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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Wallander. »Erst du. Was ist mit Sofia?«
    »Sie rief vor etwa einer Stunde an«, berichtete Sten Widén und zog eine Grimasse. »Erst habe ich nicht verstanden, was sie sagte. Sie war völlig aufgelöst.«
    |344| »Von wo rief sie an?«
    »Von ihrer Wohnung im Stall.«
    »Verdammt!«
    »Fluchen hilft nicht«, brummte Sten Widén und kratzte sich die Bartstoppeln. »Wenn ich sie richtig verstanden habe, war sie ausgeritten. Plötzlich lag eine Puppe auf dem Weg. Hat sie dir von den menschengroßen Puppen erzählt?«
    »Hat sie. Und weiter?«
    »Das Pferd scheute und blieb stehen. Sofia sprang ab, um die Puppe wegzuräumen. Aber es war keine Puppe!«
    »Gott«, sagte Wallander.
    »Du scheinst nicht besonders überrascht.«
    »Ich erkläre es dir später, erzähl weiter.«
    »Ein Mann lag da, blutüberströmt.«
    »War er tot?«
    »Danach habe ich sie gar nicht gefragt. Ich nehme es aber an.«
    »Was geschah dann?«
    »Sie ritt davon und rief mich an.«
    »Was hast du ihr geraten zu tun?«
    »Ich weiß nicht, ob es richtig war, aber ich sagte, sie solle erst einmal gar nichts unternehmen.«
    »Gut«, sagte Wallander. »Das war genau richtig.«
    Sten Widén entschuldigte sich und ging zur Toilette. Wallander hörte das schwache Klirren einer Flasche. Als sie wieder beide am Küchentisch saßen, erzählte Wallander von Kurt Ström.
    »Du glaubst also, daß er dort auf dem Weg gelegen hat?« fragte Sten Widén, als Wallander fertig war.
    »Ich befürchte es.«
    Sten Widén wurde plötzlich wütend. Er wischte mit den Armen über den Tisch, wobei der Brief aus Riga zu Boden fiel.
    »Unglaublich, was in diesem Schloß geschieht. Ich will nicht, daß Sofia nur eine Minute länger dort bleibt. Die Polizei sollte Großalarm geben und endlich eingreifen!«
    »Genau das werden wir auch tun«, sagte Wallander entschlossen und stand auf.
    |345| »Ich fahre nach Hause. Ruf mich bitte sofort an, wenn du Sofia da rausgeholt hast«, sagte Sten Widén.
    »Nein«, sagte Wallander. »Du bleibst hier, du hast getrunken. So lasse ich dich nicht auf die Straße. Du kannst hier schlafen.«
    Sten Widén starrte den Freund verständnislos an. »Behauptest du, daß ich besoffen bin?« knurrte er.
    »Nicht besoffen, aber angetrunken. Ich möchte nicht, daß dir etwas passiert.«
    Sten Widéns Autoschlüssel lag auf dem Tisch. Wallander nahm ihn und steckte ihn in die Tasche. »Aus Sicherheitsgründen. Damit du es dir nicht anders überlegst, wenn ich weg bin.«
    »Du bist wohl verrückt«, sagte Sten Widén wütend. »Ich bin nicht blau!«
    »Darüber diskutieren wir, wenn ich zurückkomme. Jetzt muß ich los.«
    »Kurt Ström ist mir egal«, sagte Sten Widén. »Nur ihr darf nichts passieren.«
    »Ich nehme an, daß du mit ihr schläfst   …«
    »Ja, aber was hat das damit zu tun?«
    »Es geht mich ja auch nichts an.«
    »Genau.«
    Wallander kramte seine bisher unbenutzten Sportschuhe aus dem Schrank. Schon oft hatte er sich vorgenommen zu joggen, aber es war nie etwas daraus geworden. Er zog einen dicken Pullover an, setzte eine Mütze auf und ging zur Tür.
    »Du mußt selbst wissen, was du tust«, sagte er, als er sah, daß Sten Widén die Whiskyflasche offen auf den Tisch gestellt hatte.
    »Kümmere dich um Sofia und nicht um mich.«
    Wallander knallte die Wohnungstür hinter sich zu. Dann stand er im dunklen Treppenhaus und überlegte, was er tun sollte. Wenn Kurt Ström tot war, gab es kaum noch eine Chance. Er mußte wieder an die Ereignisse des vergangenen Jahres denken, an den Tod, der draußen im Nebel lauerte. Die Männer auf Schloß Farnholm waren gefährlich, ob sie nun lächelten |346| wie Alfred Harderberg oder sich im Schatten versteckten wie Tolpin und Obadia.
    Ich muß Sofia da rausholen, beschloß er. Ich rufe Björk an und fordere einen Großeinsatz. Wenn nötig, wird jeder Polizist in Schonen daran teilnehmen.
    Er machte die Treppenbeleuchtung an und lief hinunter auf die Straße. Als er im Wagen saß, wählte er Björks Nummer. Doch als sich Björk meldete, unterbrach er die Verbindung.
    Ich muß die Sache selbst in Ordnung bringen, dachte er. Es wäre entsetzlich, wenn auch noch Kollegen dabei draufgingen.
    Er fuhr zum Polizeigebäude und holte seine Dienstwaffe und eine Taschenlampe. In Svedbergs Büro knipste er das Licht an und suchte nach der Karte der Umgebung von Schloß Farnholm. Als er sie gefunden hatte, faltete er sie und steckte sie ein. Viertel vor acht verließ er das Gebäude, fuhr den Malmöväg hinauf

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