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Wallander 07 - Mittsommermord

Wallander 07 - Mittsommermord

Titel: Wallander 07 - Mittsommermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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uns.«
    »Dies darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen«, sagte Thurnberg. »Sonst kann es Ärger geben.«
    Albinsson versprach es und verließ dann den Raum. Wallander |543| ging auf die Toilette. Dann begann er, über Svedbergs Teleskop nachzudenken. Wer hatte es in Björklunds Schuppen gestellt? Und warum? Er ging zurück in den Sitzungsraum.
    »Weiß jemand, wo Nyberg ist?«
    »Er sitzt in Hanssons Zimmer und telefoniert.«
    »Wenn Martinsson anruft, bin ich dort.«
    Wallander ging zu Hanssons Zimmer. Nyberg saß mit dem Hörer am Ohr da und schrieb auf einen Block. Er schaute auf, als Wallander hereinkam. Wallander hörte, daß er mit dem Kriminaltechnischen Labor in Linköping sprach. Das Gespräch war beendet.
    »Wir bekommen im Lauf des Tages Bescheid«, sagte Nyberg. »Ob es sich in allen Fällen um Larstams Daumen handelt.«
    »Es muß einfach so sein«, sagte Wallander. »Wir brauchen keine Antwort. Wir brauchen eine Bekräftigung.«
    »Und was wäre, wenn wir für einen Augenblick annähmen, daß es
nicht
Larstams Finger sind?«
    »Dann trete ich als Fahndungsleiter zurück.«
    Nyberg grübelte über Wallanders Äußerung nach. Er hatte sich auf Hanssons Stuhl gesetzt.
    »Das Teleskop«, sagte Wallander. »Warum stand es bei Björklund? Wer hat es dahin gestellt?«
    »Kann es denn jemand anderes sein als Larstam?«
    »Aber warum?«
    »Vielleicht, um Verwirrung zu stiften. Uns durcheinanderzubringen. Ein Versuch, Svedbergs Cousin die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »Larstam muß an fast alles gedacht haben.«
    »Wenn er nicht an alles gedacht hat, werden wir über kurz oder lang die Lücke finden. Und dann haben wir ihn.«
    »Wir müßten seine Fingerabdrücke also auch auf dem Teleskop finden?«
    »Falls er sie nicht weggewischt hat.«
    Das Telefon klingelte. Wallander schnappte den Hörer. Es war noch einmal Martinsson. »Du hattest recht.«
    Wallander stand so ungestüm auf, daß der Stuhl umfiel. »Was hast du gefunden?«
    »Einen Bootsplatz auf den Namen Isa Edengren. Ich habe außerdem |544| den Vertrag gesehen. Wenn es wirklich Larstam ist, der ihre Unterschrift gefälscht hat, dann hat er das sehr geschickt gemacht. Ich erinnere mich noch an ihre Schrift. Ich habe mit dem Mann gesprochen, der den Vertrag angenommen hat. Er sagte, es sei eine Frau bei ihm gewesen.«
    »Dunkelhaarig?«
    »Genau. Louise.«
    »Aber das konnte der Bootsclub nicht wissen.«
    »Sie hat außerdem gesagt, daß hauptsächlich ihr Bruder das Boot nutzen würde.«
    »Larstam ist nicht blöd«, sagte Wallander.
    »Es ist ein alter Holzkutter«, fuhr Martinsson fort. »Er ist ausgebaut und hat also Schlafplätze an Bord. Auf der einen Seite liegt ein Segelboot gleich daneben. Die andere Seite ist frei.«
    »Ich komme runter«, sagte Wallander. »Haltet euch von dem Steg fern. Habt ihr übrigens daran gedacht, mal über die Schulter zu schauen? Für den Fall, daß er auf dem Weg ist. Ich glaube, wir können davon ausgehen, daß er jetzt sehr vorsichtig ist. Bevor er sich seinem Boot nähert, hält er bestimmt den Hafen eine Weile unter Beobachtung.«
    »Daran haben wir bestimmt weniger gedacht, als wir es hätten tun sollen.«
    Wallander beendete das Gespräch und erklärte Nyberg rasch, worum es ging. Dann kehrte er zum Sitzungsraum zurück. Ann-Britt Höglund sollte zusammen mit Thurnberg einen Einsatz vorbereiten, wenn es aktuell würde.
    »Was tust du, wenn er an Bord ist?« fragte sie.
    Wallander schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich muß erst wissen, wie es dort aussieht.«
     
    Es war ein Uhr geworden, als Wallander zum Kleinboothafen hinunterkam. Es war warm, und aus Südwest wehte eine schwache Brise.
    Wallander hatte daran gedacht, ein Fernglas mitzunehmen. Aus der Distanz konnten sie das Boot betrachten.
    »Es macht auf mich den Eindruck, als sei niemand an Bord«, sagte Martinsson.
    |545| »Sind Menschen auf dem Segelboot links davon?« fragte Wallander.
    »Das ist leer.«
    Wallander ließ das Glas über die Boote wandern. In vielen Cockpits saßen Menschen.
    »Wir können hier im Hafen keine Schießerei riskieren«, sagte Martinsson. »Und wir können auch kaum alle Menschen aus dem Hafen scheuchen.«
    »Wir können aber auch nicht warten«, sagte Wallander. »Wir müssen wissen, ob er an Bord ist oder nicht. Wenn er da ist, müssen wir ihn festnehmen. Wenn er nicht da ist, wissen wir auf jeden Fall das.«
    »Sollen wir anfangen abzusperren?«
    »Nein. Ich gehe an Bord.«
    Martinsson zuckte

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