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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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Flugapparat erzitterte erneut, und der Griff, um den sich Rincewinds Hand geschlossen hatte, bewegte sich von ganz allein.
    Es gab nichts Festes und Stabiles mehr. Alles vibrierte.
    Der Zauberer blickte aus dem Fenster an seiner Seite. Die Flügel, die kostbaren Flügel, die den Milan oben hielten, falteten sich zusammen...
    »Rincewwwind«, sagte Leonard, nur noch eine verschwommene Gestalt auf seinem Sitz, »bbitte zzieh dden sschwarzen Hhebel!«
    Rincewind zog den Hebel, weil er glaubte, dass es nicht noch schlimmer kommen konnte.
    Was sich als Irrtum herausstellte. Hinter ihm pochte es mehrmals. Einige Dutzend Sumpfdrachen, die eine an Kohlenwasserstoffen reiche Mahlzeit verdaut hatten, sahen plötzlich ihre Ebenbilder, als Spiegel vor ihren Käfigen herabsanken.
    Sie spien Feuer.
    Etwas krachte im Rumpf. Ein gewaltiger Fuß presste die Crew in ihre Sitze. Der Randfall verwandelte sich in einen Schemen. Aus geröteten Augen starrten die Besatzungsmitglieder auf die immer schneller vorbeistreichende weiße Wand und zu den fernen Sternen. Selbst Karotte stimmte in die Hymne des Schreckens ein, die lautete: »Aaaaaaaaaahhhhhhhggggggg...«
    Leonard versuchte, etwas zu rufen. Es kostete Rincewind enorm viel Mühe, den großen, schweren Kopf zu drehen, und er hörte ein Stöhnen, in dem er folgende Worte ausmachen konnte: »Ddder wwweiße Hhhebel!«
    Er brauchte Jahre, um die Hand danach auszustrecken, denn irgendetwas hatte seine Arme in Blei verwandelt. Blutleere, kraftlose Finger schlössen sich um den Hebel und zogen.
    Wieder pochte es unheilvoll. Von einem Augenblick zum anderen ließ der Druck nach, und drei Köpfe ruckten nach vorn.
    Und dann war es still. Und hell. Und friedlich.
    Wie verträumt zog Rincewind das Periskop zu sich herab und beobachtete, wie sich die zweite Stufe vom Flugapparat entfernte. Weitere Sumpfdrachen breiteten ihre Flügel aus und segelten davon.
    Hervorragend. Ein Apparat, mit dem man nach hinten sehen konnte, ohne langsamer zu werden?
    Den brauchte jeder Feigling.
    »So ein Ding muss ich mir unbedingt zulegen«, murmelte er.
    »Alles scheint gut geklappt zu haben«, sagte Leonard. »Ich bin sicher, die Drachen schaffen es irgendwie zurück. Indem sie von Fels zu Fels flitzen... Ja, bestimmt kommen sie nach Hause...«
    »Äh... es zieht ziemlich stark an meinem Sitz«, meinte Karotte.
    »Ah, ja, es dürfte ratsam sein, die Helme bereitzuhalten«, erwiderte Leonard. »Beim Lackieren und Laminieren war ich sehr sorgfältig, aber leider ist der Milan nicht völlig luftdicht. Wie dem auch sei: Wir sind unterwegs«, fügte er fröhlich hinzu. »Möchte jemand frühstücken?«
    »Mein Magen fühlte sich sehr...«, begann Rincewind und unterbrach sich.
    Ein Löffel schwebte vorbei und drehte sich langsam.
    »Wer hat das Unten ausgeschaltet?«, fragte der Zauberer.
    Leonard öffnete den Mund, um zu sagen: »So etwas war zu erwarten, denn alles fällt mit der gleichen Geschwindigkeit.« Aber er verzichtete auf diese Antwort, die vermutlich nur Unruhe hervorgerufen hätte.
    »So etwas passiert«, sagte er stattdessen. »Es ist, äh, Magie.«
    »Oh. Tatsächlich? Oh.« Eine Tasse berührte Karottes Ohr. Er stieß sie fort, und sie verschwand irgendwo weiter hinten. »Welche Art von Magie?«, fragte er.
     
    D ie Zauberer drängten sich am Omniskopsplitter zusammen, während Ponder versuchte, eine Verbindung herzustellen.
    Ein Bild erschien. Es war schrecklich.
    »Hallo? Hallo?«, sagte Ponder Stibbons laut und deutlich. »Hier ist Ankh-Morpork!«
    Das brabbelnde Gesicht wurde zur Seite geschoben, und Leonards Kopf kam hoch.
    »Ah, ja, guten Morgen«, sagte er. »Wir hatten es hier mit einigen... Kinderkrankheiten zu tun.« Die Geräusche im Hintergrund deuteten darauf hin, dass sich jemand übergab.
    »Was ist los bei euch?«, donnerte Ridcully.
    »Weißt du, es ist eine recht amüsante Angelegenheit. Ich hatte die Idee, Nahrungsmittel in Tuben unterzubringen - man braucht sie einfach nur auszupressen, um in der Schwerelosigkeit zu essen. Da wir es leider versäumt haben, alles festzubinden, hat sich mein Kasten mit den Farben geöffnet, und die Tuben sind durcheinander geraten. Was Rincewind für Brokkoli und Schinken hielt, war in Wirklichkeit Waldgrün, äh...«
    »Lass mich mit Hauptmann Karotte sprechen.«
    »Ich fürchte, derzeit ist er ein wenig unpässlich«, erwiderte Leonard, und ein Schatten der Sorge fiel auf seine Züge.
    »Warum? Hat er ebenfalls Brokkoli mit Schinken

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