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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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herumgeschleudert.
    Geschlagen, vernichtet.
    Und sie versucht, alles zu sehen. Alles. Mit den Augen und den Gedanken eines Kriminellen.
     
    Während des zweistündigen Traums sieht sie nicht, wie Carl auf und ab läuft, den Kopf in den Händen vergräbt. Sie sieht nicht, dass er entsetzt beobachtet, wie sie leblos seitlich vom Stuhl fällt und sich das Gesicht an der Kante des Kaffeewagens anschlägt.

06:01 Uhr
     
    Ihr Kopf hämmert.
    Sie fröstelt, friert.
    Ihr Gesicht liegt in einer Blutlache auf einem kalten Fliesenboden.
    Sie glaubt zwar, dass ihre Augen offen sind, aber es dauert lange, bis sie wieder sehen kann.
    Sie kann sich nicht bewegen.
    Ganz von ferne hört sie Carl rufen, ihren Namen, die Wachen.
    Carrie schreit.
    Um Janie herum ist alles schwarz wie die Nacht.

06:08 Uhr
     
    Janie wird auf eine Bahre gehoben. Sie konzentriert sich, versucht aufzuwachen. In ihrem Kopf hämmert es.
    Sie fahren sie in den Korridor der Polizeiwache.
    »Halt!«, krächzt sie.
    Räuspert sich und verlangt noch einmal: »Halt!«
    Zwei Sanitäter sehen sie an. Sie öffnet die Augen. Nur eines gehorcht. Aber sie kann Schatten sehen.
    »Es geht mir gut«, sagt sie und will sich aufsetzen. »Ich bekomme gelegentlich Anfälle. Aber es geht mir gut, sehen Sie?«
    Sie streckt die Hände vor, um zu zeigen, wie gut es ihr geht, und sieht da erst das Blut.
    Mit großen Augen versucht sie, klar zu sehen.
    Sie betastet ihr Gesicht. Blut tropft, ja strömt von ihrer Augenbraue auf ihre Wimpern.
    »Oh Scheiße«, murmelt sie. »Hören Sie, haben Sie nicht ein paar Pflaster? Im Ernst!«
    Die Sanitäter sehen erst sich an, dann sie.
    Sie versucht es auf eine andere Art. »Ich habe keine Versicherung, Leute. Ich kann mir das nicht leisten. Bitte!«
    Einer der beiden gerät ins Wanken. »Janie, nicht wahr? Hören Sie, Sie haben völlig verkrampft aufdem Boden gelegen. Steif. Bewusstlos. Sie haben sich den Kopf an der Ecke eines rostigen Metallwagens angeschlagen.«
    Janie redet auf sie ein: »Ich habe alle Tetanus-Impfungen. Hören Sie, ich habe ein Matheexamen in … bald jedenfalls, von dem meine Zukunft am College abhängt. Ich sage Ihnen, ich verweigere die Behandlung. Und jetzt lassen Sie mich hier runter!«
    Langsam treten die Sanitäter zurück, damit sie aufstehen kann. Sie schwingt ihre schweren, gefühllosen Beine über den Rand der Bahre, als Captain Komisky durch die Sicherheitskontrolle gerauscht kommt.
    »Was zum Teufel ist denn hier los?«, fragt sie gut gelaunt. »Oh, hallo. Kommen Sie oder gehen Sie?«
    Janie sieht sich auf der Bahre um, nimmt ein Stück Mull und versucht, die Quelle des Blutstroms zu finden. »Ich stehe jeden Moment auf«, murmelt sie.
    Holt tief Luft.
    Springt hinunter.
    Und landet wie eine alte Sportskanone bei den Olympischen Spielen.
    Captain beobachtet sie leicht amüsiert. Sie bietet Janie den Arm. »Kommen Sie, meine Liebe«, sagt sie. »Sieht aus, als seien Sie heute Nacht beschäftigt gewesen.« Sie winkt die Sanitäter fort, die blitzartig verschwinden.
    Janie lächelt dankbar und hält sich die Mullbinde ans Auge. Ihr Sweatshirt ist blutbefleckt. Sie hat dasGefühl, als trüge sie Zementschuhe und ihr Kopf erscheint ihr so groß wie ein Ballon.
    »Ich habe angerufen, als ich auf dem Weg hierher war, ich weiß Bescheid«, erklärt Captain, als die Sanitäter weg sind. »Sollten wir uns vielleicht in meinem Büro unterhalten?«
    »Ich … sicher. Ähm … wie spät ist es?« Janie hat ihre Uhr zu Hause vergessen und ist ohne aufgeschmissen.
    »Viertel nach sechs oder so«, erwidert Captain. »Ich könnte mir vorstellen, dass Mr Strumheller mittlerweile genug hat, oder?«
    Janie kann sich nur schwer konzentrieren. Sie sollte dringend etwas essen und lacht unsicher. »Das liegt ganz bei Ihnen, Sir«, murmelt sie.
    Dann fällt es ihr wieder ein.
    Carrie und Stu.
    »Captain«, bittet sie nervös, »ich bin vor ein paar Stunden hergekommen, um meine Freundin und ihren Freund auszulösen. Ich habe zwar die Kaution, aber ich werde erst nächsten Monat achtzehn. Könnten Sie vielleicht …«
    »Natürlich.«
    Erleichtert seufzt Janie. »Danke.«
    »Bevor wir da reingehen«, erinnert sie Captain, »denken Sie bitte daran, dass wir uns nicht kennen, klar?«
    »Ja, Sir«, sagt sie automatisch.
    »Gutes Mädchen. Holen wir Ihre Freunde.«

06:30 Uhr
     
    Carrie kommt aus der Arrestzelle gelaufen, als ob der Raum sich mit Giftgas füllen würde. Stu folgt ihr. Als Carrie Janie blutüberströmt sieht, bekommt

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