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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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haftet«, verkündete er stolz. »Auf die Idee kam ich, als ich eine Art Distel beobachtete, die...«
    »Und so etwas ist nützlich?«, fragte Lord Vetinari.
    »Und ob. Wir müssen Mahlzeiten zubereiten, und es wäre alles andere als angenehm, wenn dabei heißes Öl herumfliegt. Details spielen durchaus eine Rolle, Exzellenz. Ich habe auch einen Stift entwickelt, der von unten nach oben schreibt.«
    »Oh. Könntest du nicht einfach das Papier anders herum halten?«

M ehrere Schlitten glitten durch den Schnee.
    »Es ist verdammt kalt«, sagte Caleb der Brecher.
    »Du fühlst dein Alter, wie?«, fragte der Junge Willie.
    »Mein Motto lautet: Man ist so alt, wie man sich fühlt.«
    »Hä?«
    »ER MEINT, MAN IST SO ALT, WIE MAN SICH FÜHLT, POLTERER!«
    »Hä? Wie fühlt er sich?«
    »Ich glaube nicht, dass ich alt geworden bin«, sagte der Junge Willie. »Nicht in dem Sinne alt. Ich achte nur mehr darauf, wo sich die nächste Toilette befindet.«
    »Das Schlimmste ist, wenn junge Leute kommen und fröhliche Lieder für einen singen«, sagte Kriecher.
    »Warum sind sie so fröhlich?«, fragte Caleb.
    »Vielleicht, weil sie nicht alt sind.«
    Winzige Eiskristalle, von den Berggipfeln herabgeweht, zischten an ihnen vorbei. Aus Achtung vor ihrem Beruf trugen die Angehörigen der Horde größtenteils kleine Lendenschurze aus Leder sowie einige Accessoires aus Pelz und ein Kettenhemd. Aus Achtung vor ihrem hohen Alter und auf Grund einer stillschweigenden Übereinkunft, trugen sie darunter Hemdhosen aus Wolle sowie einige seltsam anmutende, elastische Dinge.

    Sie behandelten die Zeit wie alles andere in ihrem Leben: als etwas, das man angriff und zu töten versuchte.
    Vorn gab Cohen dem Bänkelsänger einige Tipps.
    »Zuerst musst du schreiben, was du bei der Saga empfindest«, sagte er.
    »Du betonst, dass dein Herz immer schneller klopft, wenn du sie singst, und dass du kaum an dich halten kannst und so ... Du musst eine wirklich großartige Saga ankündigen, klar?«
    »Ja, ja... ich denke schon... und dann stelle ich dich vor...«, sagte der Bänkelsänger und schrieb hastig.
    »Nein. Dann beschreibst du das Wetter.«
    »Du meinst wie >Es war ein heiterer Tag    »Nein, nein, nein. Du musst die Sprache der Saga benutzen. Dabei geht es zunächst einmal darum, die Sätze umzudrehen.«
    »Du meinst wie >Heiter war der Tag    »Ja! Gut! Ich wusste, dass du ein gescheiter Bursche bist.«
    »Du meinst, dass ein gescheiter Bursche du bist«, entfuhr es dem Bänkelsänger.
    Ein oder zwei Sekunden herrschte eine Stille, in der das Herz des Musikers nicht zu schlagen wagte. Dann  grinste Cohen und klopfte dem jungen Mann auf den Rücken. Es fühlte sich an wie ein Schlag mit einer Schaufel.

»Das ist der richtige Stil! Nun, was ist sonst noch wichtig?
    Oh, ja... In einer Saga reden die Leute nicht einfach, sie sprechen.«
    »Sie sprechen?«
    »Wie >Und da sprach Wulf der Seeräuber<, verstehst du?
    Und... und... die Leute sind immer etwas. So wie ich.
    Ich bin Cohen der Barbar. Aber es könnte auch >Cohen der Kühne< oder >Cohen der Töter von Vielen< oder was weiß ich heißen.«
    »Äh... Was steckt dahinter?«, fragte der Bänkelsänger.
    »Ich muss einen Grund nennen. Warum willst du den Göttern das Feuer zurückbringen?«
    »Mit Zinsen«.., sagte Cohen.
    »Warum?«
    »Weil wir erleben mussten, wie viele Freunde starben«, sagte Caleb.
    »Stimmt«, pflichtete ihm der Junge Willie bei. »Und wir haben nie gesehen, wie irgendwelche großen Frauen mit fliegenden Pferden kamen, um sie zum Saal der Helden zu bringen.«
    »Als der Alte Vincent starb, einer von uns...«, sagte der Junge Willie. »Wo blieb die Kalte Braut, die ihn zum Festschmaus der Götter bringen sollte? Nein, sie haben ihn erwischt, mit weichen Federbetten und jemandem, der ihm das Essen vorkaute. Fast hätten sie uns alle erwischt.« »Ha!«, fauchte Kriecher. »Milchgetränke!«
    »Hä?«
    »ER WILL WISSEN, WARUM WIR DEN GÖTTERN DAS FEUER ZURÜCKBRINGEN WOLLEN, POLTERER!«
    »Jemand muss es tun«, gackerte der Irre Polterer.
    »Weil es eine große Welt ist und wir alles gesehen haben«, sagte der Junge Willie.
    »Weil die Mistkerle unsterblich sind«, sagte Caleb der Brecher.
    »Weil ich in kalten Nächten Rückenschmerzen habe«, sagte Kriecher.
    »Weil. . .«, begann Cohen. »Weil... sie uns alt werden ließen.«
    Genau an dieser Stelle geschah der Überfall. Schneewehen stoben plötzlich auseinander. Große Gestalten stürmten der Horde entgegen. Mit

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