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Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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zweimal im Jahr, wenn wir Besuch bekommen.«
    »Und das ›gute Geschirr‹ herausholen«, kommentierte Cam trocken.
    Meine Beine verweigerten den Dienst, als ich die Stimme von Cams Mutter hörte. Ich blieb am Ende des Esstisches stehen, und mir rutschte das Herz in die Hose, als seine Mutter durch die Tür trat.
    Cams Mom war genauso groß und attraktiv wie er, mit rabenschwarzen Haaren, die sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Ihre Augen waren braun, ihr Gesicht ungeschminkt. Winzige Krähenfüße bildeten sich in ihren Augenwinkeln, als der Anblick ihres Sohnes ein breites Lächeln auf ihr Gesicht zauberte. Sie trug einfache Jeans und einen Schlabberpulli.
    Sie eilte durch den Raum und umarmte ihren Sohn. »Ich weiß nicht mal genau, wo das ›gute Geschirr‹ ist, Cameron.«
    Er gluckste. »Wo auch immer es steht, es versteckt sich wahrscheinlich vor den Papptellern.«
    Sie lachte leise und trat einen Schritt zurück. »Schön, dass du zu Hause bist. Dein Vater geht mir langsam auf die Nerven mit seinem Gerede von einem Jagdausflug.« Ihr Blick glitt über seine Schulter, und sie lächelte gastfreundlich. »Und das ist wohl Avery?«
    »Oh Gott, nein«, sagte Cam. »Das ist Candy, Mom.«
    Seine Mutter riss die Augen auf, während sie errötete. »Oh, ich…«
    »Ich bin Avery«, sagte ich mit einem bösen Blick zu Cam. »Sie lagen schon richtig.«
    Sie fuchtelte hektisch herum und schlug Cam auf den Arm. Und zwar hart. »Cameron! Oh mein Gott, ich dachte…« Sie schlug ihn wieder, und er lachte. »Du bist schrecklich.« Mit einem Kopfschütteln drehte sie sich wieder zu mir. »Du musst ein geduldiges Mädchen sein, wenn du die Fahrt hierher mit diesem Idioten überlebt hast.«
    Ich blinzelte, weil ich erst dachte, ich hätte mich verhört, dann entfuhr mir ein Lachen, als ich Cams Gesichtsausdruck sah. »So schlimm war es gar nicht.«
    »Oh.« Seine Mom sah über die Schulter zu Cam. »Und gut erzogen ist sie auch. Es ist okay. Ich weiß, dass mein Sohn… anstrengend sein kann. Und bitte, nenn mich Dani. Das tun alle.«
    Und damit umarmte sie mich.
    Und es war eine echte Umarmung – eine warme, herzliche Umarmung. Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, wann meine Mom mich zuletzt umarmt hatte. Starke Gefühle schnürten mir die Kehle zu, aber ich drängte sie zurück, bevor ich mich öffentlich zum Narren machen konnte.
    »Danke, dass ich kommen durfte«, sagte ich und war stolz, dass meine Stimme nicht brach.
    »Kein Problem. Wir haben gerne Besuch. Und jetzt komm, lass mich dir den Kerl vorstellen, der sich für meine bessere Hälfte hält.« Cams Mom legte einen Arm um meine Schultern und drückte mich noch einmal. »Und ich möchte mich jetzt schon im Voraus dafür entschuldigen, dass er dir Vorträge darüber halten wird, wie viele Achtender er dieses Wochenende jagen will.«
    Während Dani mich Richtung Diele führte, sah ich über die Schulter zu Cam zurück. Unsere Blicke trafen sich, und wieder machte mein Herz diesen kleinen Sprung. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und zauberte das Grübchen auf seine linke Wange.
    Cam zwinkerte mir zu.
    Und ich lächelte strahlend.

Kapitel 18
Von seinem Vater hatte Cam diese blauen Augen, seinen Sinn für Humor… und die Fähigkeit, die verwirrendsten Logikketten auf Erden zu konstruieren. Das machte Richard Hamilton wahrscheinlich zu einem so erfolgreichen Rechtsanwalt. Innerhalb weniger kurzer Stunden hatte er es fast geschafft, mich dazu zu bringen, zum ersten Mal in meinem Leben getrocknetes Hirschfleisch zu probieren.
    Fast.
    Hätte Cam mir nicht alle paar Minuten »Bambi« ins Ohr geflüstert, wäre ich schwach geworden. Aber ich konnte nicht Bambi essen, egal wie verlockend es in Mr Hamiltons Schilderung auch klang.
    Wir blieben in der weitläufigen Küche, an dem abgewetzten Eichentisch, der genau die richtige Größe für vier oder fünf Personen hatte, und tranken den Kaffee, den Cams Mutter gekocht hatte. Ich bekam tatsächlich Seitenstechen, weil ich so über Cam und seinen Vater lachen musste. Die beiden sahen sich unglaublich ähnlich. Lockige, verwuschelte Haare, leuchtend blaue Augen, in denen ständig der Schalk blitzte, und das seltene Talent, einem jedes Wort im Mund herumzudrehen.
    »Jetzt mal ehrlich, Dad, du beschämst dich selbst.«
    Sein Vater sah mich an und zog seine Augenbrauen auf eine Weise hoch, die mich unglaublich an Cam erinnerte. »Wirke ich beschämt, Avery?«
    Ich presste die Lippen

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