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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Titel: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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die ihm bestimmt gleich wieder einfällt, erreicht er den Rand des Laubhaufens. Zwischen drei orangen Mini-Baggern, die die Quatlingblätter in rote Kipploren verladen, steht ein grauhaariger Mann im Anzug und lächelt.
Walpar lächelt zurück. Dann sieht er die Maschinenpistole in der Hand des Mannes und ist schlagartig nüchtern. Er hebt die Hände in die Höhe.
»Guten Tag, Mister Tonnraffir«, sagt der Mann. »Willkommen in meiner Quatling-Entsaftungsanlage. Leider ist der Zutritt für Diebe verboten.«
»Sie sind bestimmt der berühmte Signore Mario Costello«, bringt Walpar hervor. »Ihr Alarmsystem hat mich offenbar falsch identifiziert. Mein Name ist … Smith.«
»Sie wollen mich verarschen«, nickt Costello gemütlich. »Sie sind der Privatdetektiv aus dieser beschissenen Reality-Soap vom Mars. Ich habe eine Flasche Champagner aufgemacht, als man Ihre Sendung endlich abgesetzt hat.«
»Haha«, macht Walpar und schielt zu seinem digitalen Pinguin, der ihm um den Hals baumelt. Er muss beim Fallen aus seinem Hemd gerutscht sein.
Costello zeigt nach links. »Bitte treten Sie doch dort hinüber. Ich möchte nicht in die Verlegenheit geraten, meine wertvollen Blätter mit marsianischem Blut zu verunreinigen.«
Mit halb erhobenen Händen schreitet Walpar in die gewünschte Richtung.
Als er sich genau zwischen Costello und einem der Bagger befindet, ertönt plötzlich die schrille Stimme des Pinguins: »Die Waffe ist ja noch gesichert!«
Mario Costello ist von der alten Schule. Hätte ein Mensch diesen Satz ausgerufen, hätte er nur mitleidig gelächelt, aber einer Maschine traut er keine Lüge zu. Er sieht nach unten.
Dieser Augenblick genügt Walpar. Er springt, greift sich den Ausleger des Baggers und zieht. Mit schrillem Alarm verliert das orangene Gefährt das Gleichgewicht. Der Greifer platscht seinen riesigen Haufen Quatlingblätter in das Gesicht seines Herrn und Meisters.
Mit einem Jauchzen sprintet Walpar los, streichelt seinen Pinguin und erwischt offenbar das falsche Programm. »Dein persönlicher Stilberater ist jetzt aktiviert«, sagt der Pinguin.
Walpar hat allerdings keine Zeit, seinen Fehler zu korrigieren. Er springt in die vorderste Kipplore, landet in einem Blätterhaufen und setzt das Fahrzeug durch seinen Schwung in Bewegung. Die Lore rollt vorwärts, dann um eine Ecke. Während Mario Costello anfängt, sich glücklich mit imaginären grünen Männchen zu unterhalten, befährt die Lore mit Walpar Tonnraffir ein Gefälle und nimmt Fahrt auf.
»Ich empfehle jetzt dringend das Tragen eines braunen Schlapphuts«, sagt der Stilberater nachdrücklich.
»Wenn ich doch bloß einen dabeihätte«, kreischt Walpar, der den Kopf über den vorderen Rand der Lore streckt, weil er dort nicht die Dämpfe der Blätter einatmen muss. Verkrampft klammern sich Walpars Finger an die Kante der Lore. Der Stilberater stellt fest, dass Walpar dringend eine Maniküre braucht. Die Schienen führen inzwischen in Richtung eines großen Kessels. Walpar weiß, dass sich eine Zentrifuge darin befindet, die den Blättern ihren Saft entzieht. Der Detektiv möchte seine eigenen Säfte gerne behalten und hält Ausschau nach einer Weiche. Dergleichen gibt es hier jedoch nicht, bloß eine scharfe Kurve. Die rote Kipplore transportiert normalerweise nur ein paar Kilo Blätter, keine siebzig Kilo Mensch. Sie wird aus der Kurve fliegen und Walpar gegen die Wand dahinter.
»Aus dem Weg!«, schreit Walpar, aber die Wand ignoriert ihn. Die Räder quietschen, die Achsen knirschen, die Lore kippt. Walpar rollt sich zu einer Kugel zusammen, wünscht sich, er würde wirklich einen Hut tragen, möglichst einen aus Stahl. Dann fliegt er durch die Wand, die vermutlich aus derselben Pappe gemacht ist wie sein Traumkleiderschrank.
Er landet auf einem glitschigen Steg und merkt gerade noch, dass er mit jemandem zusammenstößt. Die Person verliert das Gleichgewicht und fällt mit einem überaus weiblichen Kreischen in den Tank mit frischem Quatlingsaft.
»War keine Absicht«, bekundet Walpar, rappelt sich hoch und eilt den Steg entlang. Aus dem Augenwinkel sieht er einen Kopf auftauchen, der ihm feuchte Flüche hinterherschleudert. »Hinter der Tür rechts«, empfiehlt der Pinguin, »bitte die Füße abtreten.«
Schon zielt eine Giftarmbrust-Selbstschussanlage auf Walpar, aber der weicht dem Geschoss mit einem Hechtsprung aus, rollt sich durch die Tür auf der rechten Seite.
Es ist still, abgesehen von dem Keuchen aus Walpars Kehle, als er sich

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