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Walkueren

Walkueren

Titel: Walkueren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Þráinn Bertelsson
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– REICHE SOZIALHILFEEMPFÄNGER – DER KÖNIG IST GESTÜRZT – JAGUAR ALS ZWEITWAGEN FÜR DIE GATTIN sowie eine Überschrift, die wissenschaftlich wirkte und auf einen Artikel auf Seite 48 im Innenteil verwies: KALORIEN VERBRENNEN MIT KAMASUTRA – ABNEHMEN UND FIT BLEIBEN IM BETT!
    »Falls du darauf hinauswillst, dass sich der Mann wegen einer Schlagzeile in diesem Klatschblättchen an Freyja rächen wollte, dann finde ich das etwas fragwürdig. Wenn irgendjemand diesen Quatsch ernst nehmen würde, wäre doch schon längst die gesamte Journalistenmischpoke ausgerottet«, sagte Randver. »Obwohl es natürlich gut möglich ist, dass Guttormur so eifersüchtig war, dass er seine Exfrau gehasst hat. Und er hegte bestimmt keine freundlichen Gefühle für Freyja Hilmarsdóttir.«
    »Geschieden, eifersüchtig, alkoholabhängig«, sagte Víkingur. »Zu allem bereit. Aber diese Liste, die Liste der Gerechtigkeit, ist trotzdem ein bisschen merkwürdig.«
    »Natürlich ist sie merkwürdig«, entgegnete Randver. »Der Mann war offenbar nicht ganz richtig im Kopf.«
    »Werfen wir noch mal einen Blick darauf«, schlug Víkingur vor.
     
    Freyja Hílmarsdóttír = Víper = Giftschlange = Satan
    Gottes Gerechtigkeit zeigt sich in seinem Werk
    die Frau ist Satan
    Buchverlag Altúnga = Höllenfeuer
    das Abendblatt – kleine Teufel Teítur Jónsson und Tómas Davidsson
    Stefán Hauksson – der große Dieb
    UND!!!
    Sígrún Freysdóttír – am Tag des Gerichts werden dich die Flammen der Hölle einschließen!!!!!!
     
    »Als er das geschrieben hat, war Guttormur anscheinend der Meinung, Freyja Hilmarsdóttir sei eine Viper. Von der Viper kommt er auf die Giftschlange im Garten Eden, und dann ist auch schon der Teufel persönlich zur Stelle. Freyja ist eine Schlange, der Teufel ist eine Schlange, und somit ist Freyja der Teufel. Das ist perfekte Logik. Und weil Freyja der Teufel ist und weil sie eine Frau ist, muss der Teufel eine Frau sein.«
    »Aber das ist doch nur fair«, warf Randver ein. »Soweit ich weiß, wurde auch schon bewiesen, dass Gott eine Frau ist.«
    »Gottes Wege sind unergründlich«, entgegnete Víkingur. »Ich glaube, wir sollten uns darauf konzentrieren, welchen Handel dieser Guttormur mit dem Teufel in Gestalt von Freyja Hilmarsdóttir treiben wollte. Und wo ist eigentlich Sigrún Freysdóttir? Wenn sie die Exfrau des Mannes ist, wo hält sie sich dann auf?«
    »Das finden wir noch heraus«, antwortete Randver. »Keine Frage. Problematisch ist nur, dass die Kripo so wenig Personal hat, dass wir gerade mal das Tagesgeschäft geregelt kriegen: Einbrüche, Überfälle, Körperverletzungen. Wenn ein Mord stattfindet, für dessen Aufklärung man länger als einen halben Tag braucht, kommen wir in Schwierigkeiten. Wir schaffen einfach nicht mehr. Unsere Leute können nichts dafür, wenn sich die Sachen hinziehen. Und du kannst auch nichts dafür. So ist es nun mal.«
    »Man findet immer für alles eine Entschuldigung«, sagte Víkingur. »Mit einer besseren Führung würde man ein besseres Ergebnis erzielen.«
    »Ich hab nicht um eine Führungsposition gebeten«, erwiderte Randver. »Und falls du über dich selbst sprichst – du hast nun mal keinen Einfluss darauf, wann dieser Sveinbjörn beschließt, die Ermittlungen nicht länger zu behindern und uns zu sagen, was er mit seiner Frau gemacht hat. Es lag nie in deiner Macht, zu entscheiden, wann Freyja umgebracht wird, und genauso wenig hättest du den Zeitpunkt hinauszögern können, wann dieser arme Kerl den Buchverlag und sich selbst in Brand steckt – bis es der Polizei besser in den Kram gepasst hätte. Es kommt nun mal selten ein Unglück allein, und das hat weder mit mir noch mit dir etwas zu tun.«
    »Bitte versteh mich nicht falsch«, bat Víkingur. »Ich wollte dich für nichts verantwortlich machen.«
    Randver redete weiter, ohne Víkingur anzuschauen.
    »Übrigens«, sagte er, »wollte ich dich schon lange mal fragen, ob alles in Ordnung ist?«
    »Alles in Ordnung? Wie meinst du das?«
    »Ich meine bei dir, so allgemein. Ich hatte in der letzten Zeit den Eindruck, dass du nicht ganz du selbst bist.«
    »Inwiefern?«
    »Also«, sagte Randver. »Ich weiß sehr gut, dass dir meine Behäbigkeit schon immer auf die Nerven gegangen ist.«
    »So ein Quatsch«, protestierte Víkingur. »Du bist mir nie auf die Nerven gegangen.«
    »Nein, vielleicht nicht ich persönlich, aber du fandest mich manchmal schon ein bisschen langsam und träge. Und ich muss

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