Wage den Schritt ins Glueck
reagierte und die Hand um seinen Arm schloss. Eden atmete schwer, bebte am ganzen Körper, dann spannte sie sich an. Es erstaunte Rafe, wie schnell es passierte. Vielleicht hatte sie doch nicht viele andere Liebhaber gehabt – aber das spielte keine Rolle mehr. Von jetzt an würde es nur noch ihn geben …
Eden wurde bewusst, dass sie auf der Couch lag – nackt bis zur Taille. Doch sie verbannte jedes Reuegefühl. Warum sollte sie etwas bereuen? Sie war bei Rafe, dem einzigen Mann, den sie je geliebt hatte. Sich ihm hinzugeben ist ganz natürlich, dachte sie lächelnd. Vier Jahre lang hatte sie auf ihn gewartet. Jetzt nicht mehr.
„Du ahnst nicht, wie oft ich davon geträumt habe, dass du mich mit deinen langen Beinen umfängst, cara mia“ , sagte er leise und brach den Bann. Als er mit der Hand über ihr verletztes Bein strich und die Finger unter den Strumpf schob, verspannte sie sich. Panik überkam sie. Er wollte ihr die dunklen Nylonstrümpfe ausziehen und die schlanken Beine sehen, die er so bewundert hatte. Aber Eden hätte es nicht ertragen zuzusehen, wie abgestoßen er sich fühlte, wenn er die Narben sah.
„Nein, Rafe. Nicht!“ Sie schob seine Hand fort, setzte sich auf und ordnete nervös ihr Kleid.
Er wirkte betroffen, dann hellte seine Miene sich auf, und er zog sie auf die Füße. „Du hast recht, cara. Unsere erste gemeinsame Nacht nach der langen Trennung soll keine schnelle Sache auf dem Sofa sein. Ich möchte dich die ganze Nacht lieben – aber in einem bequemen Doppelbett –, ehe wir morgen früh nach Portugal fliegen.“
„Portugal!“ Befremdet sah Eden ihn an. „Ich fliege nicht nach Portugal.“Doch Rafe zog sie zu seinem Schlafzimmer und schien ihr Entsetzen nicht zu bemerken.
Als sie ihm die Hand entzog, seufzte er. „Ich weiß, es kommt etwas plötzlich, aber die nächsten beiden Rennen folgen mit wenig Abstand aufeinander – erst Portugal, dann Italien, Indianapolis und schließlich der Große Preis von Monaco. Tut mir leid, cara mia , aber uns bleibt trotzdem Zeit, das verspreche ich dir.“ Sanft hob er ihr Kinn und küsste sie auf den Mund.
Obwohl sich seine Lippen wunderbar anfühlten, wich Eden zurück, sodass er die Hand sinken lassen musste. „Rafe, ich gehe mit dir weder nach Portugal noch sonst wohin, und schon gar nicht in dein Schlafzimmer.“
Er blieb stehen und schwieg.
„Wie meinst du das, Eden?“, fragte er schließlich ruhig. Der harte Ausdruck in seinen Augen ließ sie erschauern. „Du weißt, dass ich mich verpflichtet habe, bis zum Ende der Saison Rennen zu fahren. Wie stellst du dir unsere Beziehung vor, wenn du dich weigerst, mit mir auf Reisen zu gehen? Oder erwartest du, dass ich nach England fliege, wenn ich mal Zeit habe?“
„Ich erwarte überhaupt nichts von dir. Wieso glaubst du, einfach wieder in mein Leben einbrechen und fordern zu können, dass ich mich deinen Wünschen anpasse?“
„Du warst vorhin so leidenschaftlich in meinen Armen, dass ich annahm, du wolltest unserer Beziehung eine zweite Chance geben“, erklärte Rafe kühl. „Ich hätte nicht gedacht, dass du nur Spaß für eine Nacht suchst.“
„Ich suche gar nichts. Du hast den ersten Schritt getan …“ Hatte sie ihm nicht deutlich gezeigt, wie glücklich sie darüber war? „Du willst unserer Beziehung eine zweite Chance geben, Rafe?“, forderte sie ihn heraus. „Komisch, dass sich dann nichts geändert hat. Du erwartest auch jetzt wieder, dass ich alle Zugeständnisse mache, dich rund um die Welt begleite, mich von den Medien als dein blondes Betthäschenverspotten lasse und die Verachtung deines Vaters hinnehme.“
„Mein Vater ist ein großartiger Mensch, ich lasse nicht zu, dass du ihn beleidigst!“, schleuderte Rafe ihr aufgebracht entgegen. „Zwischen uns war so viel mehr als fantastischer Sex, cara mia. Und es könnte wieder so sein, aber nicht, solange du diese Hasskampagne gegen den Mann fährst, den ich über alle Maßen achte. Ohne ihn wäre ich nicht, was ich heute bin.“
Bewegt sprach er weiter: „Es kostet mich Überwindung zuzugeben, dass ich dir vor vier Jahren Unrecht getan habe, dass Gianni mich belogen hat, nicht du. Das fällt mir sehr schwer“, gestand er rau. „Ich habe ihn geliebt und konnte ihn letztlich doch nicht retten oder ihn wenigstens so weit aufbauen, dass er weiterleben wollte. Genügt es dir nicht, mich dazu gebracht zu haben, dass ich an meinem eigenen Bruder zweifle? Mach das nicht auch noch mit meinem
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