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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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auch bei Facebook?« Ihr Kollege war allerdings derart in seine wie auch immer geartete Internetrecherche versunken, dass er zunächst gar nicht reagierte. »Heiko?«
    »Ja?« Irritiert sah Lemke auf.
    »Bist du auch bei Facebook?«, wiederholte Oda.
    »Klar. Warum?«
    »Echt? Das hätte ich nicht gedacht.« Oda sah Nieksteit überrascht an. »Dann bin ich wohl das einzige Fossil hier, das nichts damit am Hut hat«, sagte sie und schüttelte verständnislos den Kopf. »Ich weiß gar nicht, was ihr von so was habt.«
    »Ach Oda.« Nieksteit klang überaus amüsiert. »Heute ist doch jeder in einem sozialen Netzwerk. Ich kann dir ja mal meine Facebook-Seite zeigen, wenn du willst. Bin da auch mit Alex befreundet.«
    »Später gern. Aber bleiben wir erst mal bei Baumann.«
    »Er gehörte wohl leider zu denen, die keinen Gedanken daran verschwenden, wer alles Zugriff auf die ins Netz gestellten persönlichen Daten haben könnte. Da wehrt sich alle Welt gegen den ›gläsernen Menschen‹, den der Staat mit der Erfassung von Daten angeblich schafft, aber auf Facebook geht man damit hausieren«, sagte Nieksteit.
    »Ich hoffe, Alex macht das nicht? So öffentlich, meine ich?«, fragte Oda, nun doch ein wenig alarmiert.
    »Nee. Alex ist da ganz zurückhaltend. Das find ich übrigens gut, es zeugt von geistiger Reife.«
    »Na ja. Über Alex’ geistige Reife ließe sich streiten.« So ganz konnte Oda dem nicht zustimmen. »Das Chaos in seinem Zimmer und sein mangelnder Arbeitseifer, was das Lernen fürs Abi angeht, zeugen jedenfalls nicht davon.« Sie konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm und studierte erneut die persönlichen Daten und Unterhaltungen. »Wir sollten mit Nora Brandis reden.«
    »Das macht Sinn«, bestätigte Nieksteit, während Lemke längst wieder derart in seine Recherchen versunken war, dass er von dem, was auf dieser Seite des Schreibtisches vor sich ging, nichts mitbekam. »Aber halt dich ein bisschen zurück.« Er sah sie nachsichtig an. »Für Nora Brandis und ganz viele andere ist es normal, sich auf die Art auszutauschen. Die sitzen ja oft zeitgleich vor ihren PC s. Das, was die da schreiben, ist wie ein Chat.«
    »Nur dass sie es nicht in abgeschlossenen Chatrooms schreiben, sondern …« Oda stockte und zog fragend die Augenbrauen hoch. »Haben die vielleicht gedacht, dass nur sie beide das lesen können?«
    »Nee.« Nieksteit lachte. »Die haben sich das gegenseitig an die Pinnwand gepostet. Die wussten, dass zumindest all ihre Freunde das lesen konnten.«
    »Ich komm da absolut nicht mit, hilf mir doch mal, das zu verstehen.« Oda musste wirklich unbedingt und unverzüglich mit Alex darüber reden. Hoffentlich wusste er, in was für einer Dimension er sich da bewegte.
    »Man kann auch private Nachrichten versenden«, erklärte Nieksteit, »die sieht dann außer dem Absender und dem Empfänger kein anderer.«
    »Danke. Das ist gut zu wissen.« Sie strich ihm übers wuschelige Haupt. »Hoffentlich ist Alex das alles auch bewusst.«
    »Soll ich dir sein Profil zeigen?«, bot Nieksteit erneut an.
    »Lass mal lieber. Das soll Alex selbst machen. Käm mir sonst wie ein Vertrauensbruch vor.«
    Sie stieß sich vom Schreibtisch ab. »Ich werde mir dann mal Baumanns Freundin vorknöpfen. Irgendwas ist da komisch. Wenn man ihre Unterhaltungen hier so sieht, scheinen die schon länger zusammen zu sein. Aber in Baumanns Badezimmer gibt es nichts, was auf eine feste Freundin hinweist. Kein Make-up, keine zweite Zahnbürste, keine Abschmink-Pads, keine Slipeinlagen, gar nichts. Die wird doch nicht jedes Mal, wenn sie bei ihrem Freund übernachtet hat, mit kultiviertem Fluchtgepäck gereist sein.«
    »Kultiviertem was?«
    »Mensch, mit ’ner Kulturtasche. Die schleppt man doch nicht ständig mit sich rum.«
    »Nö. Also ich jedenfalls nicht.« Nieksteit lachte und erinnerte Oda dadurch wieder einmal an die Zeichentrickfigur Pumuckl.
    »Gut. Ich bin dann weg.« Oda ging zur Tür. »Mal gucken, ob ich das Mädel heute noch erwische. Wenn es was gibt, wisst ihr ja, wie ihr mich erreichen könnt.«
    »Ich mach auch nicht mehr lang«, sagte Nieksteit. »Wir warten nur noch auf die Auswertung der Spuren, sonst passiert heute Abend nichts Großartiges mehr.« Er sah zu Lemke rüber. »Nicht, Heiko?«
    »Wie?« Lemke guckte irritiert hoch.
    »Heute Abend passiert nichts Großartiges mehr, oder?«
    »Nein. Leider.« Lemke sah unzufrieden aus. »Aber ich würde zu gerne wissen, wer hinter der unbekannten Nummer

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