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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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konnten die kommenden vier Wochen dazu nutzen, jegliche Einwände, die sie haben mochte, zu zerstreuen.
    Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Aufgeregt und höllisch nervös dachte ich über die möglichen Folgen der bevorstehenden Unterhaltung nach. Noch bevor ich die Tür aufmachte, hörte ich einen Streit auf dem Flur.
    America sagte etwas in verzweifeltem Ton. Ich öffnete die Tür nur einen Spalt breit und lauschte.
    »Du hast es versprochen, Abby. Als ich gemeint habe, du sollst ihn nicht verurteilen, da wollte ich doch nicht, dass ihre beide eine Beziehung anfangt! Ich dachte, ihr wärt nur Freunde!«
    »Das sind wir doch auch«, stellte Abby klar.
    »Nein, das seid ihr nicht!«, fauchte Shepley.
    America versuchte, ihn zu beschwichtigen: »Baby, ich hab dir doch gesagt, das kommt alles in Ordnung.«
    »Warum förderst du das auch noch, Mare? Ich habe dir doch gesagt, wo es hinführt!«
    »Und ich habe dir gesagt, dass es so nicht kommen wird! Vertraust du mir nicht?«
    Shepley stampfte zurück in sein Zimmer.
    Nach einigen Sekunden Stille meinte America: »Ich krieg es einfach nicht in seinen Kopf, dass egal, ob du und Travis das hinbekommt, es keine Auswirkungen auf uns beide haben wird. Aber er hat da einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Er glaubt mir nicht.«
    Verdammt, Shepley. Das war nicht gerade die perfekte Überleitung. Ich öffnete die Tür gerade so weit, dass ich Abbys Gesicht sehen konnte.
    »Wovon redest du, Mare? Travis und ich sind nicht zusammen. Wir sind nur befreundet. Du hast ihn doch selbst gehört … er ist in dieser Hinsicht nicht an mir interessiert.«
    Verdammt. Das wurde ja von Minute zu Minute schlimmer.
    »Hast du ihn das sagen gehört?«
    »Na ja, schon.«
    »Und das glaubst du ihm?«
    Abby zuckte mit den Schultern. »Das spielt doch keine Rolle. Es wird nie passieren. Er hat mir gesagt, dass er mich sowieso nicht so sieht. Außerdem ist er der totale Bindungsphobiker. Ich hätte Mühe, hier ein Mädchen außer dir aufzutreiben, mit dem er noch nicht geschlafen hat, und außerdem komme ich mit seinen Launen schlecht zurecht. Ich kann einfach nicht glauben, dass Shep etwas anderes denkt.«
    Jede Spur von Hoffnung, die ich gehegt hatte, löste sich bei ihren Worten in nichts auf. Die Enttäuschung war niederschmetternd. Ein paar Sekunden lang fühlte sich der Schmerz unerträglich an, bis ich mich von meinem Zorn fortreißen ließ. Wut war immer leichter zu handeln.
    »Weil er Travis nicht nur genau kennt … er hat auch mit ihm gesprochen, Abby.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mare?«, rief Shepley aus seinem Zimmer.
    America seufzte. »Du bist meine beste Freundin. Ich glaube, manchmal kenne ich dich besser als du dich selbst. Ich sehe euch beide doch zusammen, und der einzige Unterschied zwischen mir und Shep und dir und Travis ist, dass wir miteinander Sex haben. Aber sonst? Kein Unterschied.«
    »Da gibt es einen riesengroßen Unterschied. Bringt Shep jeden Abend andere Mädchen mit nach Hause? Gehst du auf die Party morgen Abend, um sie mit einem Typen zu verbringen, der echtes Datingpotenzial hat? Weißt du, ich kann mit Travis gar keine Beziehung anfangen, Mare. Ich weiß gar nicht, warum wir das überhaupt diskutieren.«
    »Ich bilde mir doch keine Sachen ein, Abby. Im letzten Monat hast du fast jede Minute mit ihm verbracht. Gib es zu, du empfindest etwas für ihn.«
    Ich ertrug es nicht, auch nur ein Wort mehr zu hören. »Lass es, Mare«, sagte ich.
    Beide Mädchen zuckten erschrocken zusammen, als sie mich hörten. Abbys Blick begegnete meinem. Sie schien weder verlegen noch wirkte es, als täte ihr irgendwas leid. Das kotzte mich nur noch mehr an. Ich hatte meinen Kopf aus der Deckung gehoben, und sie hatte mir die Kehle aufgeschlitzt.
    Bevor ich etwas Niederträchtiges gesagt hätte, verzog ich mich lieber in mein Zimmer. Hinsetzen half nicht. Auch nicht Stehen, Herumgehen oder Liegestützen. Ich hatte das Gefühl, die Wände kämen immer näher. Der Zorn kochte in mir wie eine instabile Chemikalie, die jeden Moment explodieren konnte.
    Die Wohnung zu verlassen, war meine einzige Option. Um wieder einen klaren Kopf zu kriegen und zu versuchen, mich mit ein paar Shots zu entspannen. Das Red . Ich konnte ins Red . Cami arbeitete heute an der Bar. Sie konnte mir sagen, was ich jetzt tun sollte. Sie verstand es immer, mich mit Worten zu besänftigen. Aus dem gleichen Grund mochte auch Trenton sie. Sie war die älteste Schwester von drei

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