Wage den Schritt ins Glueck
Konkurrenz wegen seiner Rücksichtslosigkeit gefürchtet. Er nahm sich, was er wollte, und entledigte sich aller Dinge und Menschen, die ihm nicht gut genug erschienen. Ganz oben auf dieser Liste stand Edens Name.
„He, Chef!“, rief Alonso locker, und Rafe drehte sich um. Er wirkte wie versteinert, als er Eden entdeckte. „Signorina Eden ist wieder da.“
„So?“ Rafe verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Eden, als begutachte er ein Exemplar eines seltenen Vogels. Die Mädchen hörten zu plaudern auf, und die Fotografen brachten augenblicklich ihre Kameras in Position. Rafes Ton ließ anklingen, dass sich ihnen jetzt eine pikante Szene bieten würde. „Was für eine Überraschung“, sagte er gedehnt. „Was willst du, Eden?“
Kalt, herausfordernd sah er sie an, und sie fühlte sich unwohl.
„Dich“, erwiderte sie schlicht.
Nun wurden alle aufmerksam, einige Models kichertenund scharten sich enger um Rafe. Die Sonne brannte gnadenlos vom wolkenlosen Himmel, und die Luft über der Rennstrecke flimmerte vor Hitze. Wie geschäftige Ameisen hasteten überall Rennverantwortliche umher. Ohne meinen Stolz zu opfern, komme ich hier nicht mehr heraus, wurde Eden bewusst, und sie dachte an Rafes spöttische Prophezeiung, dass sie eines Tages zu ihm kommen würde. Sein Blick ruhte hart und unnachgiebig auf Eden. Sie hatte ihn abgewiesen, Rafe in seinem männlichen Stolz getroffen. Er würde es ihr nicht leicht machen, aber sie hatte nichts mehr zu verlieren.
„Du hast gesagt, du würdest dich auf den Tag freuen, an dem ich dich anflehe, mich wieder aufzunehmen“, erinnerte sie Rafe und sah ihn fest an. „Na gut, hier bin ich und flehe.“
Das Gekicher wurde lauter. Zwei Fotografen schossen Fotos von Eden, doch sie zeigte sich davon unbeeindruckt. An Rafes Wange zuckte ein Muskel, er bewegte sich ungeduldig und schüttelte Cindy ab.
„Keine Fotos mehr“, bestimmte er. „Wir sind fertig.“ Ohne Eden eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er davon. „Kommst du oder nicht?“, rief er ihr dann über die Schulter zu.
Ohne recht zu wissen, wie sie diese Reaktion verstehen sollte, eilte Eden ihm nach. Deshalb entging ihr, dass Fabrizio Santini ihnen abschätzig nachsah.
Rafes Wohnwagen war spartanisch eingerichtet. Obwohl er Multimillionär war, beanspruchte er keine Sonderstellung und lebte bewusst wie die anderen aus dem Team. Im Wagen ging er zum Kühlschrank, nahm eine Flasche Wasser heraus, öffnete sie und trank einen Schluck.
„Was für ein Spielchen spielst du, Eden?“ Er lehnte sich an einen Schrank und musterte sie verärgert. „Vor wenigen Wochen wolltest du nichts mehr von mir wissen. Woher rührt der plötzliche Sinneswandel?“
„Du fehlst mir“, gestand sie. Während der langen, schlaflosen Nacht nach Rafes Unfall war ihr klar geworden, wie kurz und kostbar das Leben ist. Nur mit unglaublichem Glück hatte Eden die Minenexplosion überlebt. Auch Rafe war vom Schicksal verschont worden. Und wenn das Glück uns eines Tages im Stich lässt?, hatte sie sich gefragt. War es nicht Zeit, dem Herzen zu folgen statt dem Verstand?
Rastlos ging Rafe im Wohnwagen auf und ab. Schließlich riss er sich die Schirmmütze vom Kopf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ach ja?“
Sein Ton klang unsicher, das machte Eden Mut. Was sie gesagt hatte, schien ihm wichtig zu sein. Obwohl die schönsten Frauen der Rennwelt Rafe umschwärmten, begehrte er sie immer noch.
„Ich spiele nicht“, betonte sie und ging auf ihn zu. „Ich wollte nur das, Rafe.“ Sie atmete tief ein, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Kopf zu sich, um Rafe auf den Mund zu küssen.
Lange stand er still, ballte nur die Hände zu Fäusten und presste die Lippen zusammen. Doch Eden gab nicht auf, sie küsste ihn inniger und erkundete seinen Mund verlangend mit der Zunge. Als Rafe immer noch nicht auf ihre Zärtlichkeiten einging, bekam Eden es mit der Angst zu tun. Wollte er nichts mehr von ihr wissen? Würde er sie gleich fortschieben, ihr seine Verachtung zeigen? Gerade wollte Eden sich geschlagen geben, da riss Rafe sie aufstöhnend an sich und erwiderte den Kuss.
Schwach vor Erleichterung, ließ Eden sich gegen ihn sinken. Ich gehöre zu ihm, dachte sie selig. Trotz der langen Trennung war sie immer noch Rafes Mädchen.
„Diesmal gibt es kein Zurück, Eden, keinen Sinneswandel in letzter Minute“, warnte Rafe, als er die Lippen von ihrem Mund nahm. „Ich begehre dich so sehr, dass ich
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