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Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Stange zu halten – damit er sich nicht einem Boxenliebchenzuwandte. Eden wollte, dass Rafe sie genauso liebte wie sie ihn. Dass er arrogant glaubte, nur mit den Fingern schnippen zu müssen, und sie würde für ihn bereit sein, bewies, wie wenig sich geändert hatte. Er hatte sie nie geliebt – vielleicht noch keine Frau. Seine große Liebe war das Rennen und seine wahre Geliebte der Geschwindigkeitsrausch, der Kitzel der Gefahr.
    Auf einmal konnte Eden nicht erwarten, dass Rafe das Zimmer verließ. Entschlossen warf sie den Kopf zurück. „Das wäre also der Abschied“, flüsterte sie.
    Selbstsicher lächelnd kam Rafe zu ihr geschlendert. „Fürs Erste, cara mia , aber nicht für lange. Wie lange wird es dauern, bis du dein einsames Bett leid bist? Du kehrst zu mir zurück, Eden. Ich kenne dich zu gut, deine leidenschaftliche Natur wird dir das Leben zur Hölle machen. Und ich freue mich schon auf den Tag, an dem du wieder zu mir kommst. Dann wirst du mich anflehen, dich wieder aufzunehmen, denn du gehörst zu mir.“
    Er beugte sich über sie und erstickte ihren empörten Aufschrei mit einem Kuss, der sie hilflos machte. Sie hasste Rafe, hasste seine sieggewohnte Art – doch als sie sich wieder gefangen hatte, war er gegangen.

7. KAPITEL
    Die Rückkehr nach Dower House war für Eden wie das Wiedersehen mit einem alten Freund. Versonnen blickte sie zu den zartfarbenen, von Efeu überwachsenen Mauern auf, in denen sie sich auf Anhieb wohlgefühlt hatte. Leider schien es ihr nicht bestimmt zu sein, hier zu leben, ebenso wenig wie mit Rafe. Dabei wäre sie mit ihm in der kleinsten Hütte glücklich gewesen.
    Als Erstes kündigte Eden bei Nev ihre Stellung als Wirtschafterin und bat ihn, sich für sie nach einer passenden Mietwohnung umzusehen. Ihm entging nicht, wie traurig sie wirkte. Aber er war klug genug, keine Fragen zu stellen.
    Glücklicherweise war in Wellworth im Sommer viel los. Eden verbrachte den Rest der Woche mit Recherchen für Reportagen über die Pfarrhausparty, das Kricketmatch der Kriegsveteranen und über die Mängel der Abwasseranlagen im Gemeindekrankenhaus. Nachdem sie drei Jahre lang über Dürren und Katastrophen in Afrika berichtet hatte, konnten die Dorfangelegenheiten Eden nur wenig Begeisterung entlocken. Doch ihr Beruf war ihr wichtig. Im Rausch ihrer Romanze mit Rafe hatte sie ihre Arbeit damals aufgegeben. Das würde ihr kein zweites Mal passieren – auch wenn die Beziehung beendet war.
    Den Sonntag verbrachte sie mit Cliff, Jenny und ihrem Baby. Nachdenklich kehrte Eden am Abend nach Hausezurück. Musste sie sich nicht glücklich schätzen, so wunderbare Freunde zu haben und in einem der idyllischsten Orte Englands zu leben? Der Alltag ist viel einfacher ohne Rafe, redete sie sich abends vor dem Fernseher ein und schaltete von einer Komödie zu den Sportereignissen des Tages um.
    Die Kamera erfasste Rafe in Poleposition vor dem Rennstart. Eden verspürte das altvertraute Magenflattern, während sie verfolgte, wie er allen anderen davonbrauste. Bald konnte sie nicht mehr still sitzen. Nervös ging sie zwischen Salon und Küche auf und ab, als die Stimme des Sportreporters sich plötzlich überschlug.
    Angstvoll rannte Eden zum Fernseher und verschüttete dabei Orangensaft.
    „… Santini ist ausgeschieden! Rafe Santini, der fünffache Weltmeister, hatte einen Unfall, und nach den Bildern, die ich reinbekomme, wäre es ein Wunder, wenn er lebend aus dem Wagenwrack steigt.“
    „Nein! Bitte nicht!“, flüsterte Eden. Von Rafe war nichts zu erkennen. Herumhastende Rennbahnverantwortliche liefen durchs Bild. Doch wie der Kommentator festgestellt hatte, erschien es fast unmöglich, dass Rafe den Unfall überlebt hatte, denn sein Wagen war nur noch Schrott.
    Die Sendung brachte lediglich die Höhepunkte, fiel Eden plötzlich ein. Das Rennen hatte Stunden zuvor stattgefunden. Rafe konnte längst tot sein!
    „Rafe, bitte steig aus“, betete sie klopfenden Herzens, und – ein Wunder! – plötzlich bildete sich eine Lücke in dem Menschenauflauf, und die Kamera erfasste ihn, wie er sich vorsichtig aus dem Fahrersitz schälte. Während er von der Piste begleitet wurde, zeigte die Kamera Rafe in Großaufnahme. Matt sank Eden vor dem Fernseher auf die Knie. Rafes Gesicht wurde halb vom Helm verdeckt, sie konnte nur seine Augen sehen. Als sie bebend die Hände nach dem Bildschirm ausstreckte, schien Rafe sie direkt anzusehen.
    Im nächsten Moment wechselte das Bild, der Fortgangdes

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