Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
machen.«
Das ignorierte ich einfach. »Was hat mein Aussehen mit dem Ganzen zu tun?«
»Du hast gefragt, warum ich nett zu dir bin. Beiderseitiger Vorteil.«
Als das einsank, hielt ich auf der Stufe über ihm an. »Du bist nett zu mir, weil du mich hübsch findest?«
»Und weil du braune Augen hast. Ich habe eine Schwäche für braune Augen.« Er lachte. »Ich bin echt oberflächlich. Hey, es hilft einfach, dass du hübsch bist. Lockt den netten Kerl in mir hervor. Sorgt dafür, dass ich meine Cookies mit dir teilen will.«
Ich starrte ihn an. »Wäre ich also hässlich, wärst du nicht nett zu mir?« Cam drehte sich hastig um und schaute mich an. Obwohl er auf der Stufe unter mir stand, war er größer als ich. »Ich wäre immer noch nett zu dir, wenn du hässlich wärst.«
»Okay.«
Ein hinterhältiges Lächeln erschien auf seinen vollen Lippen, er beugte sich vor und flüsterte: »Ich würde dir nur keine Cookies anbieten.«
Ich verschränkte die Arme und versuchte zu ignorieren, wie nah sich unsere Gesichter waren. »Langsam fange ich an zu glauben, dass Cookie ein Codewort für irgendetwas ist.«
»Vielleicht stimmt das.« Er zog wieder an meiner Tasche, während er einen Schritt zurück machte und auch mich damit ein Stück weiter runter zog. »Denk mal drüber nach. Wenn Cookie ein Codewort ist, dann war das, wofür auch immer es steht, in deinem Mund, Süße.«
Einen Teil von mir beunruhigte dieser Gedanke. Und der andere Teil? Ein Lachen stieg in meine Kehle und gelang nach draußen. Es klang ein wenig heiser. »Du bist wirklich…«
»Wunderbar? Phantastisch?« Er zog die Brauen hoch. »Erstaunlich?«
»Ich tendiere eher Richtung bizarr.«
»Hey, hätte ich Gefühle, hätte mich das vielleicht tatsächlich verletzt.«
Ich grinste und ließ mich auf das harmlose Geplänkel mit ihm ein. »Dann ist es ja gut, dass du keine Gefühle besitzt, hm?«
»Wahrscheinlich.« Er nahm noch ein paar Stufen und hielt auf einem Treppenabsatz. »Du solltest dich besser beeilen oder du kommst zu spät zum nächsten Kurs.«
Heiliger Dreck! Er hatte recht.
Cam lachte, als ich die Augen aufriss, und ging mir aus dem Weg, als ich die Treppe herunterrannte. »Verdammt. Wenn du dich für meine Cookies so schnell bewegen würdest, wäre ich ein glücklicher Mann.«
»Halt den Mund!«, warf ich über die Schulter zurück, während ich bereits die nächsten Stufen herunterrannte.
»Hey!«, rief er mir hinterher. »Willst du nicht wissen, wofür das Codewort ›Cookies‹ steht?«
»Nein! Um Himmels willen, nein!«
Sein Lachen folgte mir durch den Flur und bis in meinen nächsten Kurs.
Kapitel 5
»Deine Wohnung ist echt super«, sagte Brittany. Sie saß auf meiner Couch, mit einem aufgeklappten, aber vollkommen unbeachteten Geschichtsbuch auf dem Schoß. »Was würde ich darum geben, nicht in einem Wohnheim leben zu müssen. Meine Mitbewohnerin schnarcht wie ein Holzfäller.«
Ich stand unsicher zwischen Couchtisch und Fernseher, ohne mir ganz darüber im Klaren zu sein, wie Brittany und Jacob nach dem Unterricht in meiner Wohnung gelandet waren. Wir hatten uns beim Mittagessen darüber unterhalten, uns zu treffen und unsere Mitschriften aus Geschichte zu vergleichen. Irgendwer hatte meine Wohnung ins Gespräch gebracht. Ich vermutete, dass es Jacobs Idee gewesen war. Aber nachdem die beiden jetzt hier waren, brachten wir lerntechnisch natürlich überhaupt nichts zustande.
Nervöse Energie überkam mich. Es war so lange her, dass ich das letzte Mal Leute in meinen eigenen Räumlichkeiten zu Besuch gehabt hatte. Zu Hause hatte ich so gut wie niemanden außer meiner Familie gesehen, und nur das Hausmädchen hatte je mein Zimmer betreten. Nicht nur war ich in meiner Heimatstadt und in der Schule eine Ausgestoßene gewesen, dasselbe hatte quasi auch innerhalb meines Elternhauses gegolten. Vor dieser Halloweenparty allerdings hatten sich immer alle bei mir getroffen, besonders die Mädchen aus dem Tanzstudio. Zu dieser Zeit hatten alle noch mit mir geredet, und ich hatte noch getanzt. Vor dieser Party hatte ich ein normales Leben geführt.
Ich spielte nervös an meinem Armband herum. Es gefiel mir, Brittany und Jacob hier zu haben, weil es normal war und mich an vorher erinnerte. So etwas taten Collegestudenten eben. Aber gleichzeitig war es… ungewohnt für mich.
Jacob tauchte mit einer Tüte Nachos in der Hand wieder aus der Küche auf. »Vergiss die Wohnung. Versteh mich nicht falsch. Es ist eine nette
Weitere Kostenlose Bücher