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Wahn - Duma Key

Titel: Wahn - Duma Key Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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man in eine Pflaume beißen würde. Dieses Gefühl werde ich nie vergessen.
    »Aufpassen, Jack - hier ist es ziemlich beengt. Wie in einem Mini-U-Boot. Sei so vorsichtig, wie du kannst.«
    »Ich flippe aus, Boss. Ein Anflug von Klaustrophobie.«
    »Hol tief Luft. Du schaffst es.Wir kommen hier bald raus. Hast du Zündhölzer?«
    Er hatte keine. Auch kein Feuerzeug. Jack hatte vielleicht nichts gegen sechs Biere an einem Samstagabend, aber seine Lunge war rauchfrei. So folgten lange, albtraumhafte Minuten - nicht mehr als vier, sagt Wireman, aber mir kam die Zeit dreißigmal so lang vor, mindestens dreißigmal -, in denen Jack kniete, zwischen den Knochen umhertastete, aufstand, sich etwas weiterbewegte, sich wieder hinkniete, weiter umhertastete. Mein Arm wurde müde. Meine Hand wurde allmählich taub. Aus den Bisswunden auf meiner Brust lief weiter Blut, weil es nur langsam gerann oder überhaupt nicht gerinnen würde. Aber das Schlimmste war meine Hand. Sie wurde allmählich taub, und bald begann ich zu glauben, dass ich die Lampenhülse nicht mehr in den Fingern hielt, weil ich sie nicht nur nicht sehen konnte, sondern auch nicht mehr auf der Haut spürte. Das Gefühl, etwas Schweres in der Hand zu halten, war in dem müden Pochen meiner Muskeln untergegangen. Obwohl ich wusste, dass die Metallhülse mir dabei leicht entgleiten könnte, musste ich gegen den Drang ankämpfen, damit gegen die Zisternenwand zu klopfen, um mich zu vergewissern, dass ich sie noch hatte. Ich begann zu glauben, dass die Verschlusskappe in dem Durcheinander aus Knochen und Knochensplittern verloren gegangen sein musste und Jack sie ohne Licht niemals finden würde.
    »Was ist da los?«, rief Wireman.
    »Dauert nicht mehr lange!«, rief ich zurück. Blut tröpfelte in mein linkes Auge; es brannte, und ich blinzelte es weg. Ich versuchte an Illy, an mein If-So-Girl zu denken und stellte entsetzt fest, dass ich mich nicht an ihr Gesicht erinnern konnte. »Kleiner Hafen, kleine Verzierung, wir arbeiten dran.«
    »Was?«
    » Haken! Kleiner Haken, kleine Verzögerung! Scheiße, bist du taub, Wireman?«
    Hielt ich die Lampenhülse schief? Ich befürchtete es.Vielleicht lief schon Wasser über meine Hand, und sie war zu taub, um es zu spüren. Wenn ich die Lampe aber doch noch immer gerade hielt, würde jeder Korrekturversuch alles schlimmer machen.
    Wenn Wasser herausläuft, ist ihr Kopf binnen Sekunden wieder über der Oberfläche. Und dann ist alles aus. Das weißt du, nicht wahr?
    Das wusste ich. Ich saß im Dunkeln mit erhobenem Arm da und fürchtete mich davor, etwas zu tun. Blutete und wartete. Die Zeit stand still, und die Erinnerung war ein Gespenst.
    »Da ist sie!«, sagte Jack endlich. »Sie hat sich in die Rippen von jemand verfangen. Augenblick... ich hab sie.«
    »Gott sei Dank«, sagte ich. »Dem Himmel sei Dank.« Ich konnte Jack vor mir sehen: eine schemenhafte Gestalt mit einem Knie zwischen meinen unbeholfen hochgezogenen Beinen, die in dem Gewirr aus durcheinandergeworfenen Knochen standen, die früher einmal zu John Eastlakes Ältester gehört hatten. Ich streckte ihm die Hülse der Stablampe hin. »Schraub sie drauf. Aber vorsichtig, weil ich sie nicht mehr lange senkrecht halten kann.«
    »Zum Glück«, sagte er, »habe ich zwei Hände.« Und er legte eine auf meine, um die mit Wasser gefüllte Stablampe zu stabilisieren, als er sich daranmachte, dieVerschlusskappe wieder draufzuschrauben. Er hielt nur einmal kurz inne, um mich zu fragen, warum ich weinte.
    »Erleichterung«, sagte ich. »Mach weiter. Bring’s zu Ende. Beeil dich.«
    Als er fertig war, nahm ich ihm die verschlossene Metallhülse aus der Hand. Sie war nicht so schwer, wie sie zuvor mit Monozellen Größe D gewesen war, aber das war mir egal. Ich wollte mich nur vergewissern, dass die Kappe gut festgeschraubt war. Das schien sie zu sein. Ich forderte Jack auf, sie vonWireman nochmals kontrollieren zu lassen, wenn er wieder oben war.
    »Wird gemacht«, sagte er.
    »Und versuch, keine weiteren Sprossen zu zertreten. Ich werde sie alle brauchen.«
    »Sieh zu, dass du es über die zerbrochene schaffst, Edgar, dann ziehen wir dich ganz hoch.«
    »Okay, und ich erzähle keinem, dass du dir den Hosenboden zerrissen hast.«
    Er lachte tatsächlich. Ich beobachtete, wie seine dunkle Gestalt die Leiter hinaufstieg und einen großen Schritt machte, um die Lücke mit der fehlenden Sprosse zu überwinden. Mich befielen einen Augenblick lang Zweifel, und ich hatte eine

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