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Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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Cam.
    Auf eine Weise, wie ich noch nie einen Mann gewollt hatte; nicht mal geglaubt hatte, dazu fähig zu sein. Als Cam mich geküsst hatte, hatte ich gefühlt, was ich fühlen sollte. Gepaart mit ein wenig Panik, die immer noch im Hintergrund lauerte. Aber die Neugier war viel stärker als diese Angst. Genauso wie diese verwirrende Wärme, die ich jedes Mal in Cams Nähe empfand.
    Ich war mir vollkommen sicher, dass ich Cam noch mal küssen wollte. Ich wollte das mit ihm erleben, was ich gespürt hatte, nachdem er gegangen war. Küssen war nicht das Problem. Mit ihm nach Hause fahren war nicht das Problem.
    Aber ich wusste einfach nicht, wie viel ich geben konnte. Wie weit das – was auch immer da zwischen uns war – gehen konnte, bevor alte Ängste die Wärme zwischen uns erstickten.
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    Im Verlauf der nächsten Woche überredete ich mich Tausende Male, mit Cam nach Hause zu fahren, nur um mich dann selbst wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Selbst in dem Moment, als ich meine Tasche fürs Wochenende packte, schwankte ich noch hin und her. Erst als ich am Mittwochmorgen neben ihm in seinem Truck saß, wurde mir klar, dass ich es wirklich tat.
    »Bist du dir sicher, dass deine Eltern kein Problem damit haben?«
    Cam nickte. Ich hatte die Frage ja erst einhundertmal gestellt.
    Ich fing an, an meinem Daumennagel zu kauen. »Und du hast sie tatsächlich angerufen und gefragt, richtig?«
    Er musterte mich aus dem Augenwinkel. »Nein.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. »Cam!«
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »War nur ein Witz. Beruhig dich, Avery. Ich habe es ihnen an dem Tag erzählt, nachdem du Ja gesagt hattest. Sie wissen, dass du kommst, und sie freuen sich schon darauf, dich kennenzulernen.«
    Ich starrte ihn böse an, dann kaute ich weiter an meinem Daumennagel. »Das war nicht witzig.«
    Er lachte wieder. »Doch, war es.«
    »Idiot.«
    »Streber.«
    Ich starrte aus dem Beifahrerfenster. »Blöder Mistkerl.«
    »Oh.« Cam pfiff leise. »Das ist eine Kampfansage. Mach so weiter und ich drehe um.«
    Ich grinste, als wir auf die I -70 auffuhren. »Klingt nach einer tollen Idee.«
    »Du wärst verstört und in Tränen aufgelöst.« Es folgte eine Pause, dann streckte er die Hand aus und zog mir den Finger aus dem Mund. »Hör damit auf.«
    »Tut mir leid.« Ich sah ihn an. »Schlechte Angewohnheit.«
    »Absolut.« Er verschränkte seine Finger mit meinen, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Unsere Hände lagen auf meinem Oberschenkel, und ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte. »Meine Schwester kommt erst morgen früh nach Hause. Sie hat heute Abend einen Auftritt in Pittsburgh.«
    »Was für einen Auftritt?« Mein Blick huschte von unseren Händen zum Fenster und zurück.
    »Ich glaube, es ist eine Ballettaufführung.«
    Meine Aufmerksamkeit wurde zu einem guten Teil von dem Gewicht seiner Hand auf meiner gefesselt. »Tanzt sie am liebsten Ballett?«
    »Ich glaube, das und zeitgenössischen Tanz.«
    Im zeitgenössischen Tanz wurden eine Menge Ballettelemente verwendet, also leuchtete das ein. Irgendwann ließ Cam meine Hand wieder los, was gut war, weil ich förmlich spüren konnte, wie ich anfing zu schwitzen. Und das war einfach eklig. Die zweistündige Fahrt war viel zu schnell vorbei. Es schien, als seien gerade mal ein paar Minuten vergangen, als er die Interstate-Autobahn auch schon verließ und in eine kleine, hügelige Stadt fuhr, die anscheinend an einem Berghang erbaut worden war.
    Und Mann, hier war es wirklich bergig. Und in jedem Schaufenster hing eine Flagge der WVU . Auch auf den Veranden der kleinen Häuser hingen Universitätswimpel. Wir fuhren weiter durch die Stadt, dann auf Landstraßen, die aussahen, als seien sie erst vor Kurzem geteert worden.
    Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös gewesen war. In meinem Magen herrschte Aufruhr, als Cam langsamer fuhr und nach rechts auf eine kleine, von Eichen gesäumte Privatstraße abbog. Mein Mund war staubtrocken, als er um eine Kurve bog und ein großes, imposantes Herrenhaus in Sicht kam.
    Es ging nicht so sehr darum, dass das Haus riesig war. Es war groß – im Kolonialstil erbaut, mit weißen Säulen und drei Stockwerken. Aber es erinnerte mich so sehr an das Haus meiner Eltern. Von außen kalt und perfekt, und von innen wahrscheinlich genauso.
    Cam folgte der abschüssigen Einfahrt hinter das Haus, und ich konnte mir den gepflegten Rasen und den schön angelegten Garten genauer

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