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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Aber ich glaube, ich weiß eine Lösung.«
    »Hast du in den Bergen eine Entdeckung gemacht, Chel?«, fragte Greg. »Höhlen oder Tunnel, fast alles kommt infrage.«
    »Etwas Besseres als Höhlen oder Tunnel, mein Freund.«
    Lauscher Weynl beugte sich erwartungsvoll vor, seine knochigen Hände, die Spinnenbeinen glichen, lagen flach auf dem Tisch.
    »Hast du Uok-Hakaur gefunden?«, fragte er.
    Chel nickte lächelnd, wobei sich die Falten in den Winkeln seiner normalen Augen vertieften.
    »Handelt es sich um einen Tempel?«, fragte Greg.
    »Um eine alte Festung, Gregory, im Innern eines Berges. Uok-Hakaur wurde vor den Angriffen der Traumlosen und
deren Maschinenhorden erbaut und war die letzte Bastion, die fiel, als Umara verbrannte und Segrana-Die-War sich zurückzog.«
    »Wo liegt der Eingang?«, wollte Weynl wissen. »Am Boden oder in der Höhe?«
    »In der Höhe, auf einem der Hänge des Hejo, den die Menschen Hauerberg nennen.«
    »Der Hejo«, murmelte Weynl. »Der ist ein Labyrinth schroffer Klippen und tückischer Felsleisten.«
    »Reicht der Platz für alle aus?«, fragte Greg.
    »Ja, Gregory, dort ist Platz genug. Einige Höhlen müssen freigeräumt und mehrere Wände und Decken ausgebessert werden, doch ansonsten ist Huok-Hakaur sicher.«
    »Klingt perfekt«, meinte Greg, dem nicht entging, dass Chel ihn unverwandt fixierte. »Wenn Sie keine Einwände haben, Lauscher Weynl, werden wir unseren Leuten sagen, sie sollen sich bereitmachen, morgen aufzubrechen.«
    »Uok-Hakaur ist eine Zitadelle, erbaut zum Schutz gegen die Kreaturen des Vernichters«, sagte der Lauscher. »Da ist es passend, dass wir jetzt darin Zuflucht suchen.«
    Greg nickte und wandte sich Hansen und Walerija zu, die beide erleichtert wirkten.
    »Na also - wir haben ein neues Zuhause, also gebt die gute Nachricht bitte weiter. Die Leute sollen alles einpacken und sich vorbereiten, und weist darauf hin, dass wir Freiwillige brauchen, um den Proviant in die Berge zu schleppen.«
    Hansen bedankte sich verlegen, dann tat Walerija es ihm nach. Als sie gegangen waren, zwinkerte Greg dem Seher zu.
    »Hast du sonst noch etwas mitzuteilen? Etwas, das du in Gegenwart der anderen Menschen nicht äußern wolltest?«

    »Ich hatte Sorge, es könnte sie beunruhigen«, erwiderte der Uvovo.
    »Ja, schon klar!«, fauchte Rory und machte Anstalten, sich zu erheben. »Wenn es mich aufregen könnte, dann sollte ich wohl besser draußen warten …«
    Greg legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter und drückte ihn auf den Stuhl nieder.
    »Komm wieder runter.«
    »Ich habe nichts dagegen, dass Menschen zuhören«, sagte Chel belustigt. »Ich wollte euch nur als Erste informieren, damit ihr euch überlegen könnt, wie ihr das den anderen sagen wollt.«
    Rorys Ärger verflog. »Na schön. Also, worum geht’s?«
    Chel berichtete von einer leuchtenden Erscheinung, die einen Höhleneinsturz bewirkt habe, und schilderte, wie er ihr durch die Tunnel bis zu den unteren Ebenen der Zitadelle gefolgt sei, wie er deren Angriff abgewehrt habe und in einem Raum mit vier Steinpodesten dem Wächter des Warpbrunnens begegnet sei. Sodann berichtete er, der Wächter habe gemeint, die leuchtende Erscheinung sei möglicherweise das rudimentäre Echo des letzten Hüters von Segrana.
    Weynl staunte.
    »Der Hüter! Es heißt, er sei gestorben, doch der Wächter sagt etwas anderes … könnte das wahr sein, Cheluvahar? Hast du die Aura des Hüters wahrgenommen?«
    »Das Geisterwesen verhielt sich wie ein Uvovo, aber sein Bewusstsein war zersplittert und stark eingeschränkt.«
    »Ist das Wesen gefährlich? Das ist die Frage«, meinte Greg. »Ist es für die Leute in der Zitadelle sicher, obwohl es dort spukt?«
    »Der Wächter hat darauf bestanden, dass wir die Leute nach Uok-Hakaur bringen«, antwortete Chel. »Außerdem
hat er gesagt, der Hüter ließe sich entweder kontrollieren oder eliminieren, sollte er lästig werden.«
    »Wir müssen mit ihm sprechen«, sagte Weynl. »Stellt euch vor, was wir von ihm lernen könnten.«
    »Ich bin sicher, der Wächter wird uns beim Umgang mit dem Hüter helfen«, sagte Chel.
    »Das hoffe ich«, meinte Greg. »Jetzt aber möchte ich erst einmal erzählen, wie es mir in Belskirnir ergangen ist.« Er berichtete in knapper Form von der unterbrochenen Reise und der unerwarteten Begegnung mit Alexandr Washutkin. Dann bat er Rory, Kao Chih und Silveira zu holen, und berichtete, dass Washutkin eine neue Festung brauche, da Trond ihn

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