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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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deinem Rücken was nicht in Ordnung?«
    »Schreib auf, dass ich >seht nur< gesprochen habe«, wies Cohen den Bänkelsänger an.
    »Den Rest kannst du dir sparen.«
    »Vielleicht solltest du besser sagen...«
    »... sprechen...«
    »... na schön, sprechen: >Seht nur, die Tempel der Götter<«, schlug der Bänkelsänger vor.
    »Es hat einen besseren Klang.«
    »Ha, das erinnert mich an etwas«, sagte Kriecher. »Weißt du noch, Polterer, wie wir Herzog Leofrik den Legitimen begleiteten, als er Nichtsfjord angriff?«
    »Ja, das weiß ich noch.«
    »Fünf verdammte Tage dauerte die Schlacht«, fuhr Kriecher fort. »Weil die Herzogin eine Tapisserie stickte, um ihrer zu gedenken. Wir mussten die Kämpfe mehrmals wiederholen, und besonders schlimm wurde es, wenn sie die Nadel wechselte. Meiner Meinung nach haben die Medien nichts auf dem Schlachtfeld verloren.«
    »Ja, und ich erinnere mich auch daran, dass du den Frauen gegenüber eine unverschämte Geste gemacht hast!«, gackerte der Polterer. »Ich hab die Tapisserie Jahre später im Schloss von Rosante gesehen und wusste sofort, dass du es warst!«
    »Ich schlage vor, wir setzen den Weg fort und bringen die Sache hinter uns«, sagte Vena.
    »Genau da liegt das Problem«, brummte Cohen. »Es genügt nicht, wenn wir die Sache einfach nur hinter uns bringen. Die Nachwelt soll sich an uns erinnern.«
    »Har, har, har.«
    »Ja, lach nur, Kriecher«, sagte Cohen. »Aber was ist mit all den Helden, an die nicht in Liedern und Legenden erinnert wird? Was ist mit ihnen?«
    »Was? An welche Helden erinnern keine Lieder und Legenden?«
    »Genau!«
    »Wie ist der Plan?«, fragte der Finstere Fred und beobachtete das schimmernde Licht über der Stadt der Götter.
    »Plan?«, wiederholte Cohen. »Ich dachte, du wüsstest Bescheid. Wir schleichen uns hinein, zerbrechen den Zünder und laufen so schnell wie möglich weg.«
    »Ja, aber nach welchem Plan gehen wir dabei vor?«, fragte der Finstere Fred. Er seufzte, als er in die Gesichter der Horde sah.
    »Ihr habt gar keinen Plan«, fuhr er enttäuscht fort. »Ihr wollt einfach losstürmen, nicht wahr?
    Helden haben nie einen Plan. Das Planen überlässt man immer uns Unheilsfürsten. Dies ist die Heimat der Götter, Jungs! Glaubt ihr nicht, dass einige umherwandernde Menschen an solch einem Ort auffallen?«
    »Wir haben die Absicht, einen glorreichen Tod zu sterben«, erwiderte Cohen.
    »Ja, aber erst nachher. Meine Güte. Man würde mich aus der Geheimgesellschaft Böser Irrer verbannen, wenn ich tatenlos zusähe, wie ihr einfach so loszieht.« Der Finstere Fred schüttelte den Kopf. »Es gibt hunderte von Göttern. Das ist allgemein bekannt. Und ständig kommen neue hinzu. Bietet sich da nicht ein Plan von ganz allein an? Na?«
    Kriecher hob die Hand.
    »Wie war's, wenn wir einfach losstürmen?«, fragte er.
    »Ja, wir sind wahre Helden«, entgegnete der Finstere Fred. »Nein, das habe ich nicht gemeint.
    Lieber Himmel, Jungs, ihr könnt froh sein, dass ihr mich habt...«
     
    D er Professor für unbestimmte Studien sah das Licht auf dem Mond als Erster. Zu diesem Zeitpunkt, am Nachmittag, lehnte er an der Reling des Schiffes und paffte gemütlich.
    Er war kein sehr ehrgeiziger Zauberer. Für gewöhnlich achtete er darauf, Schwierigkeiten und Arbeit aus dem Weg zu gehen. Die »unbestimmten Studien« boten einen großen Vorteil - niemand konnte genau beschreiben, worum es dabei ging. Dadurch hatte er viel freie Zeit.
    Eine Zeit lang sah er zum bleichen Mond empor, drehte sich dann um und ging zum Erzkanzler, der angelte.
    »Sollte sich der Mond auf diese Weise verhalten, Mustrum?«, fragte er.
    Ridcully sah auf.
    »Meine Güte! Stibbons! Wo steckt der Bursche?«
    Ponder lag auf seiner Koje - er war eingeschlafen, bevor er Gelegenheit gefunden hatte, die Kleidung abzustreifen. Er war noch immer nicht richtig bei sich, als man ihn die Leiter hochschob, doch auf Deck fiel die Müdigkeit sofort von ihm ab.
    »Ist das normal?«, fragte Ridcully und deutete zum Mond empor.
    »Nein, Herr! Ganz gewiss nicht!«
    »Es handelt sich ganz eindeutig um ein Problem, nicht wahr?«, fragte der Professor für unbestimmte Studien hoffnungsvoll.
    »Ja! Wo ist das Omniskop? Hat jemand versucht, eine Verbindung herzustellen?«
    »Nun, ich kümmere mich um unbestimmte Dinge, daher fällt dies nicht in meinen Zuständigkeitsbereich«, sagte der Professor für unbestimmte Studien und wich zurück.
    »Tut mir Leid. Würde gern helfen, wenn ich könnte. Du

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