Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
Sprung. Das würde ein langer Nachmittag werden.
Kapitel 11
Die Schmetterlinge in meinem Bauch hatten die Energydrinks hinter sich gelassen und rauchten inzwischen Crack. In einem Augenblick fühlte ich mich, als müsse ich mich jeden Moment übergeben, im nächsten Moment rannte ich wie eine Irre durch meine Wohnung.
Ich reagierte total über.
Laut Cam war das kein Date. Nur zwei Freunde, die sich trafen. Keine große Sache. Nichts, über das ich mich aufregen musste. Es war ja nicht so, als würden wir das erste Mal gemeinsam rumhängen. Es war nur das erste Mal, dass Cam gefragt hatte, bevor er vorbeikam.
Ich duschte – zum zweiten Mal an diesem Tag.
Ich putzte die Wohnung und zog mich dreimal um, was wirklich dämlich war, weil ich mich letztendlich für eine Yogahose und ein langärmliges Shirt entschied. Dann verbrachte ich viel zu viel Zeit damit, meine Haare zu hübschen Locken zu bändigen, die mir bis auf den Rücken fielen. Ich schminkte mich, schrubbte mir alles wieder vom Gesicht und machte es noch mal.
Als es schließlich an meiner Tür klopfte, wollte ich nur noch mit dem Kopf gegen die Wand rennen.
Cam betrat meine Wohnung und sah aus wie immer – absolut ekelerregend traumhaft. Er trug abgenutzte Jeans, ein T -Shirt einer lange vergessenen Band und eine tief ins Gesicht gezogene Baseballkappe. In einer Hand trug er einen Stapel DVD s, in der anderen eine Tüte mit Essen, das chinesisch roch.
Mein Magen knurrte. »Oh! Was hast du da drin?«
»Das Zeug, das Träume wahr werden lässt.«
Grinsend versuchte ich, mir die Tüte zu schnappen. »Gemüsepfanne mit Shrimps?«
»Jep.« Er ließ die Tüte los, und ich rannte damit in die Küche wie ein verhungerndes Kind. »Ich habe auch ein paar verschiedene Filme mitgebracht, weil ich keine Ahnung hatte, wonach dir der Sinn steht.«
Ich zog zwei Teller aus dem Schrank, dann schaute ich über die Schulter zurück. Cam nahm seine Kappe ab und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Seine dunklen Locken waren anbetungswürdig verwuschelt. Er erwischte mich beim Glotzen, und seine Mundwinkel wanderten nach oben. Ich wandte den Blick ab und wurde rot. »Also, was hast du dabei?«
»Lass mal schauen… Wir haben hier eine gute Auswahl. Im Genre Horror hätte ich die letzten zwei Teile von Resident Evil im Angebot.«
»Zwei Filme?« Ich stellte die Teller auf die Arbeitsfläche.
Er lachte. »So leicht wirst du mich nicht wieder los.«
»Verdammt. Was hast du noch dabei?«
»Im Bereich Comedy könnte ich die letzten Filme von Vince Vaughn und Will Ferrell anbieten. Was Action angeht, hätte ich einen James Bond und noch einen anderen Streifen, in dem jede Menge Zeugs in die Luft fliegt. Und dann hätte ich noch Wie ein einziger Tag .«
Ich wirbelte herum und hätte dabei fast das Besteck fallen lassen. » Wie ein einziger Tag? Du besitzt Wie ein einziger Tag? «
Cam starrte mich ausdruckslos an. »Was gibt es daran auszusetzen?«
»Oh, daran gibt es gar nichts auszusetzen. Es ist nur so ein… ähm, Weiberfilm.«
»Ich bin mir meiner Männlichkeit und meiner Sexualität sicher genug, dass ich sagen kann, dass Ryan Gosling in diesem Film einfach ein Traum ist.«
Meine Kinnlade fiel auf den Boden.
Cam fing an zu lachen. »War nur ein Witz. Ich habe Wie ein einziger Tag gar nicht. Habe ihn nie gesehen. Habe auch gar keine Schmonzette mitgebracht.«
Ich verdrehte die Augen. »Du Mistkerl.«
Cam lachte wieder.
»Ich habe Wie ein einziger Tag auch nie gesehen. Ich stehe nicht so auf Liebesfilme«, gab ich zu, während ich die riesigen Essenkartons öffnete.
»Ehrlich? Ich dachte, jedes Mädchen hat diesen Film gesehen und kann ganze Szenen daraus zitieren.«
»Nö.«
»Interessant.«
»Eigentlich nicht.« Ich schnappte mir einen Löffel. »Wie viel willst du haben?«
»Nimm dir, was du willst, und ich versorge mich dann mit den Resten.« Cam trat hinter mich, und ich erstarrte. Die winzigen Haare in meinem Nacken stellten sich auf. Ich drehte mich ein wenig, sodass ich ihm die Seite zuwandte. Er legte den Kopf schräg. »Du bist so schreckhaft.«
»Ich bin nicht erschrocken.«
»Das ist eine Redewendung.«
Ich schaufelte einen großen Haufen gebratenen Reis mit Shrimps auf meinen Teller. »Eine dämliche Redewendung.«
Cam wirkte, als wolle er noch etwas sagen, aber dann änderte er seine Meinung. »Also, welchen Film willst du schauen?«
» Resident Evil .«
»Ein Mädchen nach meinem Herzen.« Er zog die zwei DVD s aus dem Stapel
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