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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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würde hier wieder weggehen und mehr Zeit mit Parker verbringen, mir eine Riesenangst einjagte, aber das konnte ich einfach nicht. Ich wollte den Moment nicht ruinieren.
    »Das ist unwichtig. Das Einzige, worüber ich mir Gedanken mache, bist du.«
    Sie schaute zu mir hoch und lächelte. »Ich komme mit deinen Wutanfällen schon zurecht.«
    Eine kleine Weile suchte ich ihr Gesicht mit meinen Augen ab, bis ein vages Lächeln sich auf meine Lippen stahl. »Ich weiß nicht, warum du es mit mir aushältst, und ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn du es nicht tätest.«
    Ihre Augen bewegten sich langsam von meinen Augen zu meinem Mund, und sie hielt den Atem an. Ich fühlte ein Brennen am ganzen Körper, und ich wusste nicht mehr, ob ich noch atmete. Ich näherte mich ihr auf weniger als einen Zentimeter, um zu sehen, ob sie protestierte, aber da klingelte mein verdammtes Telefon. Wir zuckten beide zurück.
    »Ja?«, meldete ich mich ungeduldig.
    »Mad Dog. Brady wird in neunzig Minuten im Jefferson sein.«
    »Hoffman? Meine Güte … okay. Das wird ein leicht verdienter Tausender. Jefferson?«
    »Jefferson«, wiederholte Adam. »Bist du dabei?«
    Ich sah Abby an und blinzelte ihr zu. »Wir kommen.« Ich legte auf, schob das Telefon wieder in meine Tasche und ergriff Abbys Hand. »Komm mit.«
    Ich ging mit ihr zurück ins Wohnzimmer. »Das war Adam«, sagte ich zu Shepley. »Brady Hoffman wird in neunzig Minuten im Jefferson sein.«

9. KAPITEL
    Wut
    Shepleys Miene veränderte sich. Sobald Adam anrief und den Termin eines Kampfes bekannt gab, war er vollkommen geschäftsmäßig unterwegs. Sofort begann er, in sein Telefon zu tippen und SMS an die Leute auf seiner Liste zu verschicken. Kaum war er in seinem Zimmer verschwunden, hob eine lächelnde America vielsagend die Augenbrauen.
    »Auf geht’s! Dann sollten wir uns mal besser ein wenig frisch machen!«
    Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, zog America Abby hinter sich her den Flur entlang. Dabei war der Wirbel ganz unnötig. Ich würde dem Kerl was aufs Maul geben, die Miete und Rechnungen der nächsten Monate verdienen, und danach ginge das Leben wieder seinen normalen Gang. Oder fast normal. Denn Abby würde ins Morgan zurückziehen, und ich müsste mich selbst wegsperren, um zu verhindern, dass ich Parker umlegte.
    America trieb Abby an, sich umzuziehen. Shepley war fertig mit Telefonieren und hatte schon die Schlüssel seines Charger in der Hand. Er schaute über die Schulter den Flur entlang und verdrehte die Augen.
    »Los, kommt!«, brüllte er.
    America kam auf den Flur gelaufen, allerdings nicht zu uns, sondern sie verschwand in Shepleys Zimmer. Der rollte noch mal mit den Augen, musste aber gleichzeitig lächeln.
    Kurze Zeit später stürmte America in einem grünen Minikleid aus Shepleys Zimmer. Abby erschien gleichzeitig in einer engen Jeans und einem gelben Top, das ihre Brüste bei jeder Bewegung hüpfen ließ.
    »Ach du Scheiße, nein. Willst du mich umbringen? Du musst was anderes anziehen, Täubchen.«
    »Wieso denn?« Sie sah an sich herunter. Aber die Jeans war nicht das Problem.
    »Sie sieht süß aus, Trav, also lass sie zufrieden!«, giftete America.
    Ich führte Abby den Flur hinunter. »Zieh dir ein T-Shirt an und irgendwelche Turnschuhe. Was Bequemes.«
    »Was?«, fragte sie und sah mich irritiert an. »Warum das denn?«
    Ich blieb vor der Tür meines Zimmers stehen. »Weil ich mir sonst mehr Sorgen darüber mache, wer dir in diesem Teil auf die Brüste starrt, als um Hoffman«, sagte ich. Das konnte man sexistisch finden, aber so war es nun mal. Ich würde mich nicht konzentrieren können, und ich hatte keine Lust, wegen Abbys Vorbau einen Kampf zu verlieren.
    »Ich dachte, dir wäre scheißegal, was irgendjemand denkt?«, fragte sie aufgebracht.
    Sie checkte es wirklich nicht. »Das ist hier ein ganz anderes Szenario, Täubchen.« Ich schaute auf ihren Busen, der in einem weißen Spitzen-BH so vorteilhaft zur Geltung kam. Auf einmal war ich versucht, den Kampf abzusagen und einfach nur Abbys Nähe zu suchen.
    Ich riss mich zusammen und suchte wieder ihren Blick. »Du kannst das zum Kampf nicht anziehen, also bitte … zieh doch … zieh doch einfach was anderes an.« Damit schob ich sie in mein Zimmer und sperrte mich selbst aus, bevor ich am Ende noch sagen würde, Scheiß drauf, und sie küsste.
    »Mann, Travis!«, rief sie mir noch durch die Tür zu. Dann hörte ich Geräusche, vermutlich von den Pumps, die sie durchs Zimmer

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