Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
und wanderte ins Wohnzimmer. Mein Blick folgte ihm. »Zombies sind super.«
Seufzend schüttelte ich den Kopf. Ich kippte den Großteil der Gemüsepfanne auf seinen Teller, dann wanderte ich ins Wohnzimmer und stellte das Essen auf den Couchtisch. Cam kniete vor dem Fernseher und beschäftigte sich mit dem DVD -Player. »Was willst du trinken?«
»Hast du Milch?«
»Du willst Milch zu chinesischem Essen trinken?«
Er nickte. »Ich brauche doch mein Kalzium.«
Mir drehte sich der Magen um, aber ich holte ihm ein Glas Milch und mir eine Dose Pepsi. »Das ist irgendwie eklig, weißt du das?« Ich setzte mich auf die Couch und zog die Beine unter den Körper. »Seltsame Kombination.«
Cam setzte sich mit der Fernbedienung in der Hand neben mich. »Hast du es mal gekostet?«
»Nein.«
»Woher willst du dann wissen, dass es eklig ist?«
Ich zuckte mit den Achseln, bevor ich nach meinem Teller griff. »Ich gehe einfach davon aus.«
Er warf mir einen schiefen Blick zu. »Ich werde dich noch dieses Jahr dazu bringen, Milch zu chinesischem Essen zu trinken.«
Ich machte mir nicht die Mühe, darauf zu antworten, sondern lehnte mich zurück und fing an zu essen. Cam startete den Film und lehnte sich zurück, sodass sein Oberschenkel gegen mein Knie drückte. Wir hatten ungefähr die ersten zehn Minuten gesehen, als er sagte: »Darf ich was fragen?«
»Schieß los.«
»Also, die Zombie-Apokalypse ist ausgebrochen, richtig? Zombies rennen überall herum, schlurfen durch Gebäude und über Straßen. Stell dir vor, du wärst bereits dreimal fast gestorben und zweimal fast durch den T -Virus mutiert worden… und das scheint wirklich schmerzhaft zu sein. Würdest du dir in deinem offensichtlich sehr hektischen Tagesablauf die Zeit nehmen, um dir die Haare zu richten und dich zu schminken?«
Die absurde Frage brachte mich zum Lachen. »Nein, kaum. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich mir die Haare auch nur kämmen würde. Und noch etwas. Ist dir mal aufgefallen, dass alle ein strahlend weißes Lächeln haben? Die Gesellschaft ist vor ungefähr sechs Jahren zusammengebrochen. Niemand geht mehr zum Zahnarzt. Ihre Zähne müssten gelb sein.«
Cam aß den letzten Bissen Gemüsepfanne. »Oder die Tatsache, dass die Haarfarbe der einen Tusse von einem Film zum nächsten wechselt.«
»Klar, denn während der Zombie-Apokalypse hat man jede Menge Zeit, um sich die Haare zu färben.«
Cam lachte leise. »Ich liebe diese Filme trotzdem.«
»Ich auch«, gab ich zu. »Eigentlich passiert in jedem Film mehr oder minder dasselbe, aber… ich weiß nicht. Alice dabei zuzuschauen, wie sie Zombies in den Hintern tritt, macht irgendwie süchtig. Und ich hoffe, dass ich nur halb so gut aussehe wie sie, falls die Zombieseuche je wirklich ausbricht und ich lebenden Toten ins Gesicht treten muss.«
Lachend sammelte Cam die leeren Teller ein und trug sie in die Küche. Er kehrte mit einer frischen Tasse Milch und einer weiteren Dose Cola für mich zurück.
»Danke«, sagte ich.
Er setzte sich wieder, wobei die Couchkissen nachgaben und ich näher zu ihm rutschte. »Ich lebe, um dir zu dienen.«
Ich grinste.
Wir verbrachten den Großteil des ersten Films damit, alle logischen Fehler aufzuzählen und gleichzeitig über unsere überkritischen Kommentare zu lachen. Als Alice gerade kurz davorstand, knallhart gegen Rain anzutreten, klingelte mein Handy. Ich lehnte mich vor, weil ich dachte, es seien vielleicht Brittany oder Jacob, die sich zu Hause bereits langweilten. Unbehagen breitete sich in mir aus, als ich auf dem Display das Wort Unbekannt las. Schnell wies ich den Anruf ab.
»Willst du nicht rangehen?«, fragte Cam mit hochgezogenen Augenbrauen.
Ich schüttelte den Kopf, während ich gleichzeitig unauffällig mein Handy ausschaltete, um es dann mit dem Display nach unten wieder auf den Couchtisch zu legen. »Ich finde es unhöflich, ans Telefon zu gehen, wenn man nicht allein ist.«
»Mir macht es nichts aus.«
Ich lehnte mich zurück und nagte an meinem Daumennagel, während ich meinen Blick wieder auf den Fernseher richtete. Ich sah nicht wirklich, was auf dem Bildschirm passierte. Mir fiel nur auf, dass der Film zu Ende war, als Cam aufstand, um den nächsten einzulegen. Ich ermahnte mich selbst, nicht an den Anruf oder die Mailboxnachricht zu denken, von der ich wusste, dass sie auf mich wartete. Nach dem ersten Anruf hatte ich alle Nachrichten gelöscht, ohne sie mir anzuhören. Ich hatte noch mal darüber nachgedacht, in
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