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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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gehabt haben. Den werden wir sicher noch erfahren«, meinte Horst jetzt und zog die weiße Haustür der Pension hinter sich ins Schloss. »Lass uns die Räder wegbringen und beim ›Inselbäcker‹ frühstücken. Die Fähre geht ja erst um siebzehn Uhr dreißig, da haben wir noch den ganzen Tag Zeit. Und bis dahin wird sie wiederaufgetaucht sein, dann kannst du ihr so richtig die Meinung sagen.« Er grinste – wohl weil er natürlich genau wusste, dass sie in direkter Konfrontation nie den Mund aufmachte –, schloss sein Fahrrad auf und fuhr langsam in Richtung der Barkhausenstraße, in der die meisten Geschäfte, Cafés und Restaurants lagen. »Also, nun komm«, rief er über die Schulter zurück.
    Blöder Kerl. Edeltraud Schöneberg schnaufte, schnappte sich ihr Rad und radelte ihrem Mann hinterher. Dabei dachte sie noch einmal darüber nach, wie die Gerjets mit Horst umging. Das strapazierte Edeltrauds Belastungsgrenze. Dass die beiden sich duzten, war anscheinend Horsts vielen Aufenthalten hier geschuldet. Geschmeckt hatte es ihr dennoch nicht. Die Gerjets war zwar verheiratet, aber das beruhigte sie keineswegs. Den trauten Gatten hatten sie in den zwei Wochen ihres Inselaufenthaltes nämlich kein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Außerdem gab es zwischen Horst und der Gerjets dieses Neckisch-Vertraute. Da hatte sich Edeltraud mit einem Blick, einem kleinen Satz augenblicklich ausgeschlossen gefühlt. Und sie mochte es gar nicht, von irgendetwas ausgeschlossen zu sein.
    ***
    Die Kollegen der Kriminaltechnik waren noch mitten in der Arbeit, als Oda am Nassauhafen eintraf. Christine stand bereits neben dem Kollegen Herz auf dem schwimmenden Steg und wartete darauf, dass sie an Bord gehen durfte. Wie stets war sie perfekt gekleidet. Heute trug sie ihr langes Blondhaar zu einem Knoten am Hinterkopf zusammengefasst. Das dunkelblaue Kostüm ließ eher an eine Bankmanagerin denn an eine Kommissarin denken. Na ja. Oda ertappte sich leider immer wieder dabei, dass ein kleiner Schuss Neid in ihr hochstieg, wenn sie Christine in dieser Perfektion erlebte. Dabei war das absolut unnötig. Und unschön. Denn vielleicht brauchte Christine es, nach außen hin perfekt zu sein, um von ihrem derzeit wirklich desaströsen Privatleben abzulenken. Während Oda sich darauf freute, mit Jürgen zusammenzuziehen, hatte Christine im letzten Oktober erfahren müssen, dass Frank, mit dem sie noch immer verheiratet war, Vater geworden war. Inzwischen allerdings stand Christines Scheidung unmittelbar bevor. Oda machte sich, auch wenn Christine und sie nun nicht gerade als dicke Freundinnen zu bezeichnen waren, durchaus Sorgen, wenn sie sah, wie ihre Kollegin immer dünner wurde.
    Forsch trat Oda näher. »Moin.«
    »Moin«, sagte Herz, und auch Christine, die sich inzwischen bestens an die hiesigen Sprachgepflogenheiten angepasst hatte, erwiderte: »Moin.« Erst vor knapp zwei Jahren war sie aus Hannover nach Wilhelmshaven gekommen, kannte die Stadt aber inzwischen wie manch anderer nicht, der hier geboren war. Was an ihrem Perfektionismus lag, wie Oda wusste.
    »Haben die von der Spurensicherung schon was gesagt?« Sie blickte in Richtung der beiden Segelschiffe, die miteinander vertäut am Ponton lagen.
    »Das Ganze klingt ziemlich nebulös. Der Name des Schiffes und der Heimathafen sind abgekratzt. Dadurch ist Herr Fademrecht, der die Leiche gefunden hat, darauf gekommen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte.« Christine deutete auf ein Paar, das nicht weit von ihnen entfernt stand. Der Mann hielt die Frau umschlungen. »Ich hab gerade schon kurz mit ihnen gesprochen.«
    War ja klar, dachte Oda. Hast wieder nicht abwarten können, bis ich da bin.
    »Hast du«, erwiderte sie.
    »Ja.« In knappen Zügen erzählte Christine, was das Ehepaar Fademrecht berichtet hatte.
    »Aha.« Oda griff in die Tasche ihrer Weste und zog eine Schachtel Zigaretten heraus. Nachdem sie sich eine angesteckt hatte, sagte sie: »Wenn du das schon erledigt hast, dann warten wir mal, was Manssen und Co zu sagen haben.« Sie inhalierte noch dreimal und trat dann die Zigarette aus. In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie es nicht geschafft hatte, Jürgen zu Weihnachten ihren Nichtraucherstatus zu schenken. Mist. Ach was, dachte sie gleich darauf, ich höre eben demnächst auf. Wenn wir in der neuen Wohnung sind. In diesem Moment klingelte ihr Handy. Es war Jürgen, wie sie auf dem Display sah.
    »Na, das war wohl Gedankenübertragung«, meldete sie sich

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