Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
Gesicht mit dem dazu passendem Körper war Cam einfach umwerfend. Ich bezweifelte, dass es auch nur ein einziges Mädchen auf dem gesamten Campus gab, das anderer Meinung war. Aber er war mehr als nur jemand, bei dessen Anblick man in Verzückung geriet. Cam war charmant, nett, süß und witzig. Er war die Art von Kerl, die man nach Hause mitbringen wollte, um mit ihm anzugeben – die Art von Kerl, die nie lange Single war und in die man sich bis über beide Ohren verliebte.
Cam hatte jede Menge andere Möglichkeiten, also warum nutzte er sie nicht? Vielleicht tat er das ja. Im Gegensatz zu dem, was Jacob und Brit dachten, war ich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche mit ihm zusammen. Er hing viel mit dem Mädel namens Steph ab, und ich sah ihn auf dem Campus auch immer mal wieder in Begleitung anderer Mädchen. Wahrscheinlich war ihm die Sache mit der Verabredung gar nicht allzu ernst.
Auf einmal wurde mir ganz übel. Was, wenn er wirklich mit anderen Mädchen ausging? Mit ihnen rumschob? Ich meine, das durfte er absolut, und es war mir egal. Vollkommen egal.
»Oh-oh.«
»Was?«
Er zog den Arm von meiner Schulter und schob mir stattdessen eine Strähne aus dem Gesicht. »Du denkst nach.«
Ich versuchte das Kribbeln zu ignorieren, das seine Finger auf meiner Wange hinterließen. Vielleicht entwickelte ich einfach eine Nervenstörung. »Ja, tue ich.«
»Worüber?«
»Nichts Wichtiges.« Ich lächelte, während ich jeden Gedanken an Cam mit anderen Mädchen aus meinem Kopf verbannte. »Fährst du über die freien Tage nach Hause?«
»Tue ich.« Er trat näher, bis ich in seinem Schatten stand, dann streckte er die Hände aus, teilte mein Haar in zwei Zöpfe und hielt sie rechts und links neben meinen Kopf. »Ich fahre morgen, in aller Frühe. Und ich komme erst Sonntagabend wieder. Also diese Woche keine Eier für dich.«
»Buhuhu.« Ich unterdrückte die tatsächlich in mir aufsteigende Enttäuschung. Meine Sonntagseier waren zu einem festen Termin in meinem Kalender geworden.
»Sei nicht zu traurig.« Ein leises Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er mich mit meinen eigenen Haarspitzen im Gesicht kitzelte. »Wirst du Brits Angebot annehmen und mit zu ihr nach Hause fahren?«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich werd einfach hier abhängen und ein bisschen lernen.«
»Streber.«
»Trottel.«
Cams Grinsen wurde breiter, als er meine Haare wieder fallen ließ. »Weißt du was?«
»Was?«
Cam trat zurück und stopfte die Hände in die Jeanstaschen. »Du solltest heute Abend mit mir ausgehen, nachdem ich das gesamte verlängerte Wochenende über weg sein werde.«
Ich lachte. »Ich gehe nicht mit dir aus.«
»Dann häng mit mir ab.«
Mein Lächeln verrutschte. »Und wie unterscheidet sich das von einer Verabredung?«
»Wieso sollte das gemeinsame Abhängen heute Abend anders sein als unser gemeinsames Abhängen am Sonntag?«
Aaah, das war ein gutes Argument. Mein Herzschlag beschleunigte sich. »Und was willst du machen?«
Er zuckte mit den Achseln. »Essen bestellen und einen Film schauen.«
Ich trat von einem Fuß auf den anderen, plötzlich sehr aufmerksam. »Das klingt für mich nach einem Date.«
»Das ist kein Date mit mir, Süße.« Er lachte. »Sonst würden wir ausgehen, in die Öffentlichkeit. Dieser Vorschlag beinhaltet nur zwei Freunde, die zusammen abhängen, einen Film schauen und dabei was essen.«
Ich presste die Lippen aufeinander und wandte den Blick ab. Irgendwie war mir klar, dass es mehr war, aber andererseits, was wusste ich schon über Kerle und Freundschaften mit Kerlen? Ich machte mir nie Gedanken, wenn Brit oder Jacob vorbeikamen. Warum sollte ich Cam anders behandeln?
Weil er mir etwas ganz anderes bedeutete.
Allerdings spielte das überhaupt keine Rolle, weil ich mit ihm abhängen wollte. Es machte Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Also seufzte ich und sagte: »Ja, okay. Komm ruhig vorbei.«
Cam zog eine Augenbraue hoch. »Wow. Kipp mir vor Freude nur nicht um.«
»Ich freue mich.« Ich schubste ihn leicht. »Wann willst du kommen?«
»Wie wäre es mit sieben?«
Hunderte Schmetterlinge entschlossen sich plötzlich, in meinen Magen zu schlüpfen und sich sofort einen Energydrink reinzukippen. »Ist okay. Bis dann also.«
Ich schaffte es gerade bis auf den Bürgersteig, bevor er mich aufhielt.
»Avery?«
Ich drehte mich um. »Ja?«
Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. »Wir sehen uns heute Abend.«
Mein Magen machte einen
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