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Wahn - Duma Key

Titel: Wahn - Duma Key Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wieder her.«
    Jack sah mich neugierig und ein wenig ängstlich an. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es«, sagte ich.

21
    Die Muscheln bei Mondschein
    I Die Rückfahrt auf der Straße verlief glatt. Der Geruch war noch da, aber er war jetzt besser - teils weil der Seewind ziemlich aufgefrischt hatte, teils einfach deshalb, weil... nun alles besser war.
    Die Außenbeleuchtung des Palacio wurde von einem Zeitschalter gesteuert und sah wundervoll aus, als sie in der Dunkelheit funkelnd vor uns erschien. Im Haus ging Wireman methodisch durch alle Räume und machte überall noch mehr Licht. Er schaltete alle Lampen ein, bis das Haus, in dem Elizabeth den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte, wie ein um Mitternacht in einen Hafen einlaufendes Kreuzfahrtschiff aussah.
    Als der Palacio in vollem Lichterglanz erstrahlte, gingen wir nacheinander unter die Dusche und gaben dabei die mit Wasser gefüllte Taschenlampe wie einen Staffelstab weiter. Irgendjemand hatte ihn immer in der Hand. Erst Wireman, dann Jack, dann ich. Wer geduscht hatte, wurde von den beiden anderen genau untersucht und bekam alle Schnittverletzungen und Hautabschürfungen mit Wasserstoffperoxid eingepinselt. Ich hatte am meisten abbekommen, und als ich mich endlich wieder anzog, brannte mein ganzer Körper.
    Ich war dabei, mir die Stiefel anzuziehen und sie mühsam mit einer Hand zu schnüren, als Wireman mit ernster Miene ins Gästezimmer kam. »Unten auf dem Anrufbeantworter ist eine Nachricht, die du dir anhören musst.Von der Polizei in Tampa. Komm, lass dir helfen.«
    Er kniete sich vor mich und machte sich daran, mir die Stiefel zuzubinden. Ohne überrascht zu sein, sah ich, dass seine Haare grauer geworden waren... und plötzlich wurde ich unruhig. Ich streckte die Hand aus und umklammerte seine muskulöse Schulter. »Die Lampe! Hat Jack...«
    »Keine Aufregung. Er sitzt in Miss Eastlakes ehemaligem Porzellansalon und hat sie auf dem Schoß liegen.«
    Ich beeilte mich trotzdem. Ich weiß nicht mehr, was ich zu finden erwartete - vielleicht den Raum leer, die aufgeschraubte Taschenlampe inmitten eines feuchten Flecks auf dem Teppich, oder dass Jack durch eine Geschlechtsumwandlung zu dem dreiäugigen Miststück mit Krallenhänden geworden war, das sich aus dem zertrümmerten Keramikfässchen befreit hatte -, jedenfalls saß er einfach mit der Stablampe da und wirkte beunruhigt. Ich fragte ihn, ob mit ihm alles in Ordnung sei. Und sah ihm dabei scharf in die Augen. Falls er etwa... übergelaufen war, so bildete ich mir ein, würde ich es an seinem Blick erkennen können.
    »Mir geht’s gut. Aber was dieser Cop auf Band gesprochen hat...« Er schüttelte den Kopf.
    »Okay, dann hören wir’s uns mal an.«
    Ein Mann, der sich als Detective Samson vorstellte, sagte, dass er Edgar Freemantle und Jerome Wireman erreichen wolle, um ihnen ein paar Fragen zu Mary Ire zu stellen. Vor allem wolle er Mr. Freemantle sprechen, falls dieser nicht schon nach Rhode Island oder Minnesota abgereist sei - wohin der Leichnam von dessen Tochter nach Samsons Informationen zur Beisetzung überführt werden solle.
    »Ich weiß, dass Mr. Freemantle um seine Tochter trauert«, sagte Samson, »und es sich eigentlich um Fragen des Providence P. D. handelt, aber wir wissen, dass Mr. Freemantle der mutmaßlichen Täterin erst vor Kurzem ein Interview gegeben hat, deshalb habe ich den Kollegen angeboten, mit ihm zu sprechen - und möglichst auch mit Ihnen, Mr. Wireman. Wenn dieses Gerät lange genug aufzeichnet, kann ich Ihnen vorab am Telefon erzählen, was Providence am meisten interessiert...« Das Band reichte aus. Und das letzte Stück des Puzzles fiel an seinen Platz.
     
     
     
     
     
     
    II »Edgar, das ist verrückt«, sagte Jack inzwischen zum dritten Mal, und seine Stimme klang allmählich verzweifelt. »Total irre.« Er wandte sich an Wireman. »Sag du’s ihm!«
    »Poco loco«, bestätigte Wireman, aber ich kannte den Unterschied zwischen poco und muy , selbst wenn Jack da keinen sah.
    Wir standen auf dem Innenhof des Palacio zwischen Jacks Viertürer und Elizabeth’ altem Mercedes. Der Mond stand höher am Himmel, der Seewind hatte noch mehr aufgefrischt. Die Brandung donnerte an den Strand, und eine Meile von hier würden die Muscheln unter dem Big Pink alle möglichen seltsamen Dinge besprechen: muy asustador. »Aber ich glaube, ich könnte die ganze Nacht auf ihn einreden, ohne ihn umstimmen zu können.«
    »Weil du weißt, dass ich recht

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