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Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Titel: Wallander 09 - Der Feind im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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hatte in den Medien für viel Wirbel gesorgt. Berglund meinte, es könne sich um eine Auftragsarbeit für ausländische Interessenten handeln. Olof Hansson hatte sein Haus zwar mit einer aufwendigen Alarmanlage gesichert, doch sie war längst nicht vergleichbar mit dem, was man auf dem Kontinent finden konnte. Es konnte also für gerissene Waffendiebe einfacher sein, in Hanssons Haus einzubrechen als in ein Ziel im Ausland. Berglund versprach, sich zu melden, fallser etwas erfuhr. Und tatsächlich rief er Wallander am Tag vor Heiligabend an und gab ihm den Hinweis, dass es sich um eine aus Schweden und angeheuerten Polen zusammengesetzte Bande handeln könne.
    An Heiligabend starb Olof Hansson. Damit wurde aus einem Fall von schwerem Raub und Körperverletzung ein Mordfall. Zwei Polizistinnen, Ann-Louise Edenman aus Lund und Kristina Magnusson, die, wie Wallander, von Malmö nach Ystad gezogen war, bearbeiteten den Fall. Wallander hatte die Leitung der Ermittlungen übernommen. Manchmal erinnerte er sich daran, wie es gewesen war, als der erfahrene Kommissar Rydberg sein nächster Vorgesetzter war. Es war in seiner Anfangszeit in Ystad. Dann war Rydberg an Krebs erkrankt und gestorben. Wallander hatte ihn in all den Jahren vermisst, es hatte Perioden gegeben, da dachte er täglich an ihn. Wenn er in einer schwierigen Ermittlung steckte, kam es immer noch vor, dass Wallander mit einer Blume einen Spaziergang zu Rydbergs Grab machte. Vor dem einfachen flachen Stein überlegte er, was Rydberg getan hätte. Und er fragte sich, ob Ann-Louise Edenman oder Kristina Magnusson sich irgendwann in der Zukunft einmal vorstellen würden, was Wallander in ihrer Situation getan hätte.
    Er wusste es nicht, und wollte es eigentlich auch nicht wissen.
     
    Am zwölften Januar veränderte sich Wallanders Leben auf einen Schlag. Zunächst erzielten sie einen Durchbruch in der Ermittlung. Kristina Magnusson kam hereingestürmt, als Wallander in seinem Zimmer saß und Berichte über Waffendiebstähle durchlas, die das Reichskriminalamt geschickt hatte. Wallander sah ihr an, dass etwas passiert war. Er erkannte sich selbst in ihr. Es kam noch immer vor, dass er mit wichtigen Neuigkeiten in die Zimmer seiner Kollegen stürmte.
    »Hanna Hansson hat angefangen zu sprechen«, sagte Kristina. »Sie beginnt, sich zu erinnern.«
    »Was sagt sie?«
    »Dass sie zumindest zwei der Männer kannte.«
    »Sie waren doch maskiert.«
    »Sie sagt, sie habe sie an den Stimmen erkannt. Die Männer wären schon einmal im Laden gewesen.«
    »Unmaskiert?«
    Kristina Magnusson nickte. Wallander wusste sofort, was das bedeuten konnte.
    »Sie sind also auf alten Überwachungsfilmen?«
    »Das ist nicht ausgeschlossen.«
    »Bist du sicher, dass sie sich nicht irrt?«
    »Sie schien klar im Kopf zu sein. Und sehr bestimmt.«
    »Weiß sie schon, dass ihr Mann tot ist?«
    »Nein. Ihre beiden Töchter sind im Krankenhaus, aber die Ärzte haben sie gebeten, sie noch zu schonen.«
    Wallander schüttelte zweifelnd den Kopf. »Wenn sie klar im Kopf ist, wie du sagst, dann weiß sie es schon. Sie sieht es in den Augen ihrer Töchter.«
    »Du meinst also, dass wir es ihr auch sagen können?«
    Wallander stand auf. »Ich meine nur, dass wir uns nichts vormachen lassen sollen. Sie begreift, dass ihr Mann tot ist. Wie lange waren sie verheiratet? Siebenundvierzig Jahre? Jetzt rufen wir unsere Leute zusammen und gehen die Filme aus diesen Kameras durch.«
    Als Wallander einige Schritte hinter Kristina Magnusson, die er insgeheim gern von hinten betrachtete, auf den Korridor trat, klingelte das Telefon in seinem Zimmer. Er überlegte kurz, ob er es klingeln lassen sollte, machte dann aber kehrt. Es war Linda. Sie hatte ein paar Tage frei, nachdem sie Silvester Dienst gehabt hatte. Der Jahreswechsel war in Ystad mit zahlreichen Familienstreitigkeiten und Körperverletzungen außergewöhnlich unruhig verlaufen.
    »Hast du Zeit?«
    »Eigentlich nicht. Wir können vielleicht zwei der Waffendiebe identifizieren.«
    »Wir müssen uns treffen.«
    Sie klang angespannt. Wallander war sogleich besorgt, wie immer, wenn er fürchtete, ihr könnte etwas passiert sein.
    »Ist es etwas Ernstes?«
    »Nein, gar nicht.«
    »Wir können uns um ein Uhr treffen.«
    »Mossby Strand?«
    Wallander hielt es für einen Witz. »Soll ich Badezeug mitbringen?«
    »Ich meine es ernst. Am Strand von Mossby. Aber kein Bad.«
    »Was sollen wir da draußen bei Kälte und Sturm?«
    »Ich bin um ein Uhr da.«
    Sie

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