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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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landen wird.«
    »Und wenn nicht? Was gewinne ich dann?«, fragte ich. Sie zuckte mit den Achseln, und in dem Moment schwoll der Lärm der Menge an. Adam erklärte auf seine übliche großmäulige Art die Regeln.
    Ich versuchte, das Grinsen in meinem Gesicht zu bezähmen. »Wenn du gewinnst, verzichte ich einen Monat lang auf Sex.« Sie hob fragend die Brauen. »Aber wenn ich gewinne, musst du einen Monat lang bei mir wohnen bleiben.«
    »Wie? Das tue ich doch sowieso schon! Was für eine Art Wette soll das denn sein?«, rief sie über das Geschrei hinweg. Sie wusste also nicht Bescheid. Niemand hatte es ihr gesagt.
    »Sie haben heute die Boiler im Morgan repariert«, sagte ich lächelnd und zwinkerte ihr zu.
    Sie zeigte ein halbes Lächeln. »Um zu sehen, wie du dich zur Abwechslung mal in Abstinenz übst, ist mir jedes Risiko recht.«
    Ihre Antwort verschaffte mir einen Adrenalinstoß, wie ich ihn sonst nur während eines Kampfes kannte. Ich küsste sie auf die Wange und beließ meine Lippen nur ein wenig länger auf ihrer Haut, bevor ich reinging. Ich fühlte mich wie ein König. Dieser Scheißkerl würde mich auf keinen Fall auch nur berühren.
    Wie erwartet war es extrem eng, und das Gedränge und Gebrüll nahm noch zu, sobald wir den Raum betreten hatten. Ich deutete für Adam in Abbys Richtung, um ihm zu signalisieren, dass er auf sie achtgeben sollte. Er begriff sofort. Adam war ein geldgieriger Bastard, aber beim Circle auch so eine Art unantastbare Autorität. Wenn er auf sie aufpasste, brauchte ich mir keinerlei Sorgen zu machen. Er würde das schon deshalb machen, damit ich nicht abgelenkt wäre. Adam war zu allem fähig, sofern am Ende ein Haufen Kohle dabei rumkam.
    Als ich auf die Mitte, also den eigentlichen Circle, zuging, bildete sich eine Gasse; hinter mir schloss sich die Menge wieder. Brady stand unmittelbar vor mir, keuchend und zitternd, als habe er sich gerade mit Red Bull und Ähnlichem aufgeputscht.
    Normalerweise nahm ich diesen Blödsinn gar nicht ernst, sondern machte mir einen Spaß daraus, meine Gegner psychisch dranzukriegen, aber der heutige Kampf war wichtig, also setzte ich mein Pokerface auf.
    Adam ließ die Hupe ertönen. Ich sammelte mich, machte ein paar Schritte rückwärts und wartete darauf, dass Brady seinen ersten Fehler beging. Ich wich dem ersten Schlag aus, dann dem zweiten. Adam brüllte irgendwas im Hintergrund. Er war unzufrieden, doch damit hatte ich gerechnet. Adam hatte die Kämpfe gern unterhaltsam. Das war die beste Methode, um noch mehr Leute in die Kellergeschosse zu locken. Mehr Leute bedeuteten auch mehr Cash.
    Ich winkelte den Ellbogen an und ließ meine Faust beim ersten Schlag auf Bradys Nase krachen, hart und schnell. Bei einem normalen Kampf hätte ich mich ein bisschen zurückgehalten, aber diesmal wollte ich es rasch hinter mich bringen und den Rest des Abends mit Abby feiern.
    Ich traf Hoffman ein ums andere Mal, wich noch ein paar Hieben von ihm aus und passte auf, nicht nachlässig zu sein, damit er nicht doch noch einen Treffer landete und mir alles versaute. Brady mobilisierte seine letzten Reserven und ging wieder verstärkt auf mich los, aber da er keinen einzigen Treffer landete, war er bald am Ende. Jeder spielerische Schlag von Trenton hatte mein Reaktionsvermögen weitaus stärker trainiert als die Fäuste dieser Memme.
    Meine Geduld war aufgebraucht, also lotste ich Hoffman zu der Betonsäule in der Mitte des Raums. Davor blieb ich solange zögernd stehen, dass mein Gegner glaubte, mir einen vernichtenden Schlag ins Gesicht verpassen zu können. Als er seine ganze Wucht in diesen letzten Hieb legte, wich ich aus, sodass seine Faust gegen die Säule krachte. Bevor er wegtaumelte, sah ich noch das Erstaunen in Hoffmans Blick.
    Das war mein Signal. Ich attackierte sofort, und Hoffman ging mit einem dumpfen Knall zu Boden. Nach einer kurzen Stille explodierte das Publikum. Adam warf ein rotes Tuch auf Hoffmans Gesicht, und im nächsten Moment war ich von Menschen umringt.
    Normalerweise genoss ich diese Aufmerksamkeit und die Jubelschreie der Leute, die auf mich gesetzt hatten, aber diesmal war mir das ganze Getöse nur lästig. Ich versuchte, das Meer der Köpfe zu überblicken und Abby zu finden, aber als ich endlich an die Stelle schauen konnte, an der sie eigentlich hätte sein sollen, wurde mir ganz anders. Sie war verschwunden.
    Aus lächelnden wurden entsetzte Gesichter, als ich die Umstehenden wegstieß. »Lasst mich durch, verdammt!«,

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