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Wahn - Duma Key

Titel: Wahn - Duma Key Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Minuten lang miteinander. Sie weinte fast durchgehend und überhäufte mich zwischendurch mit Vorwürfen, aber als ich keinen Versuch machte, mich zu verteidigen, löste sich ihr Zorn in Trauer und Verwirrung auf. Ich bekam die entscheidenden Einzelheiten aus ihr heraus, zumindest dachte ich das damals. Es gab einen sehr wichtigen Punkt, den wir beide glatt übersahen, aber wie ein kluger Mann einmal gesagt hat: »Man kann sie nicht treffen, wenn man sie nicht sehen kann«, und der Polizeibeamte, der Pam angerufen hatte, hatte nicht daran gedacht, ihr zu erzählen, was Mary Ire in die Wohnung unserer Tochter in Providence mitgebracht hatte.
    Das heißt, außer der Pistole. Der Beretta.
    »Die Polizei meint, dass sie mit dem Auto gefahren sein muss - und das praktisch nonstop«, sagte Pam matt. »Mit einer solchen Waffe hätte man sie in kein Flugzeug gelassen. Warum hat sie das getan? War daran wieder eins dieser Scheißbilder schuld?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Sie hat eins gekauft. Daran habe ich nicht gedacht. An sie habe ich überhaupt nicht gedacht. Kein einziges Mal. Es war Illys verdammter Freund , der mir Sorgen gemacht hat.«
    Meine Exfrau - das war sie nun sicher - sprach ganz ruhig, als sie sagte: »Das ist alles deine Schuld.«
    Ja, das stimmte. Mir hätte klar sein müssen, dass Mary Ire mindestens ein Bild kaufen würde, wahrscheinlich ein Gemälde aus dem Zyklus Mädchen mit Schiff - den gefährlichsten Arbeiten von allen. Und sie hätte auch nicht gewollt, dass die Scoto es für sie aufbewahrte, schließlich wohnte sie in Tampa, praktisch die Straße entlang.Wer weiß, vielleicht hatte sie das Bild im Kofferraum ihres klapprigen Mercedes gehabt, als sie mich vor dem Krankenhaus abgesetzt hatte. Von dort aus konnte sie direkt zu ihrer Wohnung in Davis Islands weitergefahren sein, um die Pistole zu holen, die sie sich zur Selbstverteidigung gekauft hatte. Verdammt, wenn man nach Norden wollte, war das nicht mal ein Umweg.
    Zumindest darauf hätte ich kommen müssen. Schließlich kannte ich sie und wusste, was sie von meiner Arbeit hielt.
    »Pam, auf dieser Insel passiert etwas sehr Schlimmes, und ich …«
    »Glaubst du, dass mich das interessiert, Edgar? Oder weshalb diese Frau es getan hat? Du hast dafür gesorgt, dass unsere Tochter ermordet wurde. Ich will nie mehr mit dir reden, ich will dich nie mehr sehen und würde mir lieber die Augen ausstechen, als noch einen Blick auf irgendeines deiner Gemälde zu werfen. Du hättest sterben sollen, als der Kran dich erwischt hat!« In ihrer Stimme lag eine grausame Nachdenklichkeit. »Das wäre ein Happy End gewesen.«
    Nach kurzer Stille hörte ich wieder nur das Summen einer freien Leitung. Ich überlegte, ob ich den ganzen Krempel quer durch den Raum an die Wand werfen sollte, aber der über meinem Kopf schwebende Edgar sagte Nein. Der über meinem Kopf schwebende Edgar sagte, das würde Perse vielleicht zu viel Vergnügen bereiten. Also legte ich stattdessen behutsam auf und stand dann ungefähr eine Minute lang da, wobei ich nur leicht schwankte: Ich war weiter am Leben, während meine neunzehnjährige Tochter tot war, jedoch nicht erschossen, sondern von einer verrückten Kunstkritikerin in ihrer eigenen Badewanne ertränkt.
    Dann ging ich langsam durch die Haustür hinaus. Ich ließ sie offen. Ich sah keinen Grund, sie jetzt noch abzuschließen. An der Hauswand lehnte ein Besen, mit dem man den Sand von dem ums Haus herumführendenWeg fegen konnte. Als ich ihn betrachtete, begann mein rechter Arm zu jucken. Ich hob die rechte Hand und hielt sie vor meine Augen. Sie war nicht da, aber als ich sie öffnete und wieder zur Faust ballte, konnte ich fühlen, wie die Muskeln sich bewegten. Und ich spürte zwei lange Fingernägel, die sich in meine Handfläche gruben. Die übrigen schienen kurz zu sein und unebene Ränder zu haben. Wahrscheinlich abgebrochen. Irgendwo - vielleicht auf dem Teppichboden oben im Little Pink - lagen ein paar Gespensterfingernägel.
    »Verschwinde«, forderte ich die Hand auf. »Ich will dich nicht mehr; hau ab und sei tot.«
    Aber das tat sie nicht. Wie der Arm, dessen Fortsetzung sie früher gewesen war, juckte und pochte und schmerzte sie und weigerte sich, mich zu verlassen.
    »Dann geh und such meine Tochter«, sagte ich, und nun begannen die Tränen zu fließen. »Bring sie zurück, ja? Bring sie mir wieder. Ich male, was du willst, wenn du sie mir nur zurückbringst.«
    Nichts. Ich war nur ein Einarmiger mit einem

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