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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Titel: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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aufrappelt. Schummriges Licht erfüllt den Raum, dessen Wände mit Filmpostern tapeziert sind. Wenn Walpar sich umdrehen würde, sähe er ein gähnendes Loch mitten in Godzillas Bauch. Aber er dreht sich nicht um, denn er ist am Ziel. Langsam schleicht er zwischen den Vitrinen umher, als wolle er all die Kleinode nicht wecken, die in ihnen ausgestellt sind. Hier liegt die Filmklappe von Jurassic Park, dort das Bein eines Stuhles, in dem laut Beschriftung einmal Arnold Schwarzenegger gesessen haben soll. Die nächste Vitrine enthält die Erstauflage aller Mark-Brandis-Bände, mit leicht vergilbten Seiten, aufgebahrt unter Stickstoffatmosphäre, einbalsamiert für die Unendlichkeit.
In der Mitte des Raumes steht unter einem sanften Lichtkegel ein lebensgroßes Plastikmodell von Darth Vader. In der linken Armbeuge trägt es ein in roten Samt gewickeltes Paket, als wäre es ein Baby.
Walpars Blick ruht auf dem Lichtschwert, das der Filmbösewicht in der rechten Hand hält, als er sich vorsichtig mit der Armbanduhr seines Auftraggebers nähert.
»Katalognummer 6472«, schnarrt die Uhr. »Status: gestohlen.«
Walpars Herz macht einen Hüpfer. »Von Costello, diesem versoffenen Spaghettifresser«, ergänzt die Uhr.
»Ja, ja«, murmelt Walpar und greift nach dem samtenen Päckchen. »Du hast doch nichts dagegen?«, fragt er Darth Vader.
»Er nicht, aber ich!«, ruft eine wohlbekannte Spaghettifresserstimme. Walpar tritt den Rückzug an.
»Dir werd ich's zeigen«, heult Costello, ist in ein, zwei Sätzen bei Darth Vader und entreißt ihm das Lichtschwert. Mit einem Flackern erwacht es zum Leben. Gleißendes Rosa verheißt nichts Gutes.
»Warten Sie einen Moment«, sagt Walpar und hebt abwehrend die Hand, während er die andere auf die Türklinke des Ausgangs legt.
»Worauf?«, knirscht Costello und nähert sich drohend mit dem Lichtschwert, das summt wie ein schlecht gelaunter Wespenschwarm.
»Äh …«, macht Walpar und improvisiert drauflos, »darauf, dass ich unangefochten Ihr Privatmuseum verlasse? Ich will Ihnen nämlich nicht weiter zur Last fallen.«
»Ein hellblaues Lichtschwert wäre jetzt angebracht«, erklärt Walpars Pinguin. Der Detektiv greift intuitiv in das nächste Regal. Allerdings erbeutet er kein Lichtschwert, sondern nur eine hellgrüne Wasserpistole.
»Halt oder ich schieße!«, ruft Walpar und richtet die Wasserpistole auf Costello.
»Armseliger Wicht«, grunzt der zurück und hebt das Lichtschwert.
»Ich habe Sie gewarnt«, zuckt Walpar die Schultern und drückt ab. Ein dünner Wasserstrahl trifft die rosa gleißende Klinge. Sie blitzt, zischt, knattert. Ein furchtbarer Kurzschluss fährt durch das Schwert, reißt seinen Träger von den Beinen. Der Geruch von Ozon breitet sich aus.
»Siehste«, macht Walpar und reißt die Tür auf, bevor Costello wieder aufstehen kann, der zu Füßen von Darth Vader liegt, als hätte ihn gerade die dunkle Seite der Macht niedergestreckt.
Sekunden später ist der Detektiv draußen. Im Laufschritt durchquert er einen Streifen Wüste, zieht eine wallende Staubwolke hinter sich her. Er sieht in einiger Entfernung van Heslings Sternenjaguar.
Der Besitzer steht davor, lehnt grinsend an der blitzenden Metallkarosserie. Als er sieht, was Walpar in der Hand hält, verbreitert sich sein Grinsen.
Atemlos fällt der Detektiv in langsamen Trab, schaut über die Schulter zurück. Aber es gibt keine Verfolger, nur das leise Rascheln und Quietschen der Quatlinge.
»Auftrag ausgeführt«, sagt Walpar und überreicht van Hesling das Samtpäckchen.
»Ich wusste, dass Sie der richtige für den Job sind«, erklärt der Sammler und umarmt das Objekt seiner Begierde. Er streichelt das Päckchen, nur das »Eideidei, bistu wieder bei Papa« verkneift er sich.
»Ähm«, macht Walpar und zeigt auf das gerettete Objekt.
»Sie möchten wissen, was es ist?« Van Hesling lächelt glücklich, als hätte er gerade ein Bad in Quatlingsaft genommen. »Ein äußerst seltenes Stück.«
Langsam und vorsichtig öffnet er die Verpackung.
Zum Vorschein kommt eine DVD-Box der Zeichentrickserie »Captain Future«.
»Das ist Box Nummer Drei, die nie gesendete Folgen enthält. Sie ist mehr wert als Ihr Gewicht in Gold«, betont van Hesling. Dann sieht er Walpar an, als wolle er ihn adoptieren. »Darf ich Sie zum Abendessen einladen? Ich würde mich freuen, wenn Sie meinen Sohn kennenlernen würden.«
Walpar schluckt, dann nickt er verkniffen. Er kann nicht behaupten, dass er keinen Hunger hat. Genaugenommen

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