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Wald

Wald

Titel: Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Waechter
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sollen Sie doch mein Schloss anzünden! Ich werde hier im Keller ausharren und es geschehen lassen!«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag. Was wenn Ihr ganz alleine die feindlichen Herrlagerer in die Flucht schlagt?«
    Der Fürst sieht ihn ungläubig an. »Ich allein? Das sind vierzig Galerren!«
    »Ich weiß. Aber stellt Euch nur einmal vor, Ihr besiegt die Armee ohne einen Tropfen Blut zu vergießen und ohne, dass Ihr von einem einzigen Menschen Hilfe bekommt! Wir müssten natürlich abwarten, bis die Anderen angreifen und mit dem Morden beginnen, damit Eure Tat umso selbstloser und ehrenvoller wirkt. Meint Ihr nicht, wenn Ihr eine ganze Stadt vor dem Verderben rettet – das würde die Komtess beeindrucken?«
    »Erzähle Er weiter ---«

 
    Dritter Teil
    - Tod -

»Mitternacht«
     
    »Es ist eine gute Tat --- es ist eine gute Tat«, murmelt Envin beharrlich vor sich her.
    »Was ist eine gute Tat?«, erwidert Sidus mit stechendem Blick.
    »Dich von der Erde zu tilgen!«
    Envin zieht sein Schwert und hält es Sidus mit versteinerter Miene unter die Nase.
    Dieser lacht und schmatzt. Dann lässt Sidus die Fackel in seiner Hand fallen. Sie landet mit einem lauten Zischen in dem schmalen Bach, der durch das Gestein rinnt.
    Dunkelheit.
    Envin holt mit der Klinge aus, doch es ist zu spät. Sidus ist bereits zurückgewichen. Seine Schritte hallen durch Höhle und entfernen sich.
    Dieser Mistkerl, denkt Envin und tastet sich langsam durch die Finsternis. Sein Bruder hatte Zeit dieses Gewölbe zu erkunden, bevor er kam. Er hingegen hat Mühe sich zurechtzufinden.
    Envin stolpert, als er mit einem Fuß in dem Rinnsal landet. Sofort richtet er sich wieder auf. Er muss Sidus zu fassen bekommen.
     
    Auf der untersten Ebene der Stadt, direkt neben dem kleinen Tor, das zu den Hafenanlagen führt, befindet sich das Gasthaus Zum hinkenden Huhn. Die Dienstmagd mit den schwarzen Haaren kennt das Etablissement gut. Manchmal, wenn viele Schiffe im Hafen anlegen, kommt sie hierher um ein paar Groschen dazu zu verdienen, mit denen sie ihre gichtkranke Mutter und deren Bälger unterstützen kann.
    In einer der Kammern im ersten Stock hat die Magd gerade drei Seeleute auf einmal abgefertigt und sie von den Lasten ihre Libido, und den Münzen in ihren Geldbeuteln, befreit. Sie wickelt das Geld in einen Lederfetzen und klemmt diesen zwischen die Backen ihres Gesäßes. Dann streift sie ihr Kleid über und tritt auf den Flur. Sie muss sich beeilen. Die Tore des Schlosses werden um Mitternacht verriegelt. Wenn sie zu spät kommt, würde ihre Nebentätigkeit entdeckt. Doch solange sie gleich aufbricht, wird sie es schaffen, rechtzeitig zurückzukehren.
    Kurz vor der Treppe greift ein Mann die Magd am Arm und zieht sie ruppig an seinen stinkenden Körper. Sie erkennt ihn. Vorhin im Schankraum hat er sich als Kapitän der Flotte vorgestellt.
    »Wohin so hastig?«
    Seine Pranke greift nach ihrem Hintern, die Finger bohren sich durch den Stoff in ihre Haut. Sie stöhnt auf und schlägt seine Hand weg.
    »Du bist die Letzte, die ich noch nicht hatte in diesem Haus. Also los.« Er lässt von ihr ab und lässt die Hose herunter. Sein Glied baumelt schlaff und schrumplig zwischen seinen Beinen. Es ist verklebt mit einer schleimigen Schmiere.
    »Mach schon«, sagt er und packt das Genital mit zwei Fingern. Mit der anderen Hand packt er die Magd am Hinterkopf und drückt ihren Körper vor sich zu Boden.
    »Ich kann nicht. Ich --- ich muss um Mitternacht im Schloss sein.«
    »Aber, das muss ich doch auch. Nun beeil Dich schon ---«
    »Nein«, ruft sie, während er ihr Gesicht noch näher an seinen Unterkörper drückt. Als sie mit der Nasenspitze seinen Penis berührt, verzieht sie das Gesicht.
    Dann beißt sie zu.
    Als sie auf die Straße rennt, kann sie seine Schreie noch immer deutlich hören. Hinter der nächsten Hausecke versteckt sie sich und tastet nach den Münzen in ihrem Hintern.
    Sie atmet auf, nachdem sie kontrolliert hat, dass ihr Schatz an seinem Ort ist, und läuft weiter. Den Berg empor. Ein sanfter Nebelschleier legt sich über die engen Gassen der Stadt. Die Straßen sind menschenleer. Als die Dienstmagd hinter sich Schritte hört, zuckt sie zusammen. Nach ein paar Metern bleibt sie stehen. Die Bewegungen hinter ihr verstummen ebenfalls.
    Sie läuft weiter. Die unbekannte Person tut es ihr gleich. Die Magd verschränkt ihre Arme und reibt sich ihre Schultern. Was soll sie tun? Ob es einer der Seeleute ist? Vorsichtig dreht sie ihren

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