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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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herausfinden, ob sich außerhalb des Flugapparats genug Luft befindet, damit Leonard steuern kann, und wie viele Drachen er braucht und wie lange sie Feuer speien müssen und ob sie anschließend noch genug Feuer haben, damit sie wieder starten können.
    Ich glaube, dass der Apparat ungefähr mit der richtigen Geschwindigkeit fliegt, aber ich weiß nicht, über wie viel Feuer die Sumpfdrachen noch verfügen. Außerdem habe ich nicht die geringste Ahnung, auf welcher Art von Boden sie landen und was sie dort finden werden. Ich kann versuchen, einige Zauberformeln abzuändern, aber sie waren nie für so etwas bestimmt.«
    »Gut«, sagte Ridcully.
    »Können wir irgendwie helfen?«, fragte der Dekan.
    Ponder richtete seinen verzweifelten Blick auf die anderen Zauberer. Wie hätte sich Lord Vetinari in solch einer Situation verhalten?
    »Nun ja«, erwiderte er munter. »Ihr könntet euch zur Beratung zurückziehen und eine Liste der möglichen Lösungen für dieses Problem zusammenstellen. Unterdessen warte ich hier und spiele mit der einen oder anderen Idee, einverstanden?«
    »Das gefällt mir«, sagte der Dekan. »Ein junger Mann, der so vernünftig ist, auf die Weisheit der Alteren zu hören.«
    Lord Vetinari sah Ponder mit einem dünnen Lächeln an, als die Zauberer die Kabine verließen.
    In der plötzlichen Stille dachte Ponder nach. Er blickte zum Planetarium, ging darum herum, vergrößerte einige Teile, betrachtete sie aus der Nähe, las noch einmal seine Notizen über die Drachenkraft, betrachtete ein Modell des Milans und verbrachte viel Zeit damit, an die Decke zu starren.
    Dies war keine normale Arbeitsweise für einen Zauberer. Für gewöhnlich formulierte ein Zauberer erst den Wunsch und dann die notwendigen Anweisungen. Er hielt sich kaum damit auf, das Universum zu beobachten. Felsen, Bäume und Wolken konnten wohl kaum etwas Intelligentes vermitteln; immerhin hatten sie nichts Geschriebenes an sich.
    Ponder blickte auf die von ihm gekritzelten Zahlen. Die Berechnungen ähnelten dem Bemühen, eine Feder auf einer nicht existenten Seifenblase zu balancieren.
    Deshalb beschloss er, einfach zu raten.
     
    A n Bord des Milans bot die aktuelle Situation Anlass für eine Art Seminar. Auf diese Weise versuchen unwissende Personen, die Bürde ihrer Unwissenheit gemeinsam zu tragen.
    »Könnten wir während eines Viertels der Zeit die Luft anhalten?«, fragte Karotte.
    »Nein«, erwiderte Leonard. »Leider funktioniert das Atmen nicht auf diese Weise.«
    »Und wenn wir aufhören zu reden?«, schlug Rincewind vor.
    »Ugh«, sagte der Bibliothekar und deutete zum Omniskopsplitter.
    Jemand hob ein weiteres Schild, daraufstand in großen Lettern: UNTERNEHMT DIES.
    Leonard griff nach einem Stift und schrieb in der Ecke einer Zeichnung, die eine Maschine zum Unterminieren von Wehrwällen zeigte.
    Fünf Minuten später ließ er ihn wieder sinken.
    »Erstaunlich«, sagte er. »Wir sollen den Kurs ändern und schneller fliegen.«
    »Wohin?«
    »Das hat Herr Stibbons nicht gesagt. Aber... ah, ja. Er möchte, dass wir direkt zur Sonne fliegen.«
    Leonard lächelte strahlend. Drei andere Gesichter verrieten Verwirrung.
    »Wir müssen einen oder zwei Drachen für wenige Sekunden Feuer speien lassen, damit sich der Milan dreht, und dann...«
    »Zur Sonne«, sagte Rincewind.
    »Die Sonne ist heiß«, gab Karotte zu bedenken.
    »Ja, und ich schätze, dafür sind wir alle dankbar.« Leonard entrollte einen Konstruktionsplan des Milans.
    »Ugh!«
    »Wie bitte?«
    »Er meint, dieser Flugapparat besteht aus Holz«, übersetzte Rincewind.
    »Darauf hat er mit nur einer Silbe hingewiesen?«
    »Er ist ein sehr präziser Denker! Bestimmt ist Stibbons ein Fehler unterlaufen. Ich würde den Richtungsangaben eines Zauberers nicht einmal dann vertrauen, wenn es darum ginge, in einem kleinen Zimmer die gegenüberliegende Wand zu erreichen!«
    »Er scheint ziemlich helle zu sein«, sagte Karotte.
    »Auch du wirst sehr hell, wenn wir mit diesem Ding in die Sonne stürzen«, erwiderte Rincewind.
    »Ich schätze, dann glühen wir alle auf.«
    »Wir können den Milan drehen, wenn wir die Backbordund Steuerbordspiegel ganz vorsichtig einsetzen«, überlegte Leonard laut. »Wir müssten ein wenig herumprobieren...«
    »Ah, ich glaubejetzt kommen wir zurecht«, sagte Leonard.
    Er drehte eine kleine Eieruhr. »Und jetzt, alle Drachen für zwei Minuten...«
    »Bbestimmt tteilt er unss ggleich mmit, wwas alss Nächstes ggeschehen ssoll!«, rief

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