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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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zurückfederten.
    »Hübsches Schiffchen, Chef«, meinte Rory. »Krieg ich auch so eins?«
    »Aye, klar … aber Moment mal, da reicht der Platz in der Garage nicht.«
    »Och, stimmt ja … und ich hab nicht mal’nen Führerschein.«
    »Und denken Sie nur mal an die Parkgebühren.« Kichernd gingen sie durch den Hohlweg zurück, blieben aber stehen, als sie den Droiden Gorol9 kommen sahen.
    »Du hast eine interessante Begegnung verpasst«, sagte Greg. »Wir hatten Besuch von einem Geheimagenten der Erdsphäre, und er hätte gern mit dir gesprochen.«

    »Ich wollte ihm nicht begegnen.«
    Der Droide stakste auf seinen dünnen Metallbeinen ein Stück weit über den steinigen Pfad, dann hielt er an und senkte sein gepanzertes Mittelteil in Ruhestellung ab. Gorol9 hatte sich bislang von einem Veteranen in einem Wagen umherfahren lassen, bis vor zwei Wochen ein Techniker namens Bukalin aufgetaucht war, der vor dem Unterdrückerregime in Hammergard geflohen war. Mit seinem Privatwerkzeug hatte Bakulin die Schäden behoben, die sich der Konstruktdroide bei der Begegnung mit dem Legionsmecha Drazuma-Ha zugezogen hatte.
    »Möchtest du mir den Grund verraten?«
    Der Droide richtete einen seiner asymmetrischen Linsencluster auf den Menschen aus.
    »Vielleicht ist er nicht der, der zu sein er vorgibt.«
    Greg wechselte einen Blick mit Rory. »Und da du ihm aus dem Weg gegangen bist, muss es wohl auch einen Grund für deinen Verdacht geben.«
    »Der Mann hat einen Subraum-Positionstracker mit verschlüsselten Signalmustern bei sich, ein äußerst raffiniertes Gerät - daher wissen Silveira und sein Raumschiff stets, wo sie sich befinden, ohne dass man den Datenaustausch orten könnte. Sowohl das Gerät als auch das Schiff gehören nicht zur normalen Ausrüstung eines Agenten der Erdsphäre.«
    »Vielleicht betrachten seine Vorgesetzten diese Krise nicht als normal«, erwiderte Greg. »Was macht dich so sicher?«
    »Der Maschinengarten des Konstrukts mag in den unteren Schichten des Hyperraums liegen, doch wir verfügen über ausgezeichnete Informationen über datensammelnde Organisationen wie den Geheimdienst der Erdsphäre. Dieser Silveira könnte auch für einen anderen Geheimdienst
arbeiten, vielleicht sogar für einen von Nichtmenschen.«
    Greg funkelte den Droiden an. »Und weshalb hast du mir nicht schon eher von deinem Verdacht berichtet, als ich mit der Information noch etwas hätte anfangen können?«
    »Ihre Sorge um die Sicherheit Ihres Freundes ist unbegründet …«
    »Ach, meinst du wirklich?«
    »Ja - ich bin mir sicher, dass Silveira seine Mission wie angekündigt durchführen und Ihre Kollegen wohlbehalten in der Roug-Orbitalstation abliefern wird. Anschließend dürfte er eine kurze, aber zündende Rede halten, alle möglichen phänomenalen Hilfsmaßnahmen versprechen und wieder nach Hause zurückkehren.«
    Greg atmete tief durch. Der herablassende Ton des Droiden machte es auch nicht besser.
    »Entschuldige, Gorol9, aber ich kann dein Vertrauen in die Absichten einer Person, die, wie sich jetzt herausgestellt hat, möglicherweise nicht vertrauenswürdig ist, nicht teilen.«
    »Ich habe nur die wahrscheinliche Entwicklung skizziert«, entgegnete der Droide. »Eine Nachfrage bei den Roug könnte ein neues Licht auf Silveiras Motive werfen und würde sich günstig auf die Sicherheit Ihrer Kollegen auswirken.«
    »Recht hat er«, sagte Rory säuerlich. »Wir funken sie einfach mit dem alten Funkgerät an und bitten sie, nach einem verschlagenen Schurkenmenschen Ausschau zu halten …«
    Der Konstruktdroide ließ sich von der Schmiedehammermethode nicht beeindrucken.
    »Als der Uvovo Cheluvahar von der Bergfeste berichtete, hat er auch seine Begegnung mit dem Wächter des
Warpbrunnens geschildert«, sagte Gorol9. »Wenn ich mit dem Wächter sprechen dürfte, könnte ich herausfinden, ob er noch mit dem Hohen Index der Roug in Verbindung steht. Als ihre Zivilisation noch jung, kraftvoll und weit verteilt war, waren sie Verbündete der sogenannten Vorläufer.«
    Der Droide hob sein Mittelteil an, machte kehrt und stakste ohne ein weiteres Wort den Weg zurück, den er gekommen war. Greg sah ihm nach und kratzte sich am Ohr.
    »Jedes Mal, wenn ich mit einem Außenweltler rede, kommt ein weiteres Puzzleteil hinzu«, sagte er. »Aber die einzelnen Teile passen nicht zusammen, und das Puzzle wird immer größer …«
    »Immer rätselhafter, aye«, meinte Rory und nickte weise.
    »Na los, gehen wir zurück - die Leute

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