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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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»Ich versuche nie, irgendwelchen Dingen zu vertrauen.« »Nein?«
    »Nein. Die Dinge funktionieren einfach. Man braucht es sich nicht zu wünschen«, betonte Leonard. »Und wenn wir keinen Erfolg haben, sieht es eigentlich gar nicht so finster aus. Ich meine, wenn wir nicht zurückkehren, so gibt es mit ziemlicher Sicherheit auch gar nichts mehr, zu dem wir zurückkehren könnten. So gleicht sich alles aus.« Er lächelte fröhlich. »Ich war immer der Meinung, dass Logik in solchen Situationen viel Trost spendet.«
    »Ich persönlich freue mich darauf, dass es losgeht«, verkündete Hauptmann Karotte. Er klopfte auf den Kasten an seiner Seite. »Den Anweisungen gemäß nehme ich einen Ikonographen mit, um viele nützliche und sehr bewegende Bilder von unserer Welt anzufertigen, vom All aus betrachtet, und vielleicht lassen sie uns die Menschheit in einem ganz neuen Licht sehen.«
    »Ist dies der geeignetste Zeitpunkt, um den Dienst zu quittieren?«, fragte Rincewind und musterte den Rest der Crew.
    »Nein«, sagte Lord Vetinari.
    »Nicht einmal wegen Wahnsinn?«
    »Meinst du deinen eigenen?«
    »Wähle eine beliebige Person!«
    Vetinari winkte Rincewind heran.
    »Möglicherweise muss man verrückt sein, um an dieser Mission teilzunehmen«, sagte er. »In dem Fall wärst du bestens qualifiziert.«
    »Und... wenn ich nicht verrückt bin?«
    »Oh, als Regent von Ankh-Morpork ist es meine Pflicht, nur die besten und kühlsten Köpfe mit einer so wichtigen Aufgabe zu betrauen.«
    Ein oder zwei Sekunden hielt er Rincewinds Blick fest.
    »Ich glaube, da ist irgendwo ein Haken«, sagte der Zauberer und wusste, dass er verloren hatte. »Ja, und zwar einer von der besten Sorte«, bestätigte der Patrizier.
    D ie Lichter der vor Anker gegangenen Schiffe verschwanden in der Dunkelheit, als der Frachtkahn seine Fahrt fortsetzte. Auf Grund der zunehmenden Strömung wurde er schneller.
    »Jetzt gibt es kein Zurück mehr«, sagte Leonard.
    Donner grollte, und die Finger von Blitzen tasteten über den Rand der Welt.
    »Ein Gewitter, nehme ich an«, fügte er hinzu, als dicke Regentropfen gegen die Planen pochten. »Sollen wir an Bord gehen? Die Zugleinen halten uns auf Kurs zum Rand, und wir könnten es uns bequem machen, während wir warten . . .«
    »Zuerst sollten wir die Feuerboote losschicken, Herr«, sagte Karotte.
    »Meine Güte, ja, wie dumm von mir«, erwiderte Leonard. »Ich würde meinen eigenen Kopf vergessen, wenn er nicht durch Haut, Knochen und so weiter mit dem Rest des Körpers verbunden wäre.«
    Zwei Beiboote sollten geopfert werden, um eine Lücke im Umzaun zu schaffen. Sie schlingerten ein wenig und trugen eine schwere Last aus dem restlichen Drachenfutter sowie überschüssigen Dosen mit Lack und Farbe. Karotte nahm zwei Laternen, und nach einigen Versuchen im böigen Wind gelang es ihm, sie anzuzünden. Er stellte sie nach den Instruktionen von Leonard auf. Anschließend löste er die Leinen der beiden Boote. In der Strömung trieben sie fort vom Schleppkahn.
    Es regnete immer stärker.
    »Lass uns jetzt an Bord gehen«, sagte Leonard und duckte sich unter die Plane. »Eine Tasse Tee tut uns bestimmt gut.«
    »Wir haben uns doch gegen offenes Feuer an Bord entschieden, Herr«, sagte Karotte.
    »Ich habe einen von mir erfundenen speziellen Behälter mitgebracht, der dazu dient, Dinge warm zu halten«, erwiderte Leonard. »Oder auch kalt, wenn einem das lieber ist. Ich weiß nicht, wie der Behälter herausfindet, was man sich gerade wünscht, aber es scheint zu funktionieren.«
    Er ging die Leiter hoch.
    Nur eine Lampe erhellte die kleine Kabine. Ihr Licht fiel auf drei Korbsitze inmitten eines Durcheinanders aus Hebeln, Armaturen und Federn.
    Die Besatzungsmitglieder hielten sich nicht zum ersten Mal an diesem Ort auf. Sie wussten, wie es hier aussah. Weiter hinten befand sich eine schmale Koje, denn es durfte immer nur eine Person ein wenig schlafen. Überall dort, wo keine Hebel oder andere Dinge aus den Wänden ragten, waren Einkaufsnetze mit Wasserflaschen und Nahrungsmitteln angebracht. Mit seinen Ausschüssen hatte Lord Vetinari verhindern wollen, dass sich gewisse Leute in wichtige Dinge einmischten, doch unglücklicherweise hatte ein Unterausschuss sein Augenmerk auf die Ausrüstung der Mission gerichtet. Die Vorräte verrieten, dass jede Möglichkeit berücksichtigt worden war, auch Freistilringen auf einem Gletscher.
    Leonard seufzte.
    »Ich brachte es einfach nicht fertig, Nein zu sagen«, erklärte

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