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Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Titel: Wallander 10 - Wallanders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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abbezahlen?«
    »Zwei Jahre. Dann wären alle zwanzig Bände bezahlt.«
    Hier stimmt etwas nicht, dachte Wallander. Ein Mann, der die Absicht hat, Selbstmord zu begehen, unterschreibt kaum einen Kaufvertag, der sich über zwei Jahre erstreckt.
    »Was für einen Eindruck hatten Sie von Hålén?« fragte Wallander.
    »Ich verstehe nicht richtig, was Sie meinen.«
    »Wie war er? Ruhig? Froh? Wirkte er bedrückt?«
    »Er hat nicht viel gesagt, aber er interessierte sich wirklich für das Nachschlagewerk. Da bin ich mir sicher.«
    Wallander hatte im Moment nichts mehr zu fragen. Auf der |34| Fensterbank lag ein Bleistift. Er suchte in seiner Tasche nach einem Stück Papier. Das einzige, was er fand, war seine Einkaufsliste.
    »Wir werden wahrscheinlich nicht wieder von uns hören lassen«, sagte er. »Aber ich hätte trotzdem gern Ihre Telefonnummer.«
    »Hålén kam mir vollkommen gesund vor«, sagte Holmberg, während er seine Telefonnummer auf die Rückseite von Wallanders Einkaufsliste schrieb. »Was ist eigentlich passiert? Und was geschieht nun mit dem Vertrag?«
    »Sofern er keine Verwandten hat, die die Bestellung übernehmen, werden Sie Ihr Geld kaum bekommen.«
    Wallander stand auf, als Zeichen, daß das Gespräch vorüber war. Holmberg blieb mit seiner Aktentasche stehen.
    »Vielleicht kann ich Sie für ein Nachschlagewerk interessieren, Herr Kriminalbeamter?«
    »Kriminalassistent«, erwiderte Wallander. »Und ein Nachschlagewerk brauche ich nicht. Jedenfalls nicht im Moment.«
    Wallander brachte Holmberg auf die Straße. Erst als der Mann auf seinem Fahrrad um die Ecke gebogen war, ging Wallander wieder ins Haus und kehrte in Håléns Wohnung zurück. Er setzte sich an den Küchentisch und ging in Gedanken noch einmal alles durch, was Holmberg gesagt hatte. Die einzig sinnvolle Erklärung, die ihm einfiel, war die, daß Hålén ganz plötzlich beschlossen haben mußte, sich das Leben zu nehmen. Wenn er nicht so verrückt gewesen war, einem unschuldigen Buchverkäufer einen bösen Streich spielen zu wollen.
    Irgendwo klingelte ein Telefon. Viel zu spät wurde ihm klar, daß es sein eigenes war. Er lief in die Wohnung. Es war Mona.
    »Ich dachte, du wolltest mich abholen«, sagte sie verärgert.
    Wallander blickte auf seine Armbanduhr und fluchte still in sich hinein. Er hätte vor einer Viertelstunde am Anleger sein sollen. »Ich bin durch eine Ermittlung aufgehalten worden«, sagte er entschuldigend.
    »Aber du hast doch heute frei.«
    »Leider haben sie mich gebraucht.«
    »Gibt es denn außer dir keine anderen Polizisten? Soll das immer so weitergehen?«
    »Es war sicher eine Ausnahme.«
    |35| »Hast du was zum Essen eingekauft?«
    »Nein, dazu hatte ich keine Zeit.« Er hörte, wie enttäuscht sie war. »Ich komme jetzt«, sagte er. »Ich versuche, ein Taxi zu bekommen. Dann gehen wir aus und essen.«
    »Und wieso soll ich mich darauf verlassen? Vielleicht wirst du wieder aufgehalten.«
    »Nein, ich komme, so schnell ich kann. Ich verspreche es dir.«
    »Ich sitze hier auf einer Bank vor dem Anleger. Aber ich warte nur zwanzig Minuten, dann geh ich nach Hause.«
    Wallander legte auf und rief bei der Taxizentrale an. Besetzt. Es dauerte fast zehn Minuten, bevor er seine Bestellung loswurde. Zwischen den Versuchen durchzukommen, hatte er bei Hålén abgeschlossen und das Hemd gewechselt.
    Er kam nach dreiunddreißig Minuten am Terminal der Dänemarkfähren an. Inzwischen war Mona nach Hause gegangen. Sie wohnte in der Södra Förstadsgata. Wallander ging hinauf zum Gustaf Adolfs Torg und rief von einer Telefonzelle aus an. Es nahm niemand ab. Fünf Minuten später versuchte er es noch einmal, da war sie nach Hause gekommen.
    »Wenn ich zwanzig Minuten sage, dann meine ich zwanzig«, sagte sie wütend.
    »Ich habe kein Taxi bekommen. In diesem verdammten Laden war immer besetzt.«
    »Ich bin trotzdem müde«, sagte sie. »Wir sehen uns an einem anderen Abend.«
    Wallander versuchte sie zu überreden, aber sie ließ sich nicht umstimmen. Das Gespräch endete mit einem Streit. Dann legte sie auf. Wallander knallte den Hörer auf die Gabel. Ein paar vorübergehende Streifenpolizisten betrachteten ihn mißbilligend. Sie schienen ihn nicht zu erkennen.
    Wallander ging zu einer Würstchenbude am Marktplatz. Dort setzte er sich auf eine Bank und aß und betrachtete abwesend ein paar Möwen, die sich um ein Stück Brot balgten.
    Es geschah nicht häufig, daß Mona und er sich stritten. Aber jedesmal machte es ihm

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