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Wahn - Duma Key

Titel: Wahn - Duma Key Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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von dort aus heimfliegen wollten. Auch sie lassen sie rahmen und zu sich nach Hause schicken.« Keine Fragen mehr, nur noch Antworten. Ihre Stimme klang jünger - wie die der Pam, die ich geheiratet hatte, die mir in der Zeit vor Tom die Bücher geführt hatte. »Dein Chirurg … sein Name fällt mir gerade nicht ein...«
    »Todd Jamieson«, sagte ich automatisch. Hätte ich eine Pause gemacht, um zu überlegen, wäre ich nicht darauf gekommen.
    »Ja, der.Auch er hat ein Bild gekauft, das die Galerie ihm schicken soll. Er wollte eines aus dieser unheimlichen Serie Mädchen mit Schiff , aber die waren schon weg. Er hat sich mit dem Bild, auf dem das Gehäuse einer Meeresschnecke im Wasser schwimmt, zufriedengegeben.«
    Das Scherereien bringen konnte. Alle surrealen Gemälde konnten Scherereien bringen.
    »Bozie hat zwei der Zeichnungen gekauft und Kamen eine. Kathi Green wollte gern eine, meinte aber, sie könnte sich keine leisten.« Eine Pause. »Ihr Freund ist ein ziemlicher Trottel, glaube ich.«
    Hätte sie gefragt, hätte ich ihr eine geschenkt, dachte ich.
    Wireman ergriff wieder das Wort. »Hören Sie mir jetzt zu, Pam. Auf Sie wartet Arbeit.«
    »Also gut.« Noch leichte Benommenheit in der Stimme, aber überwiegend wach. Überwiegend ganz da.
    »Sie müssen Bozeman und Kamen anrufen. Gleich anschließend.«
    »Okay.«
    »Sagen Sie ihnen, dass sie diese Zeichnungen verbrennen sollen.«
    Eine kleine Pause, dann: »Die Zeichnungen verbrennen, okay, verstanden.«
    »Sofort nach diesem Gespräch«, warf ich ein.
    Ein Anflug von Verärgerung: »Ich hab ›verstanden‹ gesagt, Eddie.«
    »Bestell ihnen, dass ich ihnen den doppelten Kaufpreis ersetze oder sie andere Arbeiten aussuchen lasse, was ihnen lieber ist, aber dass diese Zeichnungen nicht sicher sind. Sie sind nicht sicher. Hast du das?«
    »Ja, ich rufe sie gleich an.« Und endlich stellte sie eine Frage. Die Frage. »Eddie, hat dieses Hallo -Bild Tom den Tod gebracht?«
    »Ja. Du musst mich später zurückrufen.«
    Ich gab ihr die Telefonnummer. Pam klang, als würde sie wieder weinen, aber sie wiederholte die Nummer trotzdem fehlerfrei.
    »Pam, ich danke Ihnen«, sagte Wireman.
    »Ja, ich auch«, fügte Jack hinzu. »Danke, Mrs. Freemantle.«
    Ich dachte, sie würde fragen, wer das gewesen war, aber das tat sie nicht. »Edgar, versprichst du, dass den Mädchen nichts passiert?«
    »Wenn sie keine Bilder von mir mitgenommen haben, sind sie in Sicherheit.«
    »Ja«, sagte sie. »Deine gottverdammten Bilder. Ich rufe zurück.«
    Und sie legte grußlos auf.
    »Besser?«, fragte Wireman, als ich das Gespräch beendete.
    »Weiß nicht«, sagte ich. »Ich flehe zu Gott, dass es so ist.« Ich drückte meinen Handballen erst gegen das linke, dann ans rechte Auge. »Aber es fühlt sich nicht besser an. Es fühlt sich nicht in Ordnung gebracht an.«
     
     
     
     
     
     
    XIII Wir schwiegen eine Minute lang. Dann fragte Wireman: »War Elizabeth’ Sturz aus dem Ponywagen wirklich ein Unfall? Was glaubst du?«
    Ich bemühte mich, wieder klar zu denken. Auch dieses Zeug war wichtig.
    »Ich vermute, dass es einer war. Als sie wieder zu sich gekommen ist, hat sie als Folge eines Hirntraumas, das sich 1925 noch nicht diagnostizieren ließ, an Gedächtnisschwund, Verlust des Sprechvermögens und weiß der Himmel was noch gelitten. Ihre Malerei war mehr als nur eine Therapie; Elizabeth war ein echtes Wunderkind … und selbst ihr erstes großes Kunstwerk. Auch die Haushälterin - Nan Melda - hat darüber gestaunt. Dann ist dieser Zeitungsartikel erschienen, der sicher viele verblüfft hat, die ihn beim Frühstück gelesen haben - aber du weißt ja, wie die Leute sind …«
    »Was sie beim Frühstück verblüfft, ist beim Lunch vergessen«, sagte Wireman.
    »Ach, du Heiliger«, sagte Jack, »wenn ich im Alter auch so zynisch werde wie ihr beide, gebe ich meine Plakette ab, glaub ich.«
    »Für dich immer noch heiliger Bimbam, mein Sohn«, sagte Wireman und lachte tatsächlich. Sein Lachen klang leicht benommen, aber es war da . Und das war gut.
    »Mit der Zeit haben alle das Interesse verloren«, sagte ich. »Und das galt wahrscheinlich auch für Elizabeth. Ich meine, wer langweilt sich schneller als eine Dreijährige?«
    »Nur Hundewelpen und Papageien«, sagte Wireman.
    »Ein kreatives Feuerwerk mit drei«, sagte Jack nachdenklich. »Verdammt beeindruckende Vorstellung.«
    »Also hat sie angefangen …« Ich verstummte, weil ich einen Augenblick lang nicht

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