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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Abend angerufen hast.«
    Nora sah ihn mit großen Augen an.

Dienstag
    »Bin gespannt, was uns erwartet«, sagte Christine, als sie am nächsten Morgen vom Ölhafendamm aus über den Heppenser Groden auf den Marinestützpunkt zufuhren. Eigentlich hatte Oda zuerst mit Nora Brandis reden wollen, doch die hatte am Telefon darum gebeten, das Gespräch auf mittags zu verschieben. Sie stecke in Klausurvorbereitungen und dürfe derzeit keine Vorlesung versäumen, wo sie eh schon Schwierigkeiten hätte, unter den gegebenen Umständen überhaupt etwas aufzunehmen.
    »Bist du noch nie hier gewesen?«, fragte Oda überrascht. Sie war von Christine heute ausnahmsweise zu Hause abgeholt worden, weil der Weg bis raus zum Marinestützpunkt mit dem Rad eine nicht unerhebliche Zeit in Anspruch nahm. »Du hast dir Wilhelmshaven doch sonst bis ins Kleinste angeguckt, als du hergezogen bist.«
    »Natürlich bin ich hier schon gewesen«, rechtfertigte Christine sich sofort und ärgerte sich darüber. »Gleich in meinem ersten Jahr. An einem Tag der offenen Tür. Da war ich sehr beeindruckt. Ich weiß noch, dass ich an dem Tag Sandalen anhatte. Das Wetter war phantastisch. Sonne, blauer Himmel.«
    »Halt mal hier.« Oda wies auf eine Haltebucht außerhalb des eingezäunten Geländes. Die Straße war auf beiden Fahrbahnseiten mit jeweils einer Schranke versehen, die von einem bewaffneten Wachmann bedient wurde. »Wir müssen an der Pforte unsere Ausweise zeigen. Ist streng kontrollierter Militärbereich, da kannste nicht mal eben so rauffahren.«
    Durch ein Tor liefen sie auf ein flaches Gebäude zu, in dem ein Mann hinter einer Glasscheibe saß. Christine beugte sich vor. Als sie zu sprechen begann, bildeten sich kleine Nebelwölkchen vor ihrem Mund.
    »Christine Cordes und Oda Wagner. Kripo Wilhelmshaven. Wir möchten gern jemanden sprechen, der für die Fregatte ›Jever‹ zuständig ist.«
    »Kripo?« Der Mann sah sie unbeeindruckt an. »Ihre Dienstausweise, bitte. Legen Sie sie in die Drehschale. Ich werd bei der Fregatte anrufen. Was soll ich sagen, weshalb Sie hier sind?« Immer noch schwang nicht einmal ein Hauch von Neugierde in seiner Stimme mit.
    »Es geht um Fabian Baumann. Kennen Sie ihn?«, fragte Christine. Sowohl sie als auch Oda legten ihre Ausweise in die Metallschale unter der Trennscheibe, die der Pförtner daraufhin zu sich drehte.
    Der Wachhabende schüttelte den Kopf, nahm die Plastikkarten aus der Schale, studierte sie und legte sie zurück. »Nein. Wir haben hier einschließlich der Zivilangestellten knapp neuntausend Leute, da kann ich nicht jeden kennen.« Er betätigte einen Hebel, wodurch die Ausweise wieder zurückgedreht wurden, und griff zum Telefon.
    »Behalten Sie die nicht da?«, fragte Christine, während Oda ihren Ausweis schon einsteckte.
    »Nein. Sie sind ja nicht privat hier. In Ausübung Ihres Amtes brauchen wir keinen Passwechsel«, klärte er sie auf und bat: »Warten Sie dort an der Seite.« Christine und Oda gingen in die angegebene Richtung.
    Christine rieb sich die Hände, die trotz ihrer dünnen Lederhandschuhe kalt geworden waren. »Hier scheint ja alles ziemlich speziell zu sein«, sagte sie.
    »Warte ab, bis wir drinnen sind und du mit den Leuten sprichst«, erwiderte Oda heiter. »Die Mariner und wir sind zwei total verschiedene Spezies Mensch.«
    Christine legte fragend die Stirn in Falten. Oda lachte. »Allein schon wie die miteinander reden. Wart nur, du wirst es erleben.«
    Wenige Minuten später hielt ein gelber Twingo hinter der Schranke, und eine Frau in Uniform mit der »Schiffchen« genannten Kopfbedeckung stieg aus.
    »Oberbootsmann Wegner«, stellte sie sich vor. »Es geht um Fabian Baumann? Furchtbar, die Sache. Folgen Sie mir doch bitte. Sie können in Ihrem Wagen hinter mir herfahren, die Fregatte liegt vorn an der Pier.«
    Sie liefen zurück zu Christines Auto, der Wachmann ließ sie durch, und wie schon bei ihrem ersten Besichtigungsbesuch war Christine erstaunt von der Größe des Geländes. Damals waren sie zu Fuß durch die dem Publikum zugänglichen Bereiche geschlendert und hatten interessiert alles angesehen, nun betrachtete sie die rot geklinkerten, teilweise dreistöckigen Gebäude im Vorbeifahren.
    »Es ist wirklich riesig hier«, sagte sie.
    Oda lachte. »Na, die Marine ist einer unserer größten Arbeitgeber. Da braucht man schon Platz, zumal ja nicht alle, die hier arbeiten, eine Wohnung in der Stadt haben. Es gibt etliche, die pendeln und nur an den

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