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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Muster erkennen ließen, wenn auch undeutlich und mit vielen noch dunklen Punkten.
    Aber eine Schlußfolgerung war möglich, ja unausweichlich, mitten in der Verwirrung, und sie war schrecklich: Jemand glaubte, daß er etwas wüßte, was er nicht wissen sollte. Er war überzeugt, daß derjenige, der den Sprengsatz im Tank angebracht hatte, nicht darauf aus war, Ann-Britt Höglund zu töten. Bisher wußte er über die Personen im Schatten nur eines – Menschenleben spielten für sie nicht die geringste Rolle.
    Wallander verzweifelte fast bei dem Gedanken, daß diese Menschen, die sich in dunkelblauen oder weißen Autos mit falschen Nummernschildern versteckten, die Situation offenbar falsch einschätzten. Er hätte aus ehrlicher Überzeugung öffentlich erklären können, daß das Ganze ein Irrtum war, daß er keine Ahnung hatte, was sich hinter dem Mord an den beiden Anwälten, der Mine in Frau Dunérs Garten und dem Selbstmord des Revisors Lars Borman, falls es denn ein Selbstmord war, verbarg.
    Er wußte nichts. Während der Peugeot immer noch brannte und Nyberg mit Ann-Britt Höglund den nächtlichen Verkehr umleitete und nach Feuerwehr und Polizei telefonierte, stand er weiter reglos auf der Straße und hing seinen Gedanken nach. Ihm wurde klar, daß es für die gefährliche Vermutung, er könne etwas wissen, nur einen Anhaltspunkt gab – Sten Torstenssons Besuch in Skagen. Die Ansichtskarte aus Finnland hatte nicht ausgereicht. Sie waren ihm nach Jütland gefolgt. Sie |154| hatten sich im Nebel zwischen den Dünen versteckt. Sie waren in der Nähe des Kunstmuseums gewesen, als er dort mit Sten Torstensson Kaffee getrunken hatte. Sie waren nie in Hörnähe gewesen, denn sonst hätten sie mitbekommen, daß Wallander nichts wissen konnte, weil auch Sten Torstensson nichts gewußt, sondern alles nur geahnt hatte. Aber sie wollten nichts riskieren. Deshalb brannte jetzt sein alter Peugeot am Straßenrand, deshalb hatte der Hund so lange gebellt, als sie drinnen bei Herrn und Frau Forsdahl waren.
    Quälende Stille, dachte er. Hier stehe ich, und es gibt noch eine Schlußfolgerung, vielleicht die allerwichtigste. Denn sie bedeutet, daß wir in dieser katastrophalen Ermittlung doch einen Durchbruch erreicht haben, eine Stelle, auf die wir uns konzentrieren, an der wir ansetzen können. Hier verbirgt sich vielleicht nicht gerade der Stein der Weisen, aber wohl etwas anderes, was wir finden müssen.
    Die Chronologie stimmte, dachte er. Das Ganze beginnt auf dem Lehmacker, auf dem Gustaf Torstensson vor fast einem Monat starb. Alles andere, einschließlich der Hinrichtung des Sohnes, muß in Abhängigkeit von dem betrachtet werden, was an jenem Abend auf der Rückfahrt von Schloß Farnholm geschah. Das wissen wir nun, danach müssen wir unseren Kurs bestimmen.
    Er beugte sich hinunter und hob sein Telefon auf. Der Notruf der Malmöer Polizei leuchtete ihm entgegen. Er stellte fest, daß der Apparat noch funktionierte, und schaltete ihn ab.
    Inzwischen war die Feuerwehr angerückt. Wallander beobachtete, wie sie das brennende Auto löschten, in weißen Schaum hüllten. Nyberg stand plötzlich neben ihm. Wallander sah die Schweißperlen in seinem verstörten Gesicht.
    »Das war knapp«, sagte Nyberg.
    »Aber nicht knapp genug.«
    Nyberg sah ihn fragend an.
    Ein leitender Beamter aus Malmö kam auf sie zu. Wallander kannte ihn von früher, konnte sich jedoch nicht an den Namen erinnern. »Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es dein Auto, das da brennt«, sagte der Polizist aus Malmö. »Es hieß, |155| du wärst aus dem Dienst geschieden. Jetzt bist du wieder da, und dein Wagen brennt.«
    Wallander war für einen Moment unsicher, ob es der Kollege vielleicht ironisch meinte. Aber es war wohl eine ganz natürliche Reaktion.
    Wallander wollte unnötige Aufregung vermeiden. »Ich war mit einer Kollegin auf dem Heimweg.«
    »Ann-Britt Höglund«, sagte der Mann aus Malmö, »sie hat mich an dich verwiesen.«
    Gut, dachte Wallander. Je weniger Personen reden, um so leichter läßt sich das Ganze unter Kontrolle halten. Sie lernt schnell.
    »Ich hatte das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Ich bremste, und wir stiegen aus. Ich rief Nyberg an. Dann explodierte das Auto.«
    Der Polizist aus Malmö sah ihn skeptisch an. »Ich nehme an, daß das die offizielle Version ist.«
    »Der Wagen muß natürlich untersucht werden. Aber es ist niemand zu Schaden gekommen. Bis auf weiteres mußt du schreiben, was ich gesagt habe. Ich werde

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