Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Krieg und die Missverständnisse zwischen Frauen und Männern, die so viel Schmerz und Leid bereitet haben, bald enden. Mögen Frauen den Gott im Mann und Männer die Göttin in der Frau wiedererkennen und damit das Göttliche in sich selbst. Mögen Frauen und Männer wieder den großen Tanz tanzen, den Gott/Göttin in ihnen tanzen will.
Kapitel 1
Von der Ware Liebe zur wahren Liebe
Jeder Mensch trägt tief in sich ein Wissen um die Liebe. Wir spüren, wenn ein Mensch voller Liebe ist, wenn er liebevoll spricht oder handelt. Unser Herz kennt die Sprache der Liebe, aber unser Verstand kennt sie nicht. Wir sehnen uns nach der Liebe und nach Menschen, die uns zeigen und sagen: »So wie du bist, liebe ich dich.« Aber nicht viele Menschen haben Menschen um sich, die dies tun, ohne Bedingungen an ihre Liebe zu stellen. Jeder einzelne Mensch und auch die Menschheit als Ganzes sind durch eine lange Erfahrung der Unliebe gegangen. Aber die Sehnsucht nach der Liebe und einer heilen Welt ist ungebrochen. Das kommt nicht nur in Romanen, Filmen und Liedern zum Ausdruck.
Wir sehnen uns nach dem Lächeln des anderen, nach Freundlichkeit und Zärtlichkeit und danach, in unserem Sosein verstanden und angenommen zu werden. Wenn Sie freundlich lächelnd durch eine Fußgängerzone gehen und den Menschen in die Augen schauen, erkennen Sie diese Sehnsucht sehr schnell. Die meisten reagieren spontan und lächeln zurück.
Wir haben vergessen, dass die Liebe immer da ist und immer um uns war. Sie ist in jedem Menschen, ob er es weiß oder nicht. Sie ist in allem, was uns umgibt – vor allem in Mutter Erde und in allem, was auf ihr wächst und lebt. Jeder Baum, jede Blume, jedes Tier ist lebendige Liebe, auch wenn wir es nicht wahrnehmen, weil wir verschlossen oder ohne Achtsamkeit sind. Aber wenn wir es wahrnehmen, berührt es unser Herz, das nichts als lieben will. Mutter Erde ist eine unendlich und bedingungslos liebende
Wesenheit. Sie verschenkt sich in all ihrer Schönheit, ihrer Lebendigkeit, ihrer Fruchtbarkeit, in ihrem Nähren und ständigen Gebären.
Die Menschheit ist einen langen Weg gegangen, tief hinein in die Erfahrung der Unliebe, der scheinbaren Abwesenheit von Liebe. Über viele Menschengenerationen hinweg haben wir das Verurteilen, das Ausgrenzen und das Hassen gelernt. Viele Millionen Menschen sind in den letzten Jahrtausenden keines natürlichen Todes gestorben. Sie wurden in zahllosen Kriegen von anderen Menschen abgeschlachtet, auf Scheiterhaufen verbrannt, in Gaskammern vernichtet. Den Höhepunkt dieser Geschichte der Unliebe haben wir in den beiden Weltkriegen erlebt. Und daraufhin sahen sich viele veranlasst, den Menschen als böses Tier zu betrachten, das man domestizieren, kontrollieren und beherrschen muss und das lernen muss, sich zusammenzureißen, die Zähne zusammenzubeißen, sich kleinzumachen und der Meinung der Masse anzupassen.
Diese Geschichte der Unliebe geht jetzt zu Ende, und zwar schneller, als Sie sich vorstellen können. Es hat zweitausend Jahre gebraucht, bis die radikale Botschaft Jesu wie ein Samen nach einem langen Winter aufgeht: »Liebe dich selbst, liebe deinen Nächsten und liebe deine Feinde.« Also: »Liebe alle und alles, denn du bist ein Kind der All-Liebe, ein Kind Gottes.« Jesus hat nicht das Kreuz und die Unterwerfung gelehrt, sondern die Liebe des Herzens. Bisher waren die meisten Menschen jedoch nicht reif, um diese Botschaft zu begreifen und zu leben. Die Kirchen, die sich auf Jesus berufen, sind Institutionen der Unliebe und des trennenden Denkens, die den Menschen bis heute Angst, Schuld und Scham einjagen und von Verurteilung sprechen. Sie begreifen selbst noch nicht, dass sie auf dem Scheiterhaufen der Zeit liegen.
Und weil sich das Leben im Außen so lieblos, schwer und hart zeigte, hoffte der Mensch stets, in der Liebe zu zweit seine Insel der Glückseligkeit zu finden und damit die Liebe, nach der er sich wirklich sehnte.
Doch was Männer und Frauen der letzten Jahrhunderte in ihren Beziehungen und Ehen veranstaltet haben, war von der Liebe so weit entfernt wie die Erde vom Mars. Sie haben die Liebe zur Ware gemacht, zum Gegenstand von Verträgen, zum Objekt eines Tauschhandels. Und noch immer lernen die meisten Kinder in ihren Familien, dass man für Liebe bezahlen muss. Liebe einfach zu verschenken, ohne Bedingungen zu lieben, jemanden zu lieben, der vielleicht gerade keinen Zugang zur Liebe hat – all das ist den meisten immer noch ein fremder Gedanke. Für
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