Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel
wunderbarer Tag zu werden.
»Ich denke, Katharina Arends’ Anwalt wird in beiden Fällen auf Körperverletzung mit Todesfolge plädieren. Wahrscheinlich kommt im Fall Baumann noch unterlassene Hilfeleistung hinzu.«
»Glaubst du ihr, dass sie bei Malte Kleen nicht wusste, dass er eine längere Autofahrt vor sich hatte?«
»Keine Ahnung. Aber vielleicht können wir im Rahmen der ›Nacharbeit‹ beziehungsweise der Vorbereitung der Anklage Kameraden auftreiben, die bezeugen können, dass sie es wusste.«
»Drei junge Männer sind tot«, sagte Christine traurig.
»Und eine junge Frau ist auf immer gezeichnet durch das, was diese drei ihr aus einer Laune heraus angetan haben«, ergänzte Oda bitter.
* * *
Seit ich die Fotos gesehen habe, sehe ich die Bilder jede Nacht. Kein Schlaf mehr … nur Ekel und Scham … endlose Qual und Selbsthass. Immer wieder muss ich aufstehen und mich duschen. Meine Haut ist schon ganz wund.
Aber eines zumindest weiß ich: Diese drei werden keiner Frau mehr antun, was ich jede Nacht aufs Neue durchlebe.
ENDE
Zum Schluss …
Ein Buch zu schreiben, bedeutet oft, sich auf ein Thema einzulassen und viele Gespräche mit Menschen zu führen, die sich auf dem ausgesuchten Gebiet viel besser auskennen als man selbst.
Zeit zum Schreiben wurde mir im November 2011 mit dem vierzehntägigen Krimistipendium »Tatort Töwerland« der Insel Juist geschenkt, das Thomas Koch von der Buchhandlung Koch federführend organisiert. In der Wohnung, die Uda Haars vom Salon Haars mir zur Verfügung stellte, entstanden die ersten fünfzig Seiten dieses Buches. Das Hotel Atlantic verpflegte mich morgens und abends ganz wunderbar. Danke dafür. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich seither auch privat öfter auf »Töwerland« anzutreffen bin.
Vonseiten der Marine habe ich sehr viel Unterstützung erhalten und möchte mich, stellvertretend auch für jene, die mir bei kleinen Fragen mit ihren Antworten weitergeholfen haben, bei Oberleutnant zur See Markus Jenzer, insbesondere aber bei Fregattenkapitän Ingolf Schlobinsky bedanken, der als Kommandant der Fregatte »Bremen«, die das Vorbild für meine Fregatte »Jever« war, viel Spaß daran hatte, mir die kleinen Fehler aufzuzeigen, die es marinetechnisch im Buch gab.
Wenn jetzt noch Fehler vorhanden sind, liegt das allein an mir.
Aber auch außerhalb der Marine gab es Recherchen, bedanken möchte ich mich bei Doreen Rehfeld, die den psychologischen Aspekt des Täterprofils »betreut« hat.
Und wie immer gibt es an dieser Stelle ein Dankeschön an meine Lektorin Marit Obsen, die meinen Büchern durch ihre Anregungen zum letzten Schliff verhilft.
Da das Internet bei Recherchen so hilfreich ist: Auf folgenden Seiten habe ich wertvolle Hinweise zum Thema Drogen gefunden:
http://www.drogen-info-berlin.de/ ,
http://mindzone.info/drogen/pilze/
und natürlich auf www.wikipedia.de .
Christiane Franke, im Januar 2013
Christiane Franke
MORD UNTER SEGELN
Küsten Krimi
ISBN 978-3-86358-064-3
Leseprobe zu Christiane Franke,
MORD UNTER SEGELN
:
Prolog
Leise glitt das Schiff in die Einfahrt des Nassauhafens, und als würde ein unsichtbarer Filmemacher Regie führen, begleitete Mondlicht seine Ankunft. In dem kleinen Seglerhafen schien bereits alles zu schlafen, nur vereinzelt drang Lachen oder Musik aus den Kajüten der zahlreichen Schiffe. Es hatte aufgebrist, und der Wind erfand auf den Wanten der fest vertäuten Schiffe eigene Melodien. Manchmal tönte es metallisch wie eine kleine Glocke, wenn ein Stahlseil gegen einen Mast schlug.
Behutsam legte das Schiff an. Alle Plätze in erster Reihe waren belegt, und so machte es als Zweites im Päckchen fest. Direkt an der »Angelika«, von der kein Laut zu vernehmen war.
Eine knappe Stunde später mischte sich ein kratzendes Geräusch in das Konzert der Wanten und Seile. Dann wurde eine Roll-Luke geschlossen, und eine Person stieg vorsichtig über die »Angelika« auf den schwimmenden Ponton, der die Nassau-Brücke mit Wilhelmshavens Hafengebiet verband.
Von einer Jacht schwebten letzte leise romantische Töne über den Hafen, doch auch sie erstarben kurze Zeit darauf, und die Stille der Nacht legte sich über den Nassauhafen.
Dienstag
Die Julisonne kitzelte Angelika Fademrecht am kleinen Zeh, so jedenfalls kam es ihr vor, denn der Zeh juckte, und davon wachte sie auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es noch früh war. Erst kurz nach sechs. Das war eine Uhrzeit, zu der sie daheim nie von
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