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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Ponder, aber Leonard schloss den Kasten höflich.
    Er wandte sich an die beiden anderen Besatzungsmitglieder. »Wenn die Herren nun so freundlich wären, die Klammern neben den Sitzen zu lösen und die großen roten Griffe zu drehen... Dadurch falten sich die Flügel zusammen. Die Schaufelräder sollten diesen Vorgang erleichtern, während wir schneller werden.« Er bemerkte Rincewinds verwirrte Miene, als sich der Zauberer von seinem Hut befreite. »Während wir fallen, benutzen wir die an uns vorbeistreichende Luf t , um die Größe der Flügel zu reduzieren, die wir eine Zeit lang nicht brauchen.«
    »Ich verstehe es«, erwiderte Rincewind. »Ich verabscheue es nur.«
    »Der einzige Weg nach Hause führt nach unten, Rincewind«, sagte Karotte und rückte seinen Sicherheitsgurt zurecht. »Und setz den Helm auf!«
    »Wenn ihr euch jetzt bitte festhalten würdet...«, sagte Leonard und zog behutsam an einem Hebel. »Sei nicht so besorgt, Rincewind. Stell dir die ganze Sache als einen Flug mit... mit einem fliegenden Teppich vor...«
    Der Milan erbebte.
    Und sprang.
    Plötzlich befand sich der Randfall unter ihnen  und reichte bis zu einem unendlichen, dunstigen Horizont. Die Felsvorsprünge waren Inseln in einer weißen Wand.
    Der Flugapparat erzitterte erneut, und der Griff, um den sich Rincewinds Hand geschlossen hatte, bewegte sich von ganz allein.
    Es gab nichts Festes und Stabiles mehr. Alles vibrierte.
    Der Zauberer blickte aus dem Fenster an seiner Seite. Die Flügel, die kostbaren Flügel, die den Milan oben hielten, falteten sich zusammen...
    »Rincewwwind«, sagte Leonard, nur noch eine verschwommene Gestalt auf seinem Sitz, »bbitte zzieh dden sschwarzen Hhebel!«
    Rincewind zog den Hebel, weil er glaubte, dass es nicht noch schlimmer kommen konnte.
    Was sich als Irrtum herausstellte. Hinter ihm pochte es mehrmals. Einige Dutzend Sumpfdrachen, die eine an Kohlenwasserstoffen reiche Mahlzeit verdaut hatten, sahen plötzlich ihre Ebenbilder, als Spiegel vor ihren Käfigen herabsanken.
    Sie spien Feuer.
    Etwas krachte im Rumpf. Ein gewaltiger Fuß presste die Crew in ihre Sitze. Der Randfall verwandelte sich in einen Schemen. Aus geröteten Augen starrten die Besatzungsmitglieder auf die immer schneller vorbeistreichende weiße Wand und zu den fernen Sternen. Selbst Karotte stimmte in die Hymne des Schreckens ein, die lautete:
    »Aaaaaaaaaahhhhhhhggggggg...«
    Leonard versuchte, etwas zu rufen. Es kostete Rincewind enorm viel Mühe, den großen, schweren Kopf zu drehen, und er hörte ein Stöhnen, in dem er folgende Worte ausmachen konnte: »Ddder wwweiße Hhhebel!«
    Er brauchte Jahre, um die Hand danach auszustrecken, denn irgendetwas hatte seine Arme in Blei verwandelt. Blutleere, kraftlose Finger schlössen sich um den Hebel und zogen.
    Wieder pochte es unheilvoll. Von einem Augenblick zum anderen ließ der Druck nach, und drei Köpfe ruckten nach vorn.
    Und dann war es still. Und hell. Und friedlich.
    Wie verträumt zog Rincewind das Periskop zu sich herab und beobachtete, wie sich die zweite Stufe vom Flugapparat entfernte. Weitere Sumpfdrachen breiteten ihre Flügel aus und segelten davon.
    Hervorragend. Ein Apparat, mit dem man nach hinten sehen konnte, ohne langsamer zu werden? Den brauchte jeder Feigling.
    »So ein Ding muss ich mir unbedingt zulegen«, murmelte er.
    »Alles scheint gut geklappt zu haben«, sagte Leonard. »Ich bin sicher, die Drachen schaffen es irgendwie zurück. Indem sie von Fels zu Fels flitzen... Ja, bestimmt kommen sie nach Hause...« »Äh... es zieht ziemlich stark an meinem Sitz«, meinte Karotte.
    »Ah, ja, es dürfte ratsam sein, die Helme bereitzuhalten«, erwiderte Leonard. »Beim Lackieren und Laminieren war ich sehr sorgfältig, aber leider ist der Milan nicht völlig luftdicht. Wie dem auch sei: Wir sind unterwegs«, fügte er fröhlich hinzu. »Möchte jemand frühstücken?«
    »Mein Magen fühlte sich sehr...«, begann Rincewind und unterbrach sich.
    Ein Löffel schwebte vorbei und drehte sich langsam.
    »Wer hat das Unten ausgeschaltet?«, fragte der Zauberer.
    Leonard öffnete den Mund, um zu sagen: »So etwas war zu erwarten, denn alles fällt mit der gleichen Geschwindigkeit.« Aber er verzichtete auf diese Antwort, die vermutlich nur Unruhe hervorgerufen hätte.
    »So etwas passiert«, sagte er stattdessen. »Es ist, äh, Magie.«
    »Oh. Tatsächlich? Oh.« Eine Tasse berührte Karottes Ohr. Er stieß sie fort, und sie verschwand irgendwo weiter hinten.

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