haut, das Brusthaar unter ihren Fingern zu spüren. Er verströmte eine urtümliche Kraft, der Eden sich nicht entziehen konnte.
Einen Moment schloss sie die Augen, ihr war heiß, sie konnte kaum atmen. Das musste am Champagner und dem Wein liegen, den sie getrunken hatte. „Ich hätte lieber einen starken schwarzen Kaffee, um einen klaren Kopf zu bekommen.“
Forschend sah Rafe sie an. „Keine Angst, ich nutze die Situation nicht aus … es sei denn, du willst es.“
Das hatte er ihr bereits versichert. Vor ihm fürchtete sie sich nicht – sie misstraute sich selbst.
„Ich gehe jetzt lieber ins Bett.“ Auf einmal hatte Eden es so eilig, in ihr Zimmer zu kommen, dass sie stolperte und gestürzt wäre, wenn Rafe sie nicht aufgefangen hätte.
„Vorsicht … langsam“, sprach er beruhigend auf sie ein, ohne zu begreifen, dass sie sich aus seinem Bannkreis zu retten versuchte.
Sie wand sich in seinen Armen. „Ich möchte ins Bett! Auf der Stelle!“
Rafe betrachtete ihre angespannten Züge. „Wieso die plötzliche Panik? Nachdem wir so einen schönen Abend miteinander verbracht haben, musst du doch gemerkt haben, dass ich mich beherrschen kann und dir keineswegs die Kleider vom Leib
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