Wage den Schritt ins Glueck
kein Supermodel oder Star war, hatten die Paparazzi ständig Vermutungen angestellt. Wer wohl ihre Nachfolgerin bei Rafe würde, wenn er genug von ihr hätte, spekulierten die Journalisten damals und prophezeitendas baldige Ende der Beziehung. Vor vier Jahren war Eden sich ihrer selbst und ihrer Rolle in Rafes Leben nicht sicher gewesen. Wenn Rafe überzeugt war, dass sie ihn mit seinem Bruder betrogen hatte, konnten sie doch nicht von vorn beginnen!
Selbst mit seiner Sonnenbrille – oder gerade deswegen –erkannten die Passanten Rafe. Laufend wurde er von begeisterten Fans angehalten und um ein Autogramm gebeten.
„Was bleibt mir anderes übrig?“, flüsterte er Eden entschuldigend zu, während er einer sexy Brünetten seinen Namen aufs T-Shirt kritzelte. „Die Formel 1 ist nun mal so etwas wie öffentliches Eigentum.“
„Du bist öffentliches Eigentum.“ Lächerlich, eifersüchtig zu sein!, ermahnte Eden sich gereizt.
„Es hat keinen Sinn. Ich kann mit dir nicht reden, wenn du so verstimmt bist.“ Rafe blickte über den See zum Ruderhaus. „Komm. Mitten auf dem Wasser sind wir ungestört, da umschwärmen uns höchstens Enten.“ Er nahm Eden bei der Hand und zog sie trotz ihrer Proteste mit sich.
„Ich will nicht Boot fahren! Such dir eine andere. Genug Damen dürften für eine Seepartie mit dir alles geben.“
„ Madre santa! Du kannst die Geduld eines Heiligen erschöpfen!“ Rafe hob sie einfach ins Ruderboot, streifte seine Jacke ab und warf sie ihr zu. Eden wollte etwas erwidern, doch sein Anblick ließ sie verstummen. Das schwarze T-Shirt umspannte Rafes Muskeln wie eine zweite Haut. Er hatte einen unglaublichen Körper! Angestrengt versuchte Eden, nicht auf seine athletischen Schultern zu blicken, während er auf die Mitte des Sees zuruderte. Ihr wurde der Mund trocken, als sie sich Rafe ohne Hemd vorstellte, daran dachte, wie seine Haut sich auf ihrer anfühlte.
Er war der einzige Mann, den sie je begehrt hatte … je lieben würde. Ein Leben ohne ihn erschien ihr leer. Doch was sollte sie tun? Sich erneut auf eine Affäre mit ihm einlassen und sie genießen, solange sie dauerte? Das hatte Edeneinmal getan und tagtäglich darauf gefasst sein müssen, dass Rafe ihr den Laufpass gab. Dazu fehlte ihr einfach die Kraft.
Auf dem See war es überraschend friedvoll, obwohl sie sich mitten in London befanden. Der Verkehrslärm erreichte sie nur noch wie aus weiter Ferne, und Eden legte den Kopf zurück und blickte zum Himmel auf.
„Das ist besser“, bemerkte Rafe zufrieden. „Entspann dich, cara mia. Warum bist du so verkrampft?“
„Deinetwegen“, gab sie seufzend zu, und er lächelte wissend.
„Und ich deinetwegen. Aber ich wüsste, wie wir uns lockern könnten.“
Gegen seinen Charme war sie machtlos. Sein zärtlicher Tonfall lullte sie ein, sie genoss seine Nähe. Er hatte die Sonnenbrille abgenommen, und Eden betrachtete seine Züge, die dunklen Augen unter den dichten Brauen, die aristokratische Nase, die sinnlichen Lippen, die ihr einst den Himmel auf Erden beschert hatten.
Langsam zog Rafe die Ruder übers Boot und beugte sich zu ihr vor. „Tu’s“, drängte er rau.
„Was?“
„Küss mich. Du möchtest es doch.“
Der Stolz verbot es ihr, doch ihr Verlangen siegte, sodass sie jegliche Vorbehalte beiseiteschob. Sekundenlang zögerte sie, dann setzte sie sich vor Rafe auf den Boden des Boots, zog seinen Kopf zu sich und begann seinen Mund zart zu erkunden. Er schien sich damit zufriedenzugeben, nahm nur, was sie zu geben bereit war. Bald durchströmten sie so wunderbare Empfindungen, dass sie den Druck ihrer Lippen verstärkte und ihn mit der Zunge lockte.
Nun beherrschte Rafe sich nur noch mühsam. Eden war so wunderschön, so warmherzig und hingabebereit, dass er sie am liebsten auf den Boden gedrückt und mitten auf dem See geliebt hätte. Lass es langsam angehen, mahnte ihn dieStimme der Vernunft. Ein Tag nach dem anderen. Sie hatten beide zu viel Schmerzliches erlebt und durften nichts überstürzen. Doch als Eden seine Lippen suchend mit der Zunge liebkoste, war es um ihn geschehen. Aufstöhnend riss er sie in seine Arme und erwiderte den Kuss, erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher … fast verzweifelt.
Als Rafe sie freigab, konnte sie ihn nur benommen ansehen, dann setzte sie sich zurück auf ihren Platz und fuhr sich mit bebendem Finger über den Mund. Ich bin so dumm!, schalt sie sich. Wieder war sie bei Rafe in die sprichwörtliche Honigfalle getappt
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